~Rettung~

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Akutagawa:

,,Du hilfst mir jetzt beim suchen."  Befahl mir Kyoka, doch ich schnaubte nur spöttisch. ,,Glaubst du ernsthaft du könntest mir Befehle erteilen? Und wenn... es stört mich kein bisschen das der Menschentiger verschwunden ist."  Mit einem giftigen Blick schaute sie mich an.

Auch wenn ich Äußerlich ruhig wirkte, kochte es in mir vor Wut. Wut auf diese Göre, welche sich erlaubt einfach hier  aufzutauchen und Wut auf diesen Idioten, welcher es nicht schafft allein nach Hause zu gehen.

,,Geh jetzt und nerv mich nicht länger. Ich habe besseres zu tun." ,,Na schön...." gab sie schließlich nach. ,,Ich werde in der Nähe des Flusses Tsurumi nach ihm suchen, falls du es dir anders überlegst.'' Spöttisch sagte ich noch ,,Ja. Bestimmt." bevor ich Kyoka die Tür vor der Nase zuschlug.

Doch ich entfernte mich nicht von der Tür, im Gegenteil. Ich wartete, dass sich die Schritte des kleinen Mädchens, von meiner Wohnung entfernten. Dies ließ nicht lange auf sich warten, woraufhin ich mir einen Mantel schnappte und vorsichtig die Tür öffnete, um auch wirklich sicher zu sein das sie auch weg ist.

Meine Beweggründe, für das was ich gerade tat, waren mir unerklärlich. Ich trat aus meiner Wohnung und ging in Richtung Tsurumi... Auf den Weg dort ihn ging ich alles in meinen Kopf nochmal durch und merkte das hier einiges nicht zusammen passte.

Wenn der Menschtiger wirklich verschwunden ist, wieso will Kyoka dann, dass ich ihr beim suchen helfe? Als ich den Menschentiger entführt und ihn auf das Schmuggler-Schiff gebracht habe, sind sie uns auch in kürzester Zeit auf die Schliche gekommen. Und woher weiß sie wo ich wohne?

Schnell schob ich diese Gedanken beiseite. Wichtiger ist es jetzt den Menschentiger zu finden. Im Moment ist es mir auch egal, dass es besser wäre nicht nach him zu suchen. Ich höre gerade nur auf meine Instinkte und diese sagen mir, dass ich den Menschtiger finden muss, damit dieser stechende Schmerz endlich aufhört.

Ohne Zeitgefühl ging ich am Tsurumi entlang und suchte nach einem Anzeichen von diesem Taugenichts. Es muss aber doch länger gewesen sein als gedacht, vermutlich sogar die ganze Nacht. Die Sonne ging nämlich schon auf der anderen Seite des Flusses, hinter den ganzen Hochhäusern, auf. 

Kurz schaute ich nochmal auf die anderen Uferseite und konnte eine Person erkennen, welche dort saß und ins Wasser starrte. Mein Herz zog sich zusammen, als ich die weißen Haare sah. Ist er es?
Mit schnellen Schritten ging ich zum nächstgelegenen Übergang, um auf die andere Seite zu kommen.

Die letzten Meter verlangsamte ich mein Tempo und erkannte, dass es wirklich der Menschtiger war. Im Schneidersitz saß er da und zupfte einige Grashalme raus. Ich überlegte noch ob ich zu ihm gehen sollte, bevor ich dies auch tat.

Ohne mich zu beachten zupfte er weiter Grashalme raus und es entstand eine längere Stille bis ich diese unterbrach. ,,Was machst du hier?" Wollte ich von ihm wissen und schaute auf ihn herab.

,,Nachdenken..." kam die schlichte Antwort meines Genübers. ,,Warum bist du nicht zu Kyoka zurück gegangen? Sie ist einfach bei mir aufgetaucht und wollte wissen wo du bist. " Verwirrt drehte er seinen Kopf zu mir und schaute mich endlich an. ,,Das  habe ich doch getan."

Stirnrunzelt schaute ich an, doch der Menschtiger drehte sich nur wieder zum Fluss und begang mit Trauer in seiner Stimme weiter zu erzählen. ,,An dem Abend, als du mir sagtest, ich sollte alles vergessen was passiert ist, hat mich das ziemlich getroffen... Also bin ich noch einige Minuten durch die Stadt gegangen, daraufhin aber gleich zu unserer Wohnung und bevor ich hier her gegangen bin, habe ich Kyoka auch bescheid."

,,Du willst mir jetzt weiss machen, dass ich dich die ganze Nacht gesucht habe, obwohl sie wusste wo du bist?" Ich fuhr mit meiner Hand einmal durch meine Haare. ,,Großartig! Da ich dich ja gefunden habe Menschtiger, kann ich ja auch wieder gehen." Doch gerade als ich dies auch tun wollte spürte ich wie  etwas an meinen Mantel zog. ,,Warte! Ich möchte dir noch was erzählen."

