Kapitel 5

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Die fünf Auroren kamen kurz nach ihnen in den Besprechungsraum und Hermine erläuterte ihnen die Lage. Es waren allesamt erfahrene Kämpfer und talentierte Magier, doch Lucius hatte recht, es war riskant. Ein Rudel entwickelte immer eine ganz eigene Dynamik und sie standen kurz vor der Verwandlung, was sie um ein vielfaches gefährlicher machte. Aber sie konnte nicht einfach untätig bleiben und das war ihre einzige Chance, den Angriff auf den Muggel zu verhindern.

„Ich melde unseren Einsatz an", sagte Will, nachdem sie alles ausführlich besprochen hatten.

„Gut, wir treffen uns in einer Viertelstunde im Atrium", sagte Hermine und nickte ihrem Team aufmunternd zu, „wir schaffen das."

„Ich kann deinen Optimismus nicht teilen. Das ist keine gute Idee", raunte Lucius, als die anderen den Raum verlassen hatten.

„Wenn du nicht mitkommen..."

„Natürlich komme ich mit. Ich lasse dich sicher nicht allein dort hin", er strich ihr sanft über die Wange.

„Sie ist nicht allein, Malfoy."

Harry stand in der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt: „Hermine, erklärst du mir, was hier vor geht?"

Sie schrak zusammen und suchte fieberhaft nach einem Ausweg, aber sie fand keinen.

„Oh bei Merlins Barte, Harry. Was glaubst du denn?", seufzte sie schließlich.

Er kam auf sie zu, das Gesicht verfinstert, und zischte: „Sag, dass das nicht wahr ist."

„Das kann ich nicht", flüsterte sie.

Harry zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf Lucius: „Was haben Sie mit ihr gemacht?"

„Was soll ich denn mit ihr gemacht haben?", er ignorierte die Waffe, die auf ihn gerichtet war, „außerdem geht dich das überhaupt nichts an, Potter, es ist ihr Leben, nicht deines."

„Es geht mich sehr wohl etwas an, wenn Dunkle Magie im Spiel ist."

„Oh, ich vergaß. Sankt Potter ist immer auf der Suche nach den Bösen, die die Welt bedrohen und sieht in allem einen teuflischen Plan, um ihn zu vernichten."

„Lucius...", sagte Hermine leise, „lass es gut sein."

„Nein, ich lass es sicher nicht gut sein. Wie kommt er darauf, dass Dunkle Magie etwas mit uns zu tun hat?"

„Hat es das etwa nicht? Wie kommt es wohl sonst, dass Hermine sich auf einen Todesser einlässt, wenige Stunden, nachdem er wieder im Land ist? Erzählt mir nicht, dass ihr lange Zeit hattet, um euch kennenzulernen", spuckte Harry aus.

„So war es nicht", sagte Hermine, „wir hatten beide einen Traum..."

„Einen Traum?"

Harry schüttelte ungläubig den Kopf.

„Ja, wir hatten den gleichen Traum. Eine Vision, wenn du so willst, und..."

„Und das klingt für dich nicht nach Dunkler Magie? Hermine... Wo ist dein Verstand geblieben? Ich kann nicht glauben, dass du so naiv bist. Ich wollte dir eigentlich meine Hilfe anbieten, aber...", er sah sie für einen kurzen Moment traurig an, dann kniff er seine Augen zusammen und fixierte Lucius, „wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wird, sorge ich selbst dafür, dass es einen Malfoy weniger auf dieser Welt gibt."

„Soll mir das...", setzte Lucius wütend an, doch Hermine packte ihn am Arm, um ihn zum Schweigen zu bringen.

Harry stürmte hinaus und knallte die Tür hinter sich zu. Hermine starrte ihm mit leeren Blick hinterher.

Lumine II - WolfsbrutWhere stories live. Discover now