Kapitel 133: Warnungen

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Ein lautes, aggressives Knurren hallte zwischen den Bäumen hervor, dann schob sich ein Werwolf aus dem Wald, bleckte die Zähne und heulte auf.
Ihr kam die Szene so bekannt vor, sie atmete aufgeregt ein und aus, der alte Mann flüchtete in die Kapelle, Severus stellte sich vor sie, auch das kam ihr im Traum irgendwie bekannt vor.
Der Werwolf kam mit langen Schritten schnell auf sie zu, stellte sich auf die Hinterbeine und holte aus, schlug Severus nieder, Hermine fiel gleich mit. Ein Gurgeln und der Geruch von Blut holten sie aus der Schockstarre, der Werwolf wollte gerade erneut ausholen, als ein Sectumsempra durch den Wald gebrüllt wurde und den Werwolf am Rücken traf, er heulte auf und flüchtete, Hermine rappelte sich auf. Das Gurgeln kam von Severus, er hielt sich die Kehle, Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor, lief über seine Hand und tropfte in das Gras.
Mit zitternden Fingern versuchte sie das Blut daran zu hindern aus seinem Hals zu laufen, Severus suchte mit panischem Blick ihren, die andere Hand strich über ihren Arm, ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
„Mrs Snape", flüsterte er kraftlos, dann wurde sein Blick leer und das Lächeln matt.

Hermine wachte panisch auf, sie atmete so hektisch als hätte sie seit Stunden keine Luft bekommen, war nassgeschwitzt bis in die Haarspitzen, sie tastete noch panischer nach Severus. Er schlief seelenruhig neben ihr, murrte ein wenig, als sie ihn beinahe schlug.
„Entschuldige, schlaf weiter", flüsterte sie, gab ihm ein dutzend Küsse auf den Kopf, stieg dann über ihn, atmete durch und lief ins Badezimmer, musste einen weiteren Schock unterdrücken, als Remus am Waschbecken stand.
Er sah sie genauso panisch und perplex an, wie sie ihn, seine Brust hob und senkte sich schnell, eine Schweißschicht hatte sich über seinen Körper gelegt.
„Remus", sie lächelte erleichtert, zumindest versuchte sie es, sie war froh, dass es ihm besser ging.
„Schlecht geträumt?", wollte er rau wissen.
Sie nickte, „du auch?"
Er strich sich über das Gesicht und seufzte, „schrecklich... von dir und Severus...", lehnte sich an das Waschbecken.
Sie horchte auf, „von mir und Severus? Was denn?"
Er schüttelte den Kopf, „das willst du nicht wissen."
„Wir waren vor einer Kapelle in einem Wald, es war unser Hochzeitstag... dann wurde Severus durch einen Werwolf getötet... durch dich?"
„Wir hatten denselben Traum?", er sah sie fassungslos an, schluckte, „Harry und Ron hatten einen Aurorenauftrag... sie sollten Werwölfe jagen..."
„Von Harry kam der Sectumsempra, der dich am... Rücken erwischt hat.", fuhr Hermine fort, alles machte Sinn, aber was sollte der Traum bedeuten? War er eine Vision?
Dann hätte Remus die Verletzung nicht jetzt schon gehabt, oder?

„Woher kommt die Wunde am Rücken, Remus?", sie sah ihn panisch an.
„Hermine es war ein Traum!"
„Woher?", wiederholte sie.
„Es war ein anderer Werwolf glaube ich, ich hab mich in einem Wald mit ihm gebissen, aber seine Krallen waren ein wenig schärfer...", er dachte nach, „mich hat kein Zauber getroffen Hermine, wie soll das möglich sein?"
„Ich weiß es nicht... ich weiß so langsam gar nichts mehr...", sie strich sich die immer noch feuchten Haare nach hinten, „entschuldige, es kam mir alles so bekannt vor... du-"
„Ich hab euch schon mal angegriffen, ich weiß... und das werde ich mir nie verzeihen.", er erinnerte sich ebenfalls an die Szene, es war Hermines, Harrys und Rons drittes Schuljahr in Hogwarts, wie könnte er diese Nacht je vergessen?
Als er den Trank vergessen hatte zu nehmen, sich bei Vollmond in das Monster verwandelte und in einen Blutrausch verfiel, als Severus sich vor seine Schüler gestellt hatte, sie für sie geopfert hätte und er, Remus, ein Glück von Sirius und Zeitreise-Hermine und -Harry abgelenkt wurde.

