25. Kapitel - Unerwünschter Besuch

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"Du!", Josh saß auf der Bank vor seiner Hütte. Ich stieß ihm das Getränk aus der Hand und es fiel zu Boden. Die Flüssigkeit bespritzte meine weißen Sneaker.

"Was soll das?", fragte er sauer und sprang auf. Der metallische und unangenehme Geruch stieg mir in die Nase und ich begann zu würgen. Ich hasste den Geruch. "Ist alles okay bei dir?", Josh klang besorgt und nicht mehr sauer.

"Ich hasse..."

"Blut", sagte er und sah zu Boden. "Wir sollten vielleicht weg von hier. Gehen wir rein?"

"Ja." Ich hatte den Grund, weshalb ich zu Josh ging fast vergessen, denn das Blut hatte mich aus der Bahn gebracht.

"Was wolltest du gerade?", fragte er und setzte sich auf den Sessel. Ich hingegen blieb stehen und Wut kochte erneut in mir auf.

"Du! Du bist so ein Arsch! Erzählst mir irgendwelche Geschichten, dass du Abigail gar nicht liebst und dann fährst du mit ihr auf einen Ausflug? Zu zweit!"

"Ich mache einen Ausflug?", fragte er irritiert.

"Zumindest hat Abigail das zu meinem Vater gesagt!"

"Ich gehe morgen nur mit ihr ins Krankenhaus um neues Blut zu holen. Wir haben keins mehr. Meins war das letzte."

"Ihr holt Blut aus dem Krankenhaus?"

"Ja. Das ist doch besser als Menschen auf der Straße anzufallen, oder etwa nicht?"

"Ja aber irgendwie..."

"Dachtest du wir wären so zivilisiert, wie die Cullens in Twilight? Tierblut ist okay, aber gerade jetzt, wo die Feen gefunden wurden müssen wir fit sein. Dazu reicht Tierblut nicht."

"Und ihr klaut das einfach dem Krankenhaus?"

"Nein. Wir bekommen es."

"Das Krankenhaus schenkt euch Blut?"

"Ja. Da arbeiten auch Übernatürliche."

"Und du und Abigail geht da hin?"

"Nein. Isaac kommt auch mit und Sidney auch."

"Ein Vampir Ausflug?", fragte ich skeptisch und Josh nickte.

"Das Krankenhaus ist ein harter Ort für uns. Überall Blut. Wir gehen so oft es geht dort hin um uns an solche Situationen zu gewöhnen." Alles was er sagte klang logisch.

"Achso", murmelte ich

"Also warst du bei deinem Vater?" Ich nickte. "Du bist echt super einzigartig, Zo. Erbin von zwei Arten."

"Ich will gar nicht sooo besonders sein."

"Du wärst auch besonders, wenn du ein stink normaler Mensch wärst." Er grinste. "Zo, bitte glaub mir. Ich liebe dich schon seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe." Hatte Joshua Carter mir gerade gesagt, dass er mich liebt? Mich? Seine blauen Augen sahen mich an.

"Ich sollte gehen." Hastig stand ich auf und hörte noch, wie Josh meinen Namen rief.










"Und? Was hat er gesagt?", Ally saß zusammen mit Mya und Sky an den Hausaufgaben.

"Er hat gesagt, dass er mich liebt", sagte ich außer puste.

"Das sollte ein Vater auch mal sagen dürfen", sagte Ally.

"Josh", sagte ich sofort.

"Josh was?", fragte Sky entsetzt.

"Josh hat gesagt, dass er mich liebt!"

"Hat er nicht", rief Mya und sah mich mit offenen Augen und Mund an.

"Der macht mich wahnsinnig", sagte Sky und ich stimmt ihr zu. Mich machte er auch wahnsinnig. Und das Problem war, dass ich ihn immer noch mochte. Ich mochte ihn, obwohl er mich wahnsinnig machte. 





