Gehorsam | Stanley Milgrams großer Schwindel

1K 119 150
                                    

Fast 60 Jahre ist es her, dass Stanley Milgram einen der größten Schwindel und eines der kontroversesten Experimente der psychologischen Geschichte inszenzierte. Das Experiment war so kontrovers, dass er infolgedessen von einigen Fachgremien mit Preisen überhäuft und von anderen unehrenhaft ausgeschlossen wurde. 

Milgrams Ziel: Die Verbrechen des Nationalsozialismus erklären. Damals dachte man nämlich, der Grund für die Abscheulichkeiten, die an Juden, aber auch an anderen Minderheiten, verübt wurden, wären auf den besonders obrigkeitshörigen Charakter der Deutschen zurückzuführen. 

 

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Aber was hat Milgram jetzt so extrem Fragwürdiges getan, um das zu untersuchen?

Erst einmal ist zu sagen, dass das ganze Experiment von vorne bis hinten inszeniert war, das heißt: Jeder außer dem Versuchsteilnehmer war ein Komplize Milgrams und in den Ablauf eingeweiht. Offiziell ging es um ein Experiment zur Untersuchung von Lernerfolg. Neben dem Versuchsteilnehmer waren immer ein Versuchsleiter und ein Vertrauter des Versuchsleiters, der vorgab, ebenfalls eine Versuchsperson zu sein, anwesend. 

Nach einer fingierten Losziehung wurde der Vertraute zum Schüler (eingeweiht) bestimmt und der Versuchsteilnehmer zum Lehrer (nicht eingeweiht). Dem Teilnehmer wurde exemplarisch ein Stromschlag von 45 Volt zugefügt und ihm wurde die Vorrichtung gezeigt, in welcher der Schüler festgebunden werden sollte (die nicht ganz unabsichtlich an einen elektrischen Stuhl erinnerte). 

Anschließend startete das Experiment. Währenddessen sollte der Lehrer (Versuchsteilnehmer, nicht eingeweiht) dem Schüler (Vertrauter, eingeweiht) immer dann einen Stromschlag versetzen, wenn dieser einen Fehler beim Lernen von Wortpaaren machte. Nach jedem Fehler wurde die Spannung um 15 Volt erhöht. 

Natürlich wurden dem Schüler, der ja in alles eingeweiht war, keine wirklichen Stromstöße versetzt. Er sollte jedoch so tun, als ob ihm Stromstöße versetzt würden. Das bedeutet, ab einer bestimmten Stromstärke begann der Schüler, darum zu betteln, losgebunden zu werden, weil er die Schmerzen nicht mehr ertragen könne. Außerdem wurden vorher aufgenommene Schmerzenslaute eingespielt. Bei 200 Volt sollten diese so eindringlich sein, dass einem das "Blut in den Adern gefriere". Und ab 300 Volt sollte der Schüler keinerlei Antwort mehr geben. 

Psychologie to goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt