Yerkes-Dodson-Gesetz | Sozial erleichterte Kakerlaken

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Mo-moment mal! Hieß es nicht, es gehe hier um Psychologie? Warum dann Kakerlaken? 

Tja, zunächst einmal gehören Tierstudien auch in der Psychologie fest zum Programm. Seien es nun Affen, Katzen, Hunde oder Ratten... wir können viel von unseren tierischen Freunden lernen. Und die nun folgende Studie gehört (nicht nur für mich) zu den skurrilen Klassikern der Sozialpsychologie. Wie der Titel des Kapitels schon vermuten lässt, dreht sich dabei alles um Kakerlaken. Ich erspare euch an dieser Stelle mal das Ungeziefer-Bildchen. 


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Die Studie wurde 1969 von Zajonc und Kollegen durchgeführt

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Die Studie wurde 1969 von Zajonc und Kollegen durchgeführt. Die Wissenschaftler errichteten dazu ein Labyrinth und eine kleine Tribüne. Dann setzten sie eine Gruppe Zuschauer-Kakerlaken auf die Tribüne und eine Versuchskakerlake in das Labyrinth. Anschließend machten sie das Licht an und stoppten die Zeit, die das Versuchstier benötigte, um das Labyrinth zu verlassen (Kakerlaken fliehen nämlich vor dem Licht). Es zeigte sich: Vor Publikum kommen die Kakerlaken schneller ans Ziel. 

Lasst es euch auf der Zunge zergehen: Küchenschaben rennen schneller, wenn ihnen andere Küchenschaben zusehen. 

Im nächsten Teil des Experiments erhöhten die Wissenschaftler den Schwierigkeitsgrad des Labyrinths. Bei der schwierigen Aufgabe brauchte die Kakerlake mit Zuschauern länger als ohne. 

Diesen Effekt führte Zajonc auf ein Phänomen zurück, das sich soziale Anspannung nennt. Seiner Theorie nach können Menschen und Kakerlaken leichte Aufgaben vor Publikum besonders schnell lösen (soziale Erleichterung). Bei schwierigen oder nicht gut gelernten Aufgaben verzögert sich dagegen die Lösung, sobald andere zusehen (soziale Hemmung). 


Wie kommt es dazu?


Es wird vermutet, dass dieser Effekt auf das so genannte Yerkes-Dodson-Gesetz zurückgeht. Dieses Gesetz besagt im Grunde nur, dass zwischen Erregung und Leistung eine umgekehrt U-förmige Beziehung besteht. Das bedeutet, bei niedriger oder hoher Erregung zeigen wir schlechtere Leistungen als bei einer mittleren Erregung. Sind wir mittelmäßig aktiviert, zeigen wir unsere beste Leistung. 

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