Es waren knappe zwei Wochen vergangen. Sky, Josh, Will und ich trainierten jeden Tag mindestens eine Stunde zusammen und wir wurden immer besser. Ich hatte es bereits geschafft eine Feuerkugel zu formen, hatte dann jedoch die Kontrolle verloren und sie ist auf Josh zugeflogen, der in letzter Sekunde in den Fluss sprang und ihr entkommen konnte. Es war der Mittwoch vor Vollmond und Mya war meine Partnerin für die Kennenlernstunde. Wir nutzen die Zeit und schleppten unsere Bücher in den Wald um dort zu lernen.

"Sei still", raunte Mya mir zu und ich horchte in den Wald hinein. Auch ich hörte Schritte und roch jemanden, der nicht zur Schule gehörte. Als ich die Person sah stockte mir der Atem.

"Was machst du hier?", fragte ich und stellte mich vor Mya. Ich erkannte die Person sofort. Der dunkel braun haarige Vampir grinste mich an.

"So sieht man sich also wieder, Night!"

"Wer sind Sie?", fragte Mya und sie bebte vor Wut. Es war kurz vor Vollmond und Mya war stärker als sonst. Aber ich wusste, dass der Vampir stärker war.

"Du solltest deinen Hund am besten bei dir behalten. Es könnte sonst böse enden für sie", er leckte sich über seine Lippen und ich erkannte seine weißen langen Zähne. Bei Josh hatte ich sie noch nie gesehen und bei den anderen Vampiren auch nicht.

"Was willst du hier, Parker?"

"Der Fürst schickt mich."

"Was will Jack von mir?", fragte ich kalt.

"Er möchte handeln."

"Sag ihm, dass ich nicht mit ihm handeln werde."

"Gut, dann wird deine Mutter uns wohl noch länger Gesellschaft leisten", er lachte erneut.

"Meine Mutter?"

"Du gegen deine Mutter. Das ist ein fairer Tausch."

"Sag Jack, dass ich ihm nicht traue. Meine Mutter ist an einem Ort, wo ihr sie nicht finden werdet."

"Wie du willst, Kleine. Aber Jack weiß über alles Bescheid. Er weiß, wer dein Vater ist. James' Gedächniszauber hat nicht so lange gehalten, wie er es wohl sollte." So schnell, wie er gekommen war, war er auch wieder weg. 

"Was war das gerade?", fragte Mya.

"Wir müssen zu meinem Vater. Schnell!" Mein Vater war weder in seiner Hütte noch in seinem Klassenzimmer. Erst an Julie's Büro hatten wir Glück und ihn gefunden.

"Parker war hier!", rief ich.

"Luca hat es bemerkt. Das Sicherheitssystem hat Alarm gesendet", sagte mein Vater. "Was wollte er?"

"Er sagt, dass Jack Mum hat. Sag mir, dass das nicht stimmt!"

"Es stimmt. Er hat sie gefunden."

"Wie kannst du so ruhig bleiben?", schrie ich. "Er hat Mum und wird sie foltern!"

"Keine Sorge ich kümmere mich um sie."

"Du kümmerst dich um sie? Indem du hier sitzt und unterrichtest! Ich werde sie holen!"

"Du bleibst hier", sagte mein Vater ruhig, aber er betonte jedes Wort. "Du wirst das Gelände nicht verlassen und du wirst dich auf deine Fähigkeiten konzentrieren!"

"Nein!"

"Doch! Ich werde jeden Schritt von dir verfolgen, wenn es sein muss. Und das ist nicht nur lästig für uns beide, sondern schlimm für deine Mutter, da dann niemand bei ihr ist, der sich um sie kümmert."

"Okay", gab ich nach. Ich vertraute meinem Vater immer noch nicht und schmiedete bereits meinen Plan wie ich das Gelände unbemerkt verlassen könnte. 

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Lieber ein dankbarer Hund als ein undankbarer Mensch. - Saadi

Child of flame - TrustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt