34. Kapitel - Die Prinzessin der Feen

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Es herrschte eine friedliche Atmosphäre und nichts schien bedrohlich zu sein. Ein Mann kam auf uns zu.

"Vampir", flüsterte Will mir zu und fokussierte den Mann. Der Mann hielt vor uns und stellte sich als Wächter der Feen vor.

"Wir wollen zu einer bestimmten Fee", sagte ich.

"Zu wem?"

"Das wissen wir nicht... zumindest nicht genau. Sie sollte die Erbin Aurelia's sein."

"Ich führe euch zu ihr", sagte der Vampir.

"Dankeschön", sagte Josh.

"Dich nicht. Nur die anderen Erben. Dir vertraue ich nicht." Er wandte sich ab und Will, Sky und ich folgten dem Wächter. Er führte uns durch das Schloss und blieb vor einer großen Tür stehen. Die Tür wurde geöffnet und ein Mädchen in meinem Alter mit blonden, lockigen Haaren schaute uns neugierig an.

" Lily Hill", sagte sie. "Wo ist der Vampir?"

"Er ist draußen, Prinzessin", antwortete der Wächter.

"Warum ist er draußen?", fragte Lily.

"Ich traue ihm nicht."

"Ich bin Zoey Night", stelle ich mich schließlich vor.

"Skyla Johnson."

"William Smith."

"Wir sind hier, um mit dir über die Prophezeiung zu sprechen", sagte ich und ich erwartete ein überraschtes Gesicht. Aber Lily nickte nur.

"Ich hab mich gefragt, wann ihr kommt", sagte sie und lächelte. "Die Prophezeiung wurde vor Ewigkeiten geschrieben und ist jeder Fee bekannt."

"Also weißt du, dass du Geist bist?", fragte Sky.

"Ja. Aber ich weiß noch nicht, was genau das heißen soll..."

"Wir auch nicht wirklich." Will sah sich im Raum um. Erst jetzt fiel mir auf, wie groß der Raum war. Kronleuchter hingen von der Decke und erleuchteten den Raum. Die Sonne ging gerade auf und das Künstliche und das Natürliche Licht erhellten den Raum. Die Tapete glitzerte ein wenig und ein riesiger Spiegel hing an der rechten Wand.

"Ich gehe davon aus, dass ihr eure Elemente ein wenig beherrscht." Lily's Stimme riss mich zurück in die Gegenwart.

"Ja", sagte Will.

"Erzählt mir alles!", forderte die junge Fee und deutete auf fünf Stühle. Sie setzte sich und wir drei folgten. Ein Stuhl blieb unbesetzt. "Ich hatte gedacht, dass der Vampir auch kommen würde."

"Er ist da", erklärte Sky.

"Warum ist er nicht hier?"

"Es ist kompliziert", sagte ich schnell.

"Hm." Sie zuckte mit den Schultern.

"Wir kommen aus Texas", fing ich an zu erzählen, "und gehen dort auf eine Schule für Übernatürliche. Dort lernen wir mit unseren Fähigkeiten umzugehen. Aber auch Fächer wie Mathe und Politik werden unterrichtet. Als ihr angegriffen wurdet - wurde uns die Prophezeiung gezeigt, da sich bei uns vieren die Macht bemerkbar gemacht hat. Wir haben viel trainiert und haben uns schließlich auf die Suche nach dir begeben. In New York haben wir nichts gefunden und sind schließlich nach Detroit gefahren. In Detroit ist Jack uns begegnet und hat... "

"Er hat zwei Freunde von uns auf seine Seite geholt. Einer von ihnen ist Joshua Carter. Er ist Nafi's Erbe", sagte Sky.

"Der Vampir, der unten ist?", fragte Lily ruhig.

"Ja. Er hat uns hierher geführt. Meine Mutter hat uns gesagt, dass wir nach London fahren sollten und dort haben wir ihn getroffen. Wir mussten ihm folgen, denn eine Freundin von uns..."

"Die Freundin braucht eine Träne von mir, richtig?"

