|Fallen|

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Kapitel 13- Fallen
POV Hinata

„Hinata warte!" Aus der Ferne hörte ich Sugawara, der auf mich zu gerannt kam. Ich lehnte an einen Baum und hatte meinen Kopf in meinen Knien vergraben. Meine Augen juckten, mein Kopf pochte und ich hatte das Gefühl ich würde jeden Augenblick zusammenbrechen.

„Hinata", sagte Suga besorgt und hockte sich mit gegenüber.
„Sugawara es tut-„ sagte ich mit zitternder Stimme.
„Ist schon ok, du musst nichts sagen", unterbrach er mich und zog ein Taschentuch aus seiner Jackentasche.

Ich nahm es aus seiner Hand und wischte mir über mein Gesicht. Wäre ich nicht so unglaublich stur gewesen wäre das alles nicht passiert. Er wollte mir sicherlich nur helfen. Aber das wollte ich auch und er benahm sich ja auch nicht gerade so als würde es ihm gut gehen.

„Ist etwas vorgefallen zwischen euch?"

Stille. Ich wusste nicht wie ich diese Frage beantworten sollte.

„Nein. Nur eben gerade.. ich weiß auch nicht was mit mir los war. Aber das Frühlingsfest ist in 3 Tagen und ich bin alles andere als bereit. Und den Menschen den ich am meisten brauche stoße ich einfach so weg." ich schluchzte immer wieder und kämpfte mit den Tränen.

„Du machst dir viel zu viele Gedanken stimmt's? Ich bin mir sicher Kageyama ist dir nicht böse. Und ich kann dich sehr gut verstehen. Solche Dinge passieren manchmal und das ist auch nicht schlimm. Es ist ok wenn es dir heute nicht so gut geht", erklärte er, „Du solltest dir jetzt nicht noch mehr Vorwürfe machen als ohnehin schon. Jeder Mensch ist mal wütend oder gereizt. Wichtig ist das man es einsieht und sich entschuldigt."

„Ich glaube ich bekomme das nicht hin.. ich kann es ihm nicht sagen! Er empfindet wahrscheinlich sowieso nicht dasselbe für mich und nach der Aktion von vorhin wird er mich ganz bestimmt wieder hassen."

„Hinata hör mir zu. Du kannst gar nicht wissen wie Kageyama für dich empfindet, wenn ihr nicht offen darüber redet. Ich weiß ganz genau wie du dich gerade fühlst. Ich war bei Daichi auch so schrecklich aufgeregt und habe immer wieder daran gedacht es ihm lieber nicht zu sagen. Aber irgendwann musst du es riskieren, sonst wird es dich kaputt machen hörst du. Und das möchte ich nicht, niemand möchte das. Aber eines kann ich dir sagen. Ich weiß zwar nicht ob du es bemerkt hast, aber ich sehe eben wie er dich ansieht. Und er war ja heute auch sehr aufgeregt. Ich bin mir sicher er befindet sich in einer ähnlichen Situation wie du gerade."

Sugawara und ich redeten noch eine ganze Weile. Ich erzählte ihm wie es mir die letzten Tage ging und das ich nicht einschlafen konnte. Er erzählte mir von den Tagen bevor er Daichi seine gefühlt gestanden hatte und ich erkannte viele Ähnlichkeiten zu meiner Situation. Es fühlte sich gut an mit jemandem zu reden der das gleiche durchgemacht hat. Dank ihm beruhigte ich mich schnell und gewann meinen Mut zurück.

„Dankeschön Suga und Entschuldigung das ich so einen Ärger gemacht habe", sagte ich und kratze mich verlegen am Hinterkopf.

„Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Jeder Mensch gerät mal an seine Grenzen weißt du."

Er half mir hoch und wir gingen zur Halle zurück. Alle waren schon gegangen bis auf Daichi der in der Tür stand. Es sah so aus als würde er auf jemanden warten.

