一章

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一章

Sie hat nie an einen Himmel geglaubt.

Sie hatte nie an etwas geglaubt. Sie wusste nie, ob es etwas nach dem Tod gibt, sie wollte es denken, doch tat es nicht. Doch während ihr Gehirn noch intakt war, dachte sie an Jeongguk.

Sie dachte an die Sterne, die er erwähnte, der Keil zwischen Himmel und Erde. Das war, wo er war, und das ist, wo sie hin wollte. Sie wollte direkt neben ihm sein. Das Einzige, was sie hören wollte, waren ihre Herzschläge und die stetigen Atemzüge.

Stattdessen konnte Michi nichts hören. Nicht mal ihren eigenen Herzschlag. Nicht einmal ihre eigenen Atem. Eine Weile war es still und es gab nichts anderes als Dunkelheit.

Und dann gab es qualvolle Schmerzen an ihrem Kopf. Der Schmerz war schlimmer als  Migräne – mindestens eine Million Mal schlimmer. Dann spürte sie einen Druck, Gott, sie spürte etwas. Es fühlte sich an, als ob ihr Kopf zusammen gedrückt wurde.

Dann gab es endlich Ton und Sicht. Ton; sie konnte Krankenschwestern und Ärzte sprechen hören. Sie konnte hören, wie ihre Mutter ihr erzählte dass alles wieder gut wird. Sie hörte auch eine andere Stimme. Sie kam von einem Jungen. Aber es klang nicht nach Jeongguk.

Sie konnte hören, wie Krankenschwestern "Aus dem Weg" schrien und wie ihre Mutter weinte. Sie konnte jetzt ihren eigenen Herzschlag hören. Aber noch konnte sie ihren eigenen Atem nicht hören.

Sicht; sie konnte ein helles, weißes Licht sehen, welches auf sie herableuchte. Es war blendend und sie musste ihre Augen immer wieder schließen. Sie verlor immer wieder die Bewusstlosigkeit. Aber endlich konnte sie die Gesichter von den Krankenschwestern und Ärzten sehen, das Gesicht ihrer Mutter. Und sie konnte endlich das Gesicht des Jungen, den sie noch nie zuvor gesehen hatte, sehen.

Blondes Haare, dünner Körper, blasse Haut. Sie fragte sich, wer er war. Sie konnte Arme über sich sehen, sie bewegte ihre Augen ein wenig, um einen Mann zu sehen — ein Arzt — mit einem Ausdruck, der Bestimmung.


Sie spürte den Druck in ihrem Kopf und den Schmerz wieder. Sie erkannte, dass sie genau das taten, was sie geglaubt hatte.  Sie versuchten, ihren Kopf zusammenzuhalten. Versuchen, ihren Kopf sicher zu halten. Versuchten, die Blutungen zu stoppen.


Sie konnte sich nicht daran erinnern, was sie getan hatte, aber sie wusste es hatte etwas mit ihrem Kopf zu tun. Sie glaubte nicht, dass sie sich selbst erschossen hatte. Sie hatte keine Waffe im Haus. Sie wusste auch nicht wo sie eine Waffe finden sollte. Es war  etwas anderes. Sie hatte etwas anderes gemacht. Michi fühlte sich müde. Eine Welle der Schläfrigkeit traf sie wie ein Tsunami. Und sie wurde wieder Bewusstlos, das war das letzte an was sie sich erinnerte, dieses helle, weiße Licht. Das war, dass letzte Mal, dass sie ihren Herzschlag hörte. Das letzte Mal, dass sie den Schmerz und den Druck fühlte.

sie hatte gehofft, tot zu sein.

hatte gehofft, neben Jeongguk aufzuwachen.

Dead. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt