𝐂𝐡𝐚𝐧ᝰ

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Chan;


Ich seufzte leise und wusste zu nächst nicht was ich tun sollte.


Ich kannte seine Ängste und Abneigung dem Krankenhaus gegenüber. Das hier tat ich nicht um ihn zu ärgern sondern um ihm zu helfen. Er war nicht in der Verfassung um jetzt alleine nachhause zu fahren und um sich selbst zu kümmern. Manchmal brauchte man eben Hilfe und wenn er zu Hause umkippte half uns das auch nicht weiter. Er brauchte medizinische Betreuung und diese konnte ich ihm nur hier geben.


„Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist, Minho. Ich werde dich jetzt schlafen lassen. Wenn du etwas brauchst dann lass es die Schwestern wissen, okay? Ich werde wieder nach dir sehen."


Er hatte eben noch gesagt, er war müde und so wollte ich ihm die Ruhe gönnen und ihn schlafen lassen. Sein Körper musste sich ausruhen und ich hatte wenigstens für ein Einzelzimmer sorgen können. Wenn Minho jetzt noch in einem Doppelzimmer gewesen wäre, wäre er ausgeflippt so wie ich ihn kannte. Alleine der Aufenthalt war schon schlimm genug für ihn. Da musste man es ihm nicht noch schwerer machen als es ohne hin schon war. Ob ich ihn bevorzugte?
Ein wenig schon, ja. Immerhin hatte ich schon seit einer Ewigkeit keinen Dienst mehr und auch meine Augen wurden langsam müde und schwer. Doch ich war das Nächte durchmachen schon gewohnt. Nicht wegen Partys oder so etwas. Nein, damals im Studium war ich es schon gewohnt die ganze Nacht durch zu lernen und mich so für die Prüfungen vorzubereiten. Mir fiel das nicht sonderlich schwer und auch hier musste ich manchmal Doppelschichten arbeiten. Ich war das viele Arbeiten und das viele Konzentrieren schon gewohnt. Aber irgendwann war auch bei mir der Punkt erreicht, an dem ich mich nach meinem Bett sehnte und nur noch in meine Kissen fallen lassen wollte. Gerade allerdings war das undenkbar. Einer meiner damaligen Geliebten tauchte plötzlich hier auf und brachte mein ganzes Denken wieder durcheinander. Wie sollte ich da seelenruhig nachhause fahren? Das konnte ich nicht denn ich wusste, er brauchte mich.


Und genau das zeigte er mir auch deutlich als ich das Krankenzimmer verlassen wollte.


Gerade als ich die Tür öffnete und heraus treten wollte, hinderte mich seine kratzige Stimme daran.


„Die Betten sind so ungemütlich hier.."


Ich lächelte leicht, drehte meinen Kopf zu ihm und nur ein Teil seines Gesichts schaute aus der Decke hervor. Irgendwie musste er ja Luft bekommen auch wenn er sich unter der Decke verstecken wollte. Kurz überlegte ich, ob es eine gute Idee war ihm Trost zu spenden. Minho war schon immer einer meiner Schwachpunkte gewesen. Ihn so schwach und fertig zu sehen brach mir wirklich das Herz. Vor allen weil ich ganz genau wusste wie fertig ihn das selbst machte.


So biss ich mir auf die Unterlippe, überlegte einen Moment und entschloss mich dazu die Tür wieder zu schließen.


Meine Beine trugen mich wie von alleine zu seinem Bett und ich setzte mich langsam auf die Bettkante, schaute zu ihm herunter und auch er musterte mich stumm.


„Ich weiß, Lino.."


Meine Hand strich wie von selbst über seine Haare. Es war wie ein Stromschlag der durch meinen Körper zog als ich seine Stirn berührte, von dieser in seine Haare fuhr und ihm wenigstens so ein bisschen Trost schenken wollte. Auch wenn es nicht gut war sich ihm wieder anzunähern. Je doch konnte ich spüren wie sehr er das brauchte. Irgendwie hatte ich dafür einen siebten Sinn entwickelt. Ich wusste immer ganz genau wenn ihm oder Jisung nicht nach reden war, sondern sie einfach nur jemanden brauchten, an dem sie sich festhalten konnten. Die zwei wirkten oft so stark und doch sah ich genau wie zerbrechlich sie eigentlich waren. Sie hatten mir nie etwas vor machen können. Ich durchschaute sie sofort.


„Pass das nächste Mal bitte besser auf dich auf.. Du bist zu wichtig als das dir etwas zu stoßen dürfte. Das solltest du nie vergessen."


Das waren keine leeren Worte. Ich meinte jedes von ihnen ernst denn dieser Mensch war mir so verdammt wichtig. Das war er schon immer gewesen und das hatte sich in den vielen Jahren auch nicht geändert. Minho würde für mich immer etwas besonders sein und ich würde ihn auch auf ewig lieben. Genau so wie es mit Jisung war auch wenn unsere letzte Begegnung nicht gerade gut ausgegangen war. Die beiden würden immer einen Platz in meinem Herzen haben. Ich musste diese Gefühle die letzten Jahre nur weg sperren bevor sie mich zerfressen hätten. Sie waren zu stark und so musste ich lernen sie weg zu sperren. Viel leichter gesagt als getan. Gefühle waren nie leicht und gerade wenn sie so stark waren, wie sie sich bei Minho entwickelt hatten.


Ich wusste nicht wie lange ich hier noch saß doch irgendwann bemerkte ich, wie er eingeschlafen war. Am liebsten hätte ich ihn an mich gezogen und nicht mehr los gelassen. Doch dafür hatte ich keine Berechtigung mehr. Es war hart zu akzeptieren aber so war das nun mal. Immerhin hatte er sich dafür entschieden mich zu verlassen. Uns zu verlassen.. 


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𝐝𝐨𝐮𝐛𝐥𝐞 𝐤𝐧𝐨𝐭⦚𝙲𝚑𝚊𝚗𝚖𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓Where stories live. Discover now