„Hey Babe", sagte er und drückte Suga einen Kuss auf die Wange. Die beiden waren wirklich ein süßes Paar. Ich hoffe das ich Kageyama auch bald meinen Partner nennen kann. Sugawara lachte und wurde etwas rot. Ich konnte mir mein Lächeln nicht verkneifen.

Ich machte mich, nachdem ich mich umgezogen hatte, auf den Weg nach Hause. Daichi sagte er würde auf Kageyama warten um nochmal mit ihm reden zu können. Ich lief ihm nicht noch einmal über den Weg und darüber war ich auch etwas froh. Ich hätte keine Ahnung gehab wie ich mich hätte verhalten sollen. An Daichis Stelle wäre ich jetzt gerne für Kageyama da aber das würde nur unangenehm werden.

In 3 Tagen fand das Frühlingsfest statt und da würde ich es ihm endlich sagen. Ich war ein Riesen Idiot und hatte mich wirklich daneben benommen. Aber ich liebe dich trotzdem,
Kageyama...

POV Kageyama

Ich und Sawamura lehnten an den Wänden der Turnhalle. Der kühle Abendwind legte sich auf mein Gesicht und kühlte meine glühenden Wangen. Ich atmete tief durch. Beruhigt hatte ich mich zwar, aber trotzdem tat es mir so unendlich leid.

„Ich weiß du willst wahrscheinlich nicht darüber reden, aber sag mir bitte wie du dich fühlst. Was war vorhin los?"

„Ich bin heute überhaupt nicht gut drauf und ich habe bemerkt das irgendwas mit Hinata nicht stimmte. Ich habe ihn etwas zu aggressiv darauf angesprochen und den Rest kennst du ja...", wieder atmete ich tief ein und aus, „Hinata und ich haben uns seit Wochen oder Monaten nicht gestritten. Das war das erste mal das sowas passiert ist.", erklärte ich und schaute in den Himmel.

„Verstehe. Mir ist in den letzten Tagen schon aufgefallen das ihr euch komisch benommen habt. Bedrückt dich irgendetwas?"

„Naja.. am Frühlingsfest da.. will ich ihm etwas sagen. Und ich bin ziemlich aufgeregt, und ich habe Angst davor. Heute Nacht habe ich kaum geschlafen deswegen.."

„Ach so ist das", er grinste. „Kageyama hör mir mal zu. Ich gehe mal davon aus das du sicherlich weißt das Hinata eine sehr durchschaubare Person ist richtig?"

Ich nickte langsam. Worauf wollte er denn hinaus?

„Euere Verhaltensmuster ähnelt sich findest du nicht auch? Könnte es nicht sein das es ihm gerade genauso geht? Beim Training hast du doch gesehen wie unkonzentriert er war. Vielleicht ist er genauso aufgeregt wie du. Oder hat vor dir das gleiche zu sagen."

Hoffnung stieg in mir auf und ich fühlte wie mein Herz schneller wurde. Er hat vollkommen recht. Bei Hinata merkte man sofort wenn er angespannt war oder vor etwas Angst hatte. Vielleicht...

„Denk doch mal an seine Worte vorhin: ‚Du hast doch keine Ahnung wie ich mich fühle' so etwas hatte er doch gesagt richtig? Vielleicht hat er genauso Angst davor abgewiesen zu werden."

Aber na klar. Das was er sagte machte vollkommen sinn, dennoch konnte ich es mir kaum vorstellen.

„Er denkt wahrscheinlich das du nie so fühlen würdest wie er."

„Hm... du hast recht", sagte ich.

Er lachte. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Es wird schon alles gut werden vertrau mir."

Wir verabschiedeten uns voneinander und ich machte mich auf den Weg nach Hause. Auch wenn die Chance vermutlich sehr gering war, ich wollte wissen ob er genauso empfand wie ich. Und genau das würde ich ja bald herausfinden.

Hinata. Auch wenn ich so ein Arsch zu dir war. Ich liebe dich.

Promise? Promise. -Kagehina-Onde histórias criam vida. Descubra agora