Kapitel 69

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Chris sicht:

Mein Kopf brummte, ich starrte auf die Bilder und konnte es nicht fassen was ich da sah. Ich halb Nackt mit der Blondine die auf mir lag. Hilde las mir den Artikel vor jedes einzelne Wort drang an mein Ohr, mein Kopf schmerzte immer mehr Erinnerungsfetzten kam mir hoch. Ich konnte es nicht glauben. Kann mich bitte jemand kneifen? Das ist doch ein schlechter Traum! Ich will jetzt sofort aufwachen, ich will das es aufhört. Hallo Schicksal du hattest lange genug deinen Spaß. Doch mir wurde klar das das hier die prure Realität sei und das es kein Traum war. Mir wurde es zuviel. Ich atmete schneller bekam keine Luft. „Hör auf....!" Schrie ich durch den Raum ich konnte es nicht mehr mit anhören. Andreas schaute mich vorwurfsvoll an genauso wie unsere Mangerin. Sie fragte mich was ich mir dabei gedacht habe . Keine Ahnung ich habe keine Erinnerung zumindest nicht viele. Ich weis nicht wie der Abend verlaufen ist. Was ich mir dabei gedacht habe. Mein Bruder hatte recht als er dazwischen fauchte das ich mir dabei nichts Gedacht habe. Ich wollte nur noch weg alleine sein niemanden sehen oder hören. Panik überkam mich ich schaute mich im Raum hektisch um und ich merkte die eindringlichen Blick die mich scharf ansahen. Ich wollte was sagen konnte es aber nicht, ich wusste auch nicht was ich sagen sollte. Mir wurde Heiß, die Luft wurde knapp, ich hatte das Gefühl das jemand sich auf meine Brust legt wie ein Band das sich immer mehr zusammen zog. Kann mal bitte jemand das Fenster öffnen? Mir schwirrte nur ein Gedanke im Kopf ich hörte schon gar nicht mehr richtig zu. Ich musste hier raus weg einfach weg. Ich überlegte nicht mehr lange schaute in das Gesicht meines Bruder das mich Vorwurfsvoll anblickte. Fluchtartig sprang ich auf schaute kurz in die Runde und verschwand durch die Tür. Ich lief so schnell ich konnte den Flur entlang mit nur einem Gedanken das Ich raus musste. Mein Bruder schrie mir noch hinterher, doch ich Ignorierte es schaltete es einfach aus. Ich wollte nur noch weg hier meine Ruhe haben meinen Frieden. Wollte nichts Hören und niemanden sehen. Endlich war ich draußen der Wind schlug mir ins Gesicht der Regen brasselte auf mich herab. Es war mir egal ich brauchte einen klaren Kopf und den bekam ich immer beim Laufen. Also beschloss ich einfach los zu Joggen, besser gesagt ich rannte so schnell ich konnte. Egal wo hin, Egal wie weit einfach nur Weg von dem ganzem Desaster. Meine Lunge brannte, mein Herz pumpte wild und klopfte stark gegen mein Brust. Doch egal immer weiter sein Ziel im Auge behalten, ich rannte so schnell ich konnte so als könnte ich meine Probleme einfach abschütteln und hinter mir lassen. Welches Ziel? Ich hatte keins nur eins frei sein Weg von dem ganzen Problemen alles vergessen. Ich lief Querfeld ein achtete nicht nach rechts und nicht nach links. Der Regen peitschte mir ins Gesicht, ich kniff die Augen zu der Wind wehte mir stark entgegen. Ich lief weiter und weiter meine Lunge pumpte sich mit dem Sauerstoff voll. Mein Kopf wurde frei die Übekeit die mich den ganzen Tag schon begleitete wurde weniger. Meine Gedanken kreisten immer weiter langsam blieb ich stehen und legte mich einfach ins Feld. Ich starrte in den Himmel und beobachtete die grauen Wolken die an mir vorbei zogen. Mir war es egal das ich mittlerweile komplett durchgenäßt war. Es war immerhin schon Herbst und dementsprechend waren auch die Tempraturen. Ich würde mir bestimmt die nächste Erkältung einholen. Mama würde mit mir schimpfen, wenn ich so Heim käme und Papa würde nur Lachend in seinem Sessel sitzen und sagen das ich meine Erfahrungen selbst machen müsste. Das hat er immer Gesagt. Egal was war ob wir unsere ersten Rausch gehabt haben oder sonst irgendwas war. Hinterher kam er dann und hat dann selbst mit uns ein ernstes Wort gesprochen. Papa! Oh was vermisse ich ihn. Warum musste er so früh gehen? Ich vermisse ihn so schrecklich. Er hätte bestimmt einen Rat für mich wie ich weitermachen kann. Ich merkte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und wie langsam Tränen sich aus meinen mittlerweile geschlossenen Augen bahnten. Ich dacht an Mama und an unser Gespräch. Sie war so sonderbar sprach von Leben und Tod. Ich verstand es nicht, aber irgendwas beschäftigte sie, irgendwas brannte ihr auf der Seele. Es klang nach