~Fragen über Fragen~

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Akutagawa:

Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg zu meiner Wohnung. Dazai hatte sich mit den Worten ,,Es ist schon spät. Ich werde jetzt auch mal nach Hause gehen." verabschiedet und uns drei allein gelassen.

Stumm gingen wir neben einander her, bis der Junge nach der Hälfte des Weges stehen blieb. ,,Ist es noch weit? Ich habe keine Lust mehr zu laufen." fragte er mit kraftloser Stimme. Der Menschentiger und ich drehten uns beide in seine Richtung. ,,Reiß dich mal zusammen. Wir sind bis jetzt gar nicht so viel ge-" ,,Möchtest du das ich dich trage?" Ich fasse es nicht, dass er ihn jetzt auch noch in Schutz nimmt.

Der Junge nickte darauf hin und kletterte dann auf den Rücken vom Menschtiger. Wieder ohne auch nur ein Wort zu wechseln, setzten wir unseren Weg fort.

Kurz bevor wir meine Wohnung erreichten merkte ich, dass der Junge eingeschlafen war und ohne den Jungen wecken zu wollen, fragte ich den Menschentiger im Flüsterton was das eben sollte. ,,Es ist mittlerweile schon 2 Uhr morgens und da kannst du einem Kind doch nicht vorhalten, dass es aufhören soll rum zu quengeln."

Mit einem wütenden Gesichtsausdruck schaute er mich an, während ich dabei war die Tür für meine Wohnung zu öffnen. ,,Der Weg war jetzt nicht sooo lang... und hör auf ihn in Schutz zu nehmen. Ich hab nicht mal was schlimmes gemacht!" ,,Ich nehme ihn doch gar nicht in Schutz!"

Mich wunderte es, dass der Junge bei unserem lauten Geflüster nicht auf gewacht ist, auch nicht als der Menschtiger ihn in mein Bett ablegte und es nicht schaffte leise die Tür zu schließen.

,,Dann müssen wir uns jetzt wohl die Couch teilen." stellte der Menschtiger fest. ,,Geh du ruhig schlafen. Ich mach mir noch einen Tee... Oder willst du auch einen?" ,,Ein Tee wäre wirklich super, Danke." Stumm nickte ich ihm zu und ging dann in die Küche.

Was ist nur mit mir los? Ich hasse ihn doch! Aber warum lasse ich ihn hier schlafen und serviere ihn dazu noch einen Tee? Und warum spüre ich die ganze Zeit, wenn er bei mir ist dieses merkwürdige Kribbeln in meinem Bauch. Vorallem wenn er mich so anlächelt, wie gerade eben. Verdammter Menschtiger!

Noch leicht aufgebracht ging ich mit den beiden Teetassen zurück ins Wohnzimmer und stellte die beiden auf den kleinen Tisch vor dem Sofa.

,,Was hast du jetzt eigentlich mit den Jungen vor?" fragte mich der Menschtiger und nippte leicht an seiner Tasse. ,,Ts... das hab ich dir doch schon gesagt. Er ist immer noch eine Geisel der Mafia und morgen früh Frage ich ihn dann wer ihm befohlen hat mich anzugreifen."

Nachdenklich lehnte er sich zurück.
,,Es kann dann aber nur jemand von der Mafia sein, sonst würde ja niemand an ihm heran kommen."

Verblüfft schaute ich ihn an. Ein bisschen logisches Denken besitzt er ja doch. ,,Warum warst du eigentlich mit Dazai dort?" ,,Ich konnte einfach nicht anders... Du meintest zwar ich sollte nicht kommen, aber wenn etwas passiert wär und ich wäre der einzige gewesen der wusste wo du warst, wäre es meine Schuld gewesen!"

Ohne darüber nach zu denken, was ich eigentlich tat, rückte ich näher an ihm heran und schlang meine Arme um seinen Körper. Wie kann man bitte schön auch anders bei diesen funkelnden Augen, welche einen Schuldbewusst anstarrten.

Zögerlich erwiederte er diese Umarmung und legte sein Kin auf meine Schulter. ,,Zunächst einmal wäre nichts schlimmes passiert, da ich auf mich selbst aufpassen kann und Dazai wusste auch davon, deshalb wäre es wirklich nicht deine Schuld gewesen."
,,Jaa... Dazai hatte uns gestern auf dem Flur belauscht." erklärte er mir mit einem schmunzeln.

A long way/Shin Soukoku ❤Où les histoires vivent. Découvrez maintenant