„Ich kann verstehen, wenn du Angst hast und... ich nicht mehr Severus Trauzeuge sein soll.", sagte er und sah beschämt nach unten.
Hermine schüttelte den Kopf, ging zu ihm und nahm ihn in den Arm, „so leicht kommst du aus der Nummer nicht mehr heraus.", sie lachte leicht, Remus erwiderte die Umarmung, sein Rücken tat immer noch weh, aber die Freude über Hermines Wunsch war größer.
„Du verwandelst dich doch nur in der Nacht, oder?"
„Ja", er drückte ihre Schultern, „warum?"
„In meinem Traum ging die Sonne auf...", Hermine erinnerte sich wie die Strahlen sie erreichten, wie sie in Severus schwarzen Diamanten funkelten.
Remus löste sich leicht, sah sie skeptisch an, „in meinem war es tiefe Nacht, der Mond hatte sich gerade in den Himmel geschoben..."
„Derselbe Traum mit unterschiedlichen Tageszeiten?", Hermine sah ihn fragend an, strich sich die Locken zurück.
„Vielleicht eine Warnung...", meinte Remus nachdenklich.
„Dass ich nicht abends heiraten sollte, oder was?", sie lachte.
„Ich weiß es nicht.."
„Ich werde nicht zulassen, dass irgendwer oder irgendjemand diese Hochzeit sabotiert.", ein kämpferischer Glanz hatte sich in ihre Augen gelegt.
„Durch und durch Gryffindor", Remus lachte leicht, schob sie dann sanft aus dem Bad, folgte ihr bis zu seinem Zimmer, „wir sollten wieder schlafen gehen."
„Gute Nacht Remus", Hermine lächelte, er wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht, öffnete dann die Tür seines Raumes, Tonks sah verschlafen auf.
„Liebling?"
„Es geht mir gut", versicherte er mit einem Lächeln, schloss dann die Tür, Hermine ging eine Treppe höher, öffnete ihre.

Severus lag auf der Seite, seine Atmung ging tief und regelmäßig, sie schloss leise ihre Tür, legte sich vorsichtig wieder ins Bett, weckte ihn aber trotzdem.
„Was ist los?", fragte er verschlafen, drehte sich zu ihr.
„Ich hatte einen schlechten Traum und war im Bad... alles gut", sie streichelte durch seine Haare, legte den Kopf schief und lächelte; nein, sie würde niemandem die Chance geben ihre Hochzeit zu zerstören, niemand würde ihn angreifen und er würde sich nie wieder vor sie stellen müssen.
„Warum hast du mich nicht geweckt?", langsam wurde er wacher, suchte ihren Blick.
„Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.", gab ihm einen Kuss, kuschelte sich dann an ihn, „Alles ist gut, schlaf weiter."
Er schob seine Arme um sie, drückte sie zu sich und schloss ebenfalls wieder die Augen. Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss Hermine ebenfalls die Augen und fand schnell in einen friedlichen Schlaf.

„Hermine?", Severus dunkle Stimme weckte sie sanft, sie spürte seine Lippen an ihrer Wange und lächelte, „ich verhungere beinahe... kommst du mit frühstücken?"
„Nur, wenn du mich trägst", nuschelte sie lächelnd, gähnte laut.
„Dann komm", er lachte leicht, er drehte sich mit dem Rücken zu ihr, sie setzte sich auf, schmiegte ihre Arme von hinten um seinen Hals, er stand auf während sie ihre Beine um ihn schlang und verließ dann mit ihr das Zimmer, nahm die Treppen nach unten, trafen in der Küche auf die Eheleute Lupin, die bereits am Tisch saßen und ihren Kaffee beziehungsweise Tee tranken.
„Guten Morgen", Remus lächelte zu den beiden, musterte sie gütig, genau wie Tonks, ihre Augen glühten vor Interesse.
Hermine rutschte langsam von seinem Rücken, ging zu Remus und umarmte ihn, danach Tonks, „Guten Morgen", Severus lächelte und nickte ihnen zu.
„Was macht der Rücken?", wollte der dunkle Mann wissen.
„Fast wieder in Ordnung", Remus lächelte erleichtert, „Danke... euch beiden."
„Du solltest dich bei deiner Frau und Poppy bedanken...", meinte Severus, schüttete sich einen Kaffee ein.
„Er hat sich schon bedankt...", sagte Tonks samtig, schmunzelte zu ihrem Mann, Remus errötete leicht, Hermine verschluckte sich an ihrem Tee.

Eine dröhnende Stille legte sich auf die vier Personen bis Hermine schließlich anfing zu lachen und Severus in das Lachen einstimmte.
„Gut, hätten wir das auch geklärt...", meinte sie, als sie sich langsam beruhigte, „jetzt, wo der Vollmond vorbei ist und dein Rücken auf dem besten Wege ist... hättet ihr nächstes Wochenende Zeit?"
„Du willst nächste Woche heiraten?", Severus musterte sie.
„Hast du andere Pläne?"

Der Duft von Lavendel  Donde viven las historias. Descúbrelo ahora