Abschied, nein Mama würde uns nicht verlassen niemals. Doch das habe ich von Papa auch gedacht, nein das darf nicht sein sie wollte einfach nur so mit mir darüber sprechen. Vielleicht wollte sie mich auch nur Trösten wegen Paula ich weis es nicht. Ich mache mir Sorgen um sie. Warum? Warum hat sich alles so verändert? Schon wieder Fragen in meinem Kopf auf die ich keine Antwort bekam. Warum musste Anette diesen Unfall haben und warum habe ich mich die Nacht einfach so gehen lassen? Ich fühlte mich schuldig. Wie konnte ich das tun die Frau so nah an mich ran kommen lassen? Ich verstehe es nicht das einzigste was ich verstehe war das mir Bewusst geworden war das ich Paula betrogen habe, sie Hintergangen. Ich setzte mich auf mir wurde kalt, ich hätte einfach zurück gehen können, doch das wollte ich nicht. Andreas würde Toben vor Wut. Ganz bestimmt würde er das, ich würde es umgekehrt auch machen. Ich weis mein Verhalten ist alles andere als Erwachsen, aber das war mir Egal. Ich stand auf ging langsam auf den Weg zurück der bis zu nächsten Straße führte. Ich lief die Straße entlang und kam irgendwann im Zentrum an. Es herrschte ein reges Treiben in der Füßgängerzone. Ich hörte Musik und ich lief den Klängen entgegen. Am kleinen Brunnen stand ein Straßenmusiker und spielte seine Lieder. Ich lauschte den klängen, irgendwie beruhigten sie mich. Ich fing an zu lächeln der Musiker mit der Gitarre schaute mich glücklich an. Ich wollte ihm etwas geben und suchte nach Kleingeld in meiner Tasche, aber hatte nichts dabei. Entschuldigend schaute ich zu ihm rüber. Ich blickte in sein Gesicht irgendwie kam er mir Bekannt vor. Ich hatte ihn irgenwo schon mal gesehen, mir fiel es nur nicht ein. Der Mann lächelte mich weiter an. „Sorry ich habe leider nichts dabei." Der Mann nickte . „Du hast gelächelt das ist der schönere Lohn als Geld. Ich konnte es erkennen die Musik ist bei dir im Herzen angekommen. Du warst für einen Moment Glücklich und das reicht mir. Gebe nicht auf und wenn du Angst hast geh auf die Straße "sagte er und nahm seine Gitarre und ging seines Weges. Die Stimme ich hatte sie schon mal Gehört, der Blick er war mir nicht Unbekannt und doch wusste ich nicht wo ich ihn hinstecken sollte. Ich atmete tief ein schaute in den Himmel der noch immer Grau aussah. Langsam setzte ich meinen Weg fort. Ich ging bis zum Markt immernoch ganz in Gedanken versunken bis ich mit jemanden zusammen gestoßen war. „Oh Entschulidigung" sagte ich knapp und wollte schon weiter gehen. Ich wurde am Arm festgehalten die Stimme die mir ans Ohr drang kam mir Bekannt vor. „Chris! Oh mein Gott was ist passiert?" fragte sie mich. Ich schaute auf erkannte die wunderschönen braunen Mandelförmigen Augen die mich eindringlich ansahen. „Tabea" flüsterte ich nur und ich war wie erstarrt, meine Beine waren wie angefroren auf dem Asphalt. „Chris was machst du hier?" fragte Tabea mich weiter doch ich konnte nicht antworten. Hatte keine Kraft die Worte blieben mir im Hals stecken. „Du bist ja vollkommen durchnässt!" stellte sie fest. Ich zuckte nur mit meinen Schultern, Ich muss furchtbar ausgesehen haben so wie Tabea mich ansah. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben die Sorgen konnte ich in ihrem Blick ablesen. Ich schaute mich um. „Keine Ahnung ich weis nicht wieso...."stammelte ich vor mich hin. Sie legte ihren Arm um mich. Ich fühlte ihre Wärme mein Körper war Kalt ich war durchgefroren, Verwirrt und auch Ängstlich. Schuldgefühle kamen hoch. „Komm erstmal mit wir fahren zu uns da kannst du dich aufwärmen und trocknen."sagte Tabea und schob mich Richtung Parkplatz zu ihrem Auto. Wir fuhren aus der Stadt heraus, die Landstraße entlang. Ich schaute aus dem Fenster die Landschaft zog an mir vorbei, ich war Müde unheimlich Müde und schloss meine Augen. Das Fahrzeug bog auf ein riesen Grundstück und hielt an. Ich öffnete langsam die Augen, sie brannten mein Kopf fing wieder an zu Hämmern meine Lungen taten unheimlich weh genauso wie meine Füße. Wie weit bin ich gelaufen und wie lange war ich unterwegs? Ich weis es nicht, habe jedes Zeitgefühl verloren. In mir stieg wieder die bekannte Leere auf und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich war am Ende meiner Kräfte, ich konnte nicht mehr ich war einfach nur noch Müde und schloss meine Augen wieder.

Wenn Engel fliegen lernenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt