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Katsukis PoV:

Eine kleine Öllampe erleuchtete meinen Arbeitsbereich. Um mich herum war es dunkel geworden.
Ich spürte die Kälte, die sich langsam, trotz der Anstrengung, in meinen Körper schlich und mich frösteln ließ.
Wie lange ich nun schon hier draußen war, wusste ich nicht. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich sah nur meinen Fortschritt. Der Stapel mit gespaltenem Holz wurde immer größer.

„Danke, das reicht..."
Minas Stimme ließ mich zusammenzucken. Wieder hatte sie es geschafft, sich lautlos an mich heran zu schleichen.
Ich wischte mir mit meinem Ärmel den Schweiß von der Stirn und schlug die Axt in den Spaltblock.
„Wenn Sie meinen. Ich spalte auch gern noch den Rest...", gab ich zurück und blickte auf den verbliebenen Stapel Holz, der noch gehackt werden konnte. Er war nur noch etwa halb so groß wie am Anfang.
„Ich kann dich nicht davon abhalten. Aber du brauchst deine Kräfte morgen genauso wie ich meine. Was du vorhast wird nicht einfach werden. Also komm rein und ruh dich aus."

Als ich mich zu ihr umdrehte war sie bereits wieder verschwunden. Vollkommen lautlos.
Ich seufzte, streckte mich und nahm dann die Öllampe, die mir Licht gespendet hatte und brachte sie in die Hütte.
Ich löschte die Flamme und hängte die Lampe selbst an einen Haken, damit sie abkühlen konnte.

Das Innere der Hütte hatte sich ein wenig verändert.
Vor dem Kamin lagen nun mehrere weiche Felle und Kissen.
„Ruh dich aus...", meinte Mina lächelnd und deutete auf die Felle. „Leider kann ich dir nicht mehr bieten."
Ich betrachtete die Frau vor mir und musste unwillkürlich lächeln. „Ich habe die letzte Nacht zwischen Felsen verbracht. Alles dagegen ist schon Luxus!", grinste ich.

Wir legten uns schlafen. Mina verschwand die Treppe hinauf in den oberen Bereich. Wie ich zuvor schon vermutet hatte, befand sich ihr Bett dort oben.
Das Feuer im Kamin neben mir spendete eine angenehme Wärme und lullte mich langsam in den Schlaf. Jetzt erst spürte ich die Anstrengung der Reise.

.~*~.

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war es bereits hell draußen. Die Sonne strahlte durch die milchigen Fenster herein und tauchte alles um mich herum in ein diffuses Licht.
Ich brauchte einen Moment um mir wieder in Erinnerung zu rufen, wo genau ich mich befand.
Gähnend rieb ich mir den restlichen Schlaf aus den Augen und sah mich dann um.
Alles war ganz still bis auf das leise Knacken des Feuers neben mir im Kamin.
Es brannte noch, hatte neue Nahrung in Form von Holz bekommen.

Langsam stand ich auf, streckte mich und hörte dann von draußen leise Geräusche.
Schnell zog ich meine Schuhe an und ging nach draußen, blickte mich neugierig um.
Die Geräusche kamen von hinter der Hütte, dort wo ich am Abend zuvor noch Holz gehackt hatte.
Ich entdeckte Mina, die sich einige Holzscheite auf die Arme lud.
„Guten Morgen", lächelte ich ihr zu und nahm ihr das Holz ab. „Sie hätten mich auch wecken können, damit ich Ihnen helfen kann..."
Sie lächelte mich an. „Guten Morgen. Ich wollte dich nicht wecken. Wie ich gestern schon sagte, du wirst deine ganze Kraft brauchen...", erklärte sie, lud mir aber noch mehr Holz auf die Arme, sodass ich fast nichts mehr sehen konnte.
Ich grinste, brachte ihr das Holz in die Hütte und stapelte es wieder neben dem Kamin auf.

Erneut hörte ich nicht, wie sie die Hütte betrat. Erst als die Tür mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel, bemerkte ich, dass Mina hinter mir durch den Raum huschte und einige Lebensmittel auf dem Tisch verteilte.
„Komm, iss eine Kleinigkeit, bevor wir anfangen. Du möchtest sicher nicht noch mehr Zeit verschwenden...", meinte sie und deutete auf einen Hocker.
Ich setzte mich an den Tisch und frühstückte mit ihr.

„Wie genau machen wir das? Also, was muss ich tun?", wollte ich wissen, nachdem ich fertig war.
Mina sah mich an und lächelte. „Du musst dich nur entspannen und an nichts anderes denken als an dein Ziel. Den Rest erledige ich."
„Und wenn ich dann dort bin?"
Sie schüttelte den Kopf. „Das kann ich dir nicht sagen. Das wirst du selbst herausfinden müssen."
Ich seufzte.
„Noch hast du die Möglichkeit, dich dagegen zu entscheiden."
Entschlossen blickte ich sie an. „Nein. Ich habe genug Fehler gemacht. Dies hier wird keiner werden, indem ich den Schwanz einziehe!"
Ich ballte meine Fäuste um meinen Worten noch mehr Gewicht zu verleihen und um mich selbst zu ermutigen.

Nicht ohne dich!Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon