𝐂𝐡𝐚𝐧ᝰ

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Chan;


Am nächsten Morgen wurde ich erst wach als es so laut aus einem anderen Raum schallte.


Ich lag noch eingekuschelt in meinem großen Bett mit Minho in meinem Arm. Das war nicht das Ungewöhnliche daran. Das Ungewöhnliche war, dass sich niemand an mich klammerte oder an Minho. Wir waren alleine im Bett und zu nächst fiel mir das nicht wirklich auf. Ich war noch ziemlich schläfrig und wollte gar nicht aufstehen. Ich hatte noch die nächsten Tage frei und diese wollte ich nutzen um unsere Beziehung wieder aufbauen zu können. Und natürlich um auf Jisung aufzupassen. Er würde erst nächste Woche wieder arbeiten gehen und das fand ich auch richtig so. Am liebsten hätte ich Minho auch noch zu Hause behalten aber gegen seinen Sturkopf kam ich nicht an. Minho konnte seinen Zustand besser einschätzen als Jisung. Jisung überschätzte sich oft zu sehr und meist gab es dann ein böses Erwachen. Deswegen vertraute ich darauf als Minho sagte er könne wieder arbeiten. Er wusste genau was er tat.


Eigentlich wäre ich wieder zurück ins Traumland gefallen wenn nicht ein lauter Knall gefolgt wäre. Sofort richtete ich mich auf und weckte dadurch auch Minho auf. Er fiel sozusagen aus meinem Arm und setzte sich augenreibend ebenfalls auf.


„Was ist das für ein Krach?", fragte er verschlafen und am liebsten hätte ich mich gleich wieder mit ihm hingelegt. Da Jisung aber nicht hier war hatte ich böse Vorahnungen also strich ich meine Haare zurück und schlug die Decke weg.


„Das hört sich wie Ji in der Küche an.", „Oh nein.."


Ich stand auf um aus meinem Schlafzimmer in die Küche zu schlendern. Und genau da fand ich den Jüngeren auch am Herd stehen. Komischerweise mit keinem so großen Chaos wie ich erwartet hatte. Jisung sah ziemlich angestrengt und konzentriert aus. Er hatte seine Airpods in den Ohren und schien mich nicht zu bemerken, als ich an ihn heran trat. So wie ich das sah hatte Jisung Rührei mit Speck gemacht, das einzige, was er wirklich zubereiten konnte. Er schien dann auch noch frischen Orangensaft selbst machen zu wollen, was aber eine Sauerei auf meiner Arbeitsplatte darstellte. Jisung stand nie so früh auf. Er schlief immer länger als wir anderen beiden aber er schien ein schlechtes Gewissen zu haben. Andererseits wäre Jisung niemals so früh aufgestanden.


Er schreckte zusammen als ich ihm einer seiner Airpods aus den Ohren nahm und drehte sich erschreckt zurück zu mir. Er schien irgendwie panisch als er mich erkannte und versuchte mich sofort aus dem Küchenbereich zu schieben.


„Chan nein! Was machst du hier? Du musst zurück ins Bett! Du darfst noch nicht gucken!"


Jisung versuchte mich raus zu schieben aber es gelang ihm nicht wirklich. Ich ließ mich auch nicht wirklich schieben. Es hatte den Anschein als hätte er uns überraschen wollen. Wahrscheinlich eher Minho denn bei mir hatte er nichts mehr gut zu machen. Gestern Abend hatte er sich nicht so gut gefühlt und er hatte es satt sich so zu fühlen. Das konnte ich verstehen aber Jisung überstürzte es oft zu sehr. Er hatte keine Geduld und musste der Sache ihren Lauf lassen.


„Ji ich habe es doch jetzt schon gesehen.", „Was gesehen?"


Jisung hörte auf gegen mich ankämpfen zu wollen als er Minhos Stimme hörte. Nun schien er ganz aufzugeben denn er stöhnte verzweifelt und raufte sich seine Haare.


„Toll, jetzt habt ihr meine ganze Überraschung versaut!"


Jisung sauste einfach an uns vorbei und keine 30 Sekunden später hörte man plötzlich die Badezimmertür knallen. Jetzt war er sauer auf sich selbst und ich seufzte leise. Manchmal benahm er sich wirklich wie ein kleines Kind. Wenn es um Jisung ging bekam das Wort Dramaqueen gleich eine ganz andere Bedeutung.


„Ji.."


Minho tat es mir gleich, seufzte leise und wollte nach ihm sehen. Doch ich schnappte mir sein Handgelenk und zog ihn zu mir zurück. Er sollte ihn jetzt in Ruhe lassen denn für uns alle war das ziemlich viel. Am meisten natürlich für Minho selbst.


„Lass ihn, Lino. Er schmollt fünf Minuten und kommt dann schon wieder raus.", „Vielleicht sollte ich wieder nachhause fahren. Ich muss mich sowieso um meine Katzen kümmern."


Mir gefiel diese Art von Wendung nicht. Vielleicht hockten wir wirklich zu sehr aufeinander seitdem die Bombe geplatzt war. Keiner von uns hatte wirklich die Zeit um sich mit dem alleine auseinander zu setzen und sich Gedanken darüber zu machen. Vor allen nicht Minho. Wir beide bettelten quasi um seine Aufmerksamkeit und er kam gar nicht dazu seine Gedanken zu sortieren. Das war nicht fair auch wenn ich ihn wirklich nicht gehen lassen wollte. Wer wusste schon, wozu er sich entschieden hätte.


„Kätzchen.."


Ich legte meine Hand an seine Wange, strich sachte mit meinem Daumen rüber und er schenkte mir ein Lächeln.


„Du musst dir keine Sorgen machen, Chan.", „Das tue ich aber immer, Kätzchen. Dafür liebe ich dich zu sehr aber ich respektiere deine Entscheidung. Du solltest Zeit für dich finden und in diesem Chaos wirst du das nicht können. Auch wenn du mir jetzt schon sehr fehlen wirst. Mein Bett ist nicht das Gleiche wenn du nicht bei uns liegst." 


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𝐝𝐨𝐮𝐛𝐥𝐞 𝐤𝐧𝐨𝐭⦚𝙲𝚑𝚊𝚗𝚖𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓Where stories live. Discover now