Kapitel 4: Sternenhimmel

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Legolas Pov 

Ich saß Elenyalin gegenüber und mein Vater saß am Kopfende. Ich war ein wenig sauer auf meinen Vater, weil er eben einen so unglaublich schönen Augenblick unterbrochen hat. 
Jetzt saß ich ihr gegenüber und konnte sie die ganze Zeit ansehen. Sie unterhielt sich mit Adar über Neuigkeiten aus Loríen und über Herrin Galadriel und Herr Celeborn. 
Da fiel es mir wieder ein und in einer kleinen Pause sagte ich: ”Ich hätte es fast vergessen, eurem Freund Haldir geht es gut, er lässt euch Grüßen und wünscht euch einen wunderschönen Aufenthalt. Goheno nín, ich hatte noch nicht die Gelegenheit es euch früher mitzuteilen.” Damit hatte ich wieder ihre ungeteilte Aufmerksam und unsere Augen trafen sich. In ihrem Blick lag Sorge und auch etwas Traurigkeit. “Sie sind alle wohlauf, aber sie sind wieder nach Loríen aufgebrochen.” Fügte ich noch hinzu. Ihr Blick wurde noch etwas trauriger. “Danke, dass ihr ihnen zur Hilfe gekommen seid, ich bin froh, dass alle wohlauf sind. Ich hatte nur gehofft mich noch persönlich von Haldir und den Wachen verabschieden zu können.” 
Sie so traurig zu sehen belastete mich, aber mir fiel nichts ein, um sie wieder aufzuheitern.

Im weiteren Verlauf des Essens verbesserte sich die Stimmung jedoch wieder und Adar unterhielt sich weiter mit ihr und sie zeigte viel Interesse an der Geschichte, von unserem Reich. 
Während des Gespräches konnte ich herraus hören, das Elenyalin eine sehr gebildete und wissbegierige Elbin war. Sie wusste viel über die Geschichte der verschiedenen Städte und Reiche im Wandel der Zeitalter. 

Nach dem Essen bot ich an, sie zu ihrem Zimmer zu begleiten. Sie lächelte mich zustimmend an und folgte mir. 
Vor der Tür wartete jedoch schon Laereth, die sie eigentlich abholen wollte. Bevor ich ihr sagen konnte, dass sie nicht gebraucht wurde, sprach Elenyalin zu ihr. “Laereth, Prinz Legolas wird mich heute zu meinem Gemach begleiten. Du kannst dir also für den Rest des Abends freinehmen.” Laereth schaute etwas verwirrt, lächelte dann aber, bedankte sich und verschwand.

“Bevor du in dein Gemach entschwindest, möchte ich dir noch etwas zeigen.” Sagte ich leise und musste bei ihrem etwas verwirrten Gesicht schmunzeln. 
“Na dann, geh voraus.” 
Ich ging mit ihr durch einige Flure, bis wir aus den Gängen hinaus traten und unter freiem Himmel eine Treppe hinunter und einen Weg entlang gingen.
Der Weg endete bei einem kleinen Pavillion, der von einigen Bäumen umringt war und so von fremden Blicken abgeschirmt wurde. 
Von dort aus hatte man einen tollen Ausblick auf die königlichen Hallen und den Sternenhimmel. 
Die Sonne war bereits untergegangen und der Pavillion wurde von einigen Elbenlichtern erhellt. 
Sie blickte in den Himmel. “Es ist unbeschreiblich schön hier”, hauchte sie. “Ja das ist es.” “Danke, dass du es mir gezeigt hast.”
“Möchtest du dich setzen?” Ich zeigte auf eine steinerne Bank. “Gerne.”
Wir setzen uns und blickten uns an. Eine Weile sagten wir nichts und schwiegen uns an. Aber es war keine unangenehme Stille. 
“Woran denkst du?” Damit brach sie die Stille. “Ach nicht so wichtig. Woran denkt ihr denn?” “Ich freue mich, dass ich endlich hier bin. Ich freue mich, dass ich hier so viel lernen darf.” Sie lächelte und ich erwiderte ihr Lächeln. 
Nach einer Weile traute ich mich dann zu fragen: ”Darf ich dich was fragen?” Sie nickte und lächelte. “Du und Haldir? Seit ihr …?” “Ein Paar? Oh nein wir sind gute Freunde. Wir kennen uns, seit wir Kinder waren.” Sie lachte während sie dies sagte, als würde sie das an fröhliche Zeiten erinnern. “Verzeiht, ich dachte nur … naja.” “Ach, ist nicht schlimm. Das denken viele.” 

Wir unterhielten uns noch eine Weile, als sie plötzlich gähnte. “Es wird langsam spät und ich werde müde. Verlegen wir doch die Weiterführung unseres Gesprächs auf morgen Vormittag.” 
“Wie ihr wünscht.” Ich verbeugte mich ein wenig vor ihr und sie lachte. “Ich dachte, das hätten wir bereits gehabt.” “Tja, … dann werde ich euch mal zu eurem Zimmer geleiten.” 
Ich ging voran und erklärte ihr noch im vorbeigehen einige Räume. Sie nickte und versuchte sich alles genau einzuprägen. 
Als sie meine Blicke bemerkte blickte sie mich fragend an. “Was ist?” “Ach nichts, … wir sind da.” 
Bevor sie die Tür schloss drehte sie sich noch einmal zu mir. “Hanon le, Legolas. Für den schönen Abend.” “An ngell nín! Es war mir eine Freude.” 
“Wir sehen uns dann morgen beim Frühstück?” “Ganz sicher, das werden wir, … hast du Lust morgen auszureiten? Arod würde die Bewegung sicher gut tun und bei der Gelegenheit kann ich dir den Wald zeigen.” “Ich würde mich wirklich freuen, morgen mit dir auszureiten und Falmarin sicher auch.” “Wundervoll, dann bis morgen. Schlaf gut.” “Du auch.” 
Dann schloß sie die Tür und ich ging in mein eigenes Gemach und freute mich auf den folgenden Tag und auf den Ausritt.


An ngell nín = Bitte 

Galadriels Tochter Where stories live. Discover now