"Ja", sagte ich erstaunt. Woher wusste Lily das?

"Woher weißt du das?" Will hatte anscheinend die selbe Frage wie ich.

"Ich habe seit zwei Tagen Kontakt zu einem Mann. Er hat mir von Isabella erzählt und ich werde mit euch kommen. Meine Eltern und ich wissen, dass ich gehen muss um diesen Krieg zu beenden. Ich denke, dass Isabella es wert ist gerettet zu werden. Sie hat viel für die Gesellschaft getan und ich denke sie wird noch mehr für uns alle tun."

"Du kommst mit uns?" Ich hatte nicht gedacht, dass das so einfach wurde. Ich dachte wir müssten sie überzeugen und anflehen mit uns zu kommen.

"Ja. Aber ich brauche besonderen Schutz... Ich habe kein Element, welches ich beherrschen kann. Bin nicht schneller als normale Menschen, kann nicht besser hören als normale Menschen. Ich hab nichts, was mir im Kampf helfen könnte."

"Was sind denn Fähigkeiten einer Fee?", fragte ich.

"Wir können Gefühle lesen." Sie lächelte mich an. "Ich bin mir sicher, dass sich das mit Joshua alles klären wird." Ich fühlte mich ertappt. War es so offensichtlich, dass ich verletzt und wütend war?

"Das ist gerade unwichtig", sagte ich deswegen hastig. "Wir müssen zurück nach Detroit."

Draußen war es immer noch so friedlich wie vorher.

"Sind das Freunde?", fragte Lily mich und ich nickte.

"Das ist...", ich wollte meine Freude vorstellen, aber Josh unterbrach mich.

"Joshua Carter", er lächelte Lily an und sah dann zu mir. "Zo, wir sollten los." Er schien es eilig zu haben.

"Wir stellen erst einmal alle vor", zischte ich. "Das ist Sidney, Vampir. Ally, Hexe. Mya, Werwolf und Isaac, Vampir und Hexe."

"Okay prima jetzt können wir los!"

"Warum hast du es so eilig?", fragte ich skeptisch.

"Mir gefällt es hier nicht wirklich. Ich habe das Gefühl beobachtet zu werden", sagte Josh und sah sich um.

"Oder du willst uns einfach nur hier rausbringen, damit wir für Jack leichtere Beute sind", überlegte Mya und sah Josh skeptisch an.

"Ich finde Josh hat recht." Isaac stimmte seinem Freund zu.

"Du würdest Josh auch folgen, wenn er aus nem Hochhaus springt", sagte Sky spöttisch.

"Leute wir sollten vielleicht wirklich einfach gehen." Will lief zum Eingangstor und verließ das Grundstück des Schlosses. Ich folgte ihm und auch die anderen verließen das Grundstück. Sofort bemerkte ich, dass etwas anders war. Die friedliche Atmosphäre war weg. Verschwunden.

"Wir sollten zurück zu den Autos", murmelte ich und nahm Lily's Hand. Sie war knappe fünf Zentimeter kleiner als ich und ich hatte das Bedürfnis sie zu schützen.

"Ich habe das Schloss noch nie wirklich verlassen", sagte sie. "Also schon... wir haben ja in New York gewohnt bis zu jenem Tag. Aber in New York war ich auch nie draußen. Keiner von uns. Wir mussten uns verstecken."

"Wir passen auf dich auf", sagte Isaac und stellte sich auf Lily's andere Seite. Er war locker 10 Zentimeter größer als sie und lächelte Lily und mich an. Zu neunt liefen wir den Weg zurück, den wir gekommen waren. Josh lief voran und sah sich immer wieder panisch um.

"Er hat Angst", flüsterte Lily mir leise ins Ohr. Aber ich wusste, dass Josh es gehört hatte. Er drehte sich allerdings nicht um, um Lily's Aussage zu verneinen.

"Wir sind fast da!", rief Will und ich erkannte den Tee Laden, der mir auf dem Hinweg schon aufgefallen war. 

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Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg. - Mahatma Gandhi

Child of flame - TrustWhere stories live. Discover now