Der Menschtiger hatte seine Blickrichtung nicht geändert, hielt aber trotzdem meinen Mantel immer noch fest. Daraufhin ging ich seiner Bitte und setzte mich neben ihn ins Gras. Gespannt wartete ich bis er Anfing zu reden.

,,Es ist nicht mal solange her, als ich Dazai-san hier das erste Mal begegnet bin. Vor ihm hätte ich mir nicht mal vorstellen können, einer Organisation mit übernatürlichen Fähigkeiten beizutreten, um gegen das Böse zu kämpfen und Menschen zu helfen...
Ich bin immer noch glücklich darüber, dass ich Kyoka retten konnte."

,,Es liegt in deiner deiner Natur andere zu beschützen." Unterbrach ich den Menschentiger, welcher mich nun fragend an sah.

,,Wie meinst du das?" Nun war er der mich anschaute, während mein Blick zum Wasser ging. ,,Das erste Mal, als wir uns begegnet sind, warst du voller Angst und wusstest kaum was du tun solltest, aber als das Leben deiner Kolegen in Gefahr war, warst du wie ausgewechselt, auch auf dem Schmuggler-Schiff. Du hast keine Sekunde gezögert, um das Leben eines Mädchens zu retten, welches du gerade erst kennen gelernt hast."

Ich wartete bis der Weißhaarige Junge wieder, nach längerer Stille  das Wort ergriff. ,,Ich möchte gar nicht gegen dich kämpfen Akutagawa. Ich möchte, genauso wie Kyoka, dich auf meiner Seite haben. So wie ich dich kennen gelernt habe, bist du nicht mehr."
,,Deine Gedanken sind für mich nicht nachvollziebar Menschtiger. Woher willst du wissen, dass ich mich geändert habe?"

,,Gib mir deine Hand." Befahl er mir. Zögernd hielt ich ihn meine Linke hin, er nahm diese in seine rechte Hand und verschränkte sie mit einander. Sofort fing mein Herz an schneller zuschlagen.

,,Siehst du." Mit einem sanften Lächeln schaute er mich nun an.
,,Der Aku welchen ich kennen gelernt habe, würde so etwas nicht zulassen und auch das du mich die ganze Nacht gesucht hast, beweist mir, dass du dich verändert hast. Warum lässt du dich nicht einfach auf mich ein?"

Ich schaute in seine lila- und gelb-farbigen Augen, bevor ich meine Stirn an seine legte und meine eigenen schloss. ,,Und was ist wenn ich einfach nur Angst habe, dass ich das Licht, welches mir gezeigt wird, dann wieder verliere. Ich könnte diesen Schmerz des Verlustest nicht nochmal ertragen."

Noch immer mit geschlossenen Augen, spürte ich wie der Menschtiger seine Stirn noch mehr gegen meine lehnte und unsere Hände fester miteinander verschränkte. ,,Das wird nicht passieren. Das verspreche ich dir."

Sachte zog er nun seinen Kopf weg, um dichter an ich ranzurücken und diesen dann auf meiner Schulter abzulegen. Ich tat auch diesmal nichts dagegen. ,,Was hatte es eigentlich mit diesen Biss auf sich? fragte der Jüngere mich aus heiteren Himmel. ,,Es sollte dich dran erinnern, dass ich mein Versprechen, dich umzubringen,  halten werde."

,,Aber ab jetzt..." erzählte ich  weiter. ,,Soll es dich an dein Versprechen erinnern." ,,Das werde ich so oder so nicht." Behauptete er. Einige Sekunden herrschte wieder Stille, bevor ich mir eine Frage stellte. ,,Willst du mich dann wie Kyoka auch auf ein "Date" einladen?" Schnell hob der Menschtiger seinen Kopf von meiner Schulter und wurde rot um die Ohren.

,,Ä-ähm...ich a-also..." ,,Ist auch egal." Unterbrach ich seinen gescheiterten versuch zu sprechen. ,,Es ist jetzt eh Zeit das wir uns trennen." Wir beide standen nun vom platt gedrückten Rasen auf und versuchten den Dreck von unseren Hosen abzuklopfen. Als ich mich dann verabschieden wollte, ging der Menschentiger einen schnellen Schritt auf mich zu und drückte seine Lippen auf meine Wange. Trotz das es ein kurzer Kuss war fing die Stelle leicht an zu kribbeln.

,,Bis dann Akutagawa." Lächelte er mich an, dieses Lächeln wurde noch ein kleines Stück breiter, als ich dann ein bestimmtes Wort zu ihm sagte. ,,Bis dann... Atsushi."

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Schönen 2. Advent wünsche ich🕯🕯
Hoffe der Nikolaus war auch fleißig 😇

A long way/Shin Soukoku ❤Kde žijí příběhy. Začni objevovat