Wahn-Formen | Shakespeare, Gestaltwandler und lebende Tote

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Kommen wir zu drei weiteren Formen des Wahns. Und zwei davon sind sogar noch gruseliger als das Capgras-Syndrom!


Aber fangen wir mit dem Othello-Syndrom an

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Aber fangen wir mit dem Othello-Syndrom an

Patienten, die darunter leiden, sind davon überzeugt, dass ihr Partner untreu sei. Das Syndrom wird daher auch als Eifersuchtswahn bezeichnet. 


Die Bezeichnung geht auf eine Tragödie von Shakespeare zurück. Darin geht es um den dunkelhäutigen Offizier Othello, der mit der schönen Desdemona verheiratet ist. Sein Fähnrich Jago will sich wegen einer vermeintlichen Ungerechtigkeit an ihm rächen. Er spinnt eine Intrige, die Othello vorgaukelt, dass seine Frau untreu sei. In rasender Eifersucht erstickt der Offizier seine Frau im Ehebett. Nachdem ihm sein Irrtum bewusst wird, begeht er Suizid. 


Die Benennung ist ein bisschen missverständlich, denn Othello litt nach aktueller Auffassung keineswegs am Othello-Syndrom. Er wurde ja schließlich durch Jagos Intrige dazu getrieben, an die Untreue seiner Frau zu glauben, und hatte keinen (unbegründeten) Wahn. 

Menschen mit dem Othello-Syndrom zeigen dagegen einen krankhaften und unverrückbaren Glauben an die Untreue des Partners in Abwesenheit irgendwelcher Beweise. Dabei missinterpretien sie das Verhalten ihres Partners und sammeln akribisch vermeintlich belastende Informationen, um ihre falsche Überzeugung zu stützen. Oft zeigen sie kontrollierende Verhaltensweisen, Feindseligkeit und Aggression. Als Partner hat man keine realistische Chance, diese Patienten von der eigenen Treue zu überzeugen. 


Die Erkrankung kann bei Psychosen auftreten, wird aber auch häufig bei neurodegenerativen Erkrankungen (wie zum Beispiel Alzheimerdemenz oder Parkinson) beobachtet. Es wird vermutet, dass die Störung mit einer Fehlfunktion im Gehirn (rechts vorne) zusammenhängt. 


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Ein weiterer erschreckender Wahn ist das Fregoli-Syndrom. Die Bezeichnung geht auf einen bekannten Verwandlungskünstler zurück. 

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