|Seelenverwandt|

8.3K 370 128
                                    

Kapitel 6- Seelenverwandt
POV Hinata

Bei Kageyama angekommen setzten wir uns aufs Bett und schalteten den Laptop ein. Während Kageyama den Film suchte wickelte ich um uns beide eine Decke. Eine zweite Decke legte ich sanft über unsere Beine.

Ich freute mich schon den ganzen Tag darauf. Die letzten Wochen mit ihm waren wirklich schön. So oft In seiner Nähe zu sein gab mir Kraft. Auf der einen Seite war es natürlich schmerzhaft, aber solange ich bei ihm sein konnte war das ok für mich. Ich schaffte das schon irgendwie vor ihm zu verstecken.

Kageyama deutete mir das er den Film nun rausgesucht hatte und stellte seinen Laptop auf unsere Beine. Ich kuschelte mich zu ihm und er legte seinen Arm um mich herum. So war es gleich viel wärmer. Am Anfang bekam ich zwar direkt wieder Herzrasen, aber das legte sich mit der Zeit. Wenn er nur wüsste wieso ich diesen Film nur so liebe. Seitdem wir ihn das erste mal zusammen gesehen haben, sind mir einige Dinge bewusste geworden.

Der Film neigte sich langsam dem Ende zu. Kageyama reichte mir ein Taschentuch und lachte. Er heulte natürlich nie. Ich wischte mir die Tränen von meinem Gesicht und schaute gespannt auf den Bildschirm. Als kageyama sah das ich einfach nicht aufhörte zu heulen zog er mich näher an sich heran und legte seinen Kopf auf meinen. Wie sehr ich mir wünschte das dieser Moment für immer anhalten könnte.

Der Bildschirm zeigte nun nur noch die Credits und Kageyama klappte seinen Laptop zu und stellte ihn beiseite. Wir verblieben in dieser Position und er drehte sein Gesicht nur in meine Richtung. „Hab ich ja gesagt.", lachte er nur.
Ich schaute beleidigt von ihm weg während ich mir meine letzte Träne wegwischte.

„Was gefällt dir an diesem Film so sehr?" Seine Stumme klang sanft und immer noch hatte er seinen Arm um mich gelegt. Was ich ziemlich seltsam fand. Sonst sind wir nach dem film direkt schlafen gegangen aber heute war etwas anders. Ich beachtete das aber nicht all zu sehr und versuchte meine Gedanken in Worte zu fassen.

„Weißt du.. ich mag die Idee das es auf dieser Welt Menschen gibt, die irgendwie miteinander verbunden sind. Als so etwas wie Seelenverwandte. Ohne das man so wirklich weiß wer es ist, aber wenn man die Person dann endlich trifft, ist es als wäre es von Anfang an klargewesen. In dem Moment wo du deinen Seelenverwandten dann triffst, verändert sich dein Leben und du kannst nicht mehr ohne diese Person sein. Das finde ich wirklich schön." erklärte ich und versank noch tiefer in meiner Decke.

„Sind wir dann so etwas wie Seelenverwandte?", fragte Kageyama auf einmal. Mir blieb fast das Herz stehen.

„Wie..wie kommst du darauf?" Ich war etwas verwirrt und trotzdem freute ich mich über seine Aussage. Schön wenn es so wäre.

„Naja seitdem ich dich kenne, habe ich mich ziemlich verändert. Ich habe mein ganzes Leben nach etwas gesucht, irgendwas fehlte, doch ich hatte keine Ahnung was. Seitdem wir in einem Team sind, macht alles für mich mehr Sinn. Oder so.. ich weiß nicht wie ich es erklären soll."

Ich wurde rot. Zum Glück war es so dunkel das er es wahrscheinlich nicht sah. Ich bekam eine Gänsehaut. Meinte er das ernst?

„Geht mir genauso.", war das einzige, was ich herausbrachte. Mein Kopf war kurz davor zu explodieren.

Wir verharrten so wie die ganze Zeit schon und keiner von uns sagte ein Wort. Diese unangenehme Stille brachte mich noch mehr durcheinander als ich ohnehin schon war und ich versuchte, nicht zu schreien. Kageyama hatte mich gerade als seinen Seelenverwandten bezeichnet ?! Ich hatte keine Ahnung was das zwischen uns mittlerweile war, aber mir gefiel es.

POV Kageyama

Seelenverwandte also? War es das was wir waren? Ich wusste von Anfang an nicht wie ich das zwischen uns beiden beschreiben sollte. Es passte einfach vom ersten Augenblick an. Wir verstanden uns, wenn auch zuerst nur auf dem Spielfeld, denn am Anfang hatten wir einige persönliche Probleme miteinander, die sich aber im laufe der Zeit geklärt haben. Aber mittlerweile waren wir ein Herz und eine Seele geworden. Wir verstanden einander und es war so, als würden wir uns schon ewig kennen.

Mit ihm zusammen zu sein half mir einerseits, mich besser zu verstehen und anderseits auch meine Einsamkeit zu überwinden. Dank ihm fühlte ich mich nicht mehr so allein. Früher hatte ich viele Probleme mit den anderen Spielern gehabt. Unser Zusammenspiel klappte einfach nicht. Doch mit Hinata fühlte es sich so an, als könnten wir zu zweit alles schaffen.

Aber nicht nur beim Volleyball waren wir ein unschlagbares Team. Auch privat verstanden wir uns nun immer besser. Ich mochte es, das wir uns nun nicht mehr stritten.

Wir hatten nun schon seit geraumer Zeit die Arme um den jeweils anderen geschlungen und uns aneinander geschmiegt. Irgendein Teil in meinem Körper gefiel das und wehrte sich nicht dagegen.

Hinata legte nun seinen Kopf auf meine Schulter, er musste ziemlich müde sein. Mir wurde wärmer, viel wärmer und in meinem ganzen Körper kribbelte es plötzlich. Ich wollte ihn am liebsten noch fester in den Arm nehmen. Und ihn nie wieder loslassen. Denn mit Hinata hatte ich nun endlich jemanden gefunden, dem ich voll und ganz vertraute und der mich auf eine ganz neue Art und Weise glücklich machte.

Nämlich in dem er einfach nur bei mir war.

Promise? Promise. -Kagehina-Where stories live. Discover now