,,Du wirst immer einen Platz in meinem Leben haben, Klaus.''

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,,Wirst du auch fähig sein deine Mutter zu töten, wenn sie vor dir steht?'', fragte ich ihn, während ich ihm dicht hinterher lief.
,,Ich habe meine Mutter mehrmals getötet.
Ein weiteres mal macht keinem was aus.
Sie ist noch am atmen und ich habe das Gefühl, solange sie das tut, werden wir hier nicht rauskommen.''

Heute war der dritte Tag gewesen und Stefan saß neben Kaylee.
Er strich ihr gerade mit seinem Daumen sanft über die Wange.
Er konnte seitdem kein Auge zu machen, weil er sich Unmengen Sorgen um Kaylee machte, selbst um Klaus machte er sich Sorgen, was schon etwas bedeuten musste.
Alle machten sich Sorgen um die beiden und versuchten nach einem Ausweg zu finden.
Falls die beiden nicht darauf kamen, wie sie aufwachen könnten, mussten die anderen einen Plan B haben.
Alle wussten, dass die beiden nicht dumm, geschweige denn schwach waren, weshalb sie Hoffnung hatten.
Dieser Gedanke ließ sie gerade nicht in Panik ausbrechen.
,,Komm wieder zurück zu mir.'', flüsterte er leise und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, während ihm eine Träne aus dem Auge lief.
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Kaylee's POV:

,,Hast du noch nie Tribute von Panem gesehen?
Was wenn das giftig ist?
Ich esse diese Beeren nicht.'', sagte ich ernst und sah ihn amüsiert auflachen.
,,Die sind nicht giftig.
Ich bin mit diesen Beeren in meiner Kindheit aufgewachsen.''
,,Vielleicht sind sie giftig und bewirken Dummheit.
Es ergibt schon Sinn, wieso du so dumm bist.
Du hast giftige Beeren gegessen, die dich dumm machen.'', gab ich von mir und verschränkte die Arme.
,,Das ist nicht sehr nett, Liebes.
Schau.
Ich verspreche dir, dass sie nicht giftig sind.'', sagte er und reichte sie mir mit einem eindringlichen Blick.
Verzweifelt griff ich nach einer Weile Diskussion doch nach den Beeren und aß etwas.
,,Okay.
Jetzt ist wohl der richtige Zeitpunkt zu erwähnen, dass sie doch giftig sind.
Aber keine Sorge, dir wird nur schlecht.''
Jegliche Farbe entwich mir aus dem Gesicht als ich ihn entsetzt anschaute.
Ich glaube mir wurde schlecht.
Ich spuckte den Rest der Beeren aus dem Mund und griff voller Verzweiflung nach dem Wasser, um meinen Mund abzuspülen.
Ich hörte nur noch sein lautes Lachen als er mich bei meiner Tat beobachtete.
,,Das war ein Scherz.
Sie ist nicht giftig.
Ich wollte nur sehen, was du machst, wenn ich dir sage, dass sie giftig ist.'', lachte er und bekam wieder einen ungläubigen Blick von mir.
Sein Lachen war nicht mehr zu stoppen gewesen.
Ich fand das alles andere als lustig, also stand ich beleidigt auf und kippte ihm das Wasser eiskalt über den Kopf.
,,Das.ist.verdammt.nochmal.nicht.lustig.'', schlug ich ihm auf den Arm und schubste ihn noch kurz, um mich dann wieder auf meinen Platz zu begeben.
Idiot.
Ich musste ihn jetzt schon ganze 48 Stunden und mehr aushalten und es war alles andere als spaßig gewesen.
Vor allem mit dem Kampf-Training.
Er hatte mich am ersten Tag sofort gezwungen zu trainieren und jetzt war der dritte Tag, also musste ich es auch Heute hinter mich bringen.
Die Nächte hatten wir in einer abgelegenen Hütte verbracht und saßen jetzt auf einem Baumstamm vor dem See.
,,Du musstest dein Gesicht sehen.
Es war einfach unglaublich.'', lachte er und fuhr sich durch seine nassen Locken.
,,Werd Erwachsen.'', verdrehte ich die Augen und aß die Beeren.
Ich brauchte Schokolade oder Kuchen.
Gott, ich wollte meinen Freund jetzt bei mir haben.
Nach einigen Sekunden schien er plötzlich voller Tatendrang zu sein und stand abrupt auf.
Oh nein.
Das bedeutete Training.
,,Lass uns trainieren.'', sagte er.
,,Ich kann mittlerweile gut kämpfen, also lass uns nicht trainieren.'', schmollte ich und tat es ihm gleich als ich mich vor ihn stellte und er mich eindringlich anschaute.
,,Ach ja?
Dann greife mich jetzt an.''
,,Aber wir dürfen nicht verletzt werden und ich bin erschöpft.'', widersprach ich ihm.
,,Was?
Hat Kaylee Marshall keine Kraft mehr und hat Angst weitere Kratzer abzubekommen?'', provozierte er mich mit einem Grinsen.
,,Ganz bestimmt nicht.''
Ich ließ die Decke von meinen Schultern fallen und ging auf ihn zu.
Ich war wirklich erschöpft aber trotz dessen wollte ich mich nicht unterkriegen lassen.
Ich hatte vor ihn zu schubsen, doch seine Hände hatten schon einen Griff an meinen Handgelenken gehabt.
,,Viel zu durchschaubar.
Ich habe es dir besser gelehrt.'', grinste er und gab meine Handgelenke mit einem Schubs frei, weswegen ich schwach nach hinten taumelte.
Verärgert wollte ich ihm gerade mit meiner Faust einen Schlag geben, doch diese hatte er mit einem schnellen Reflex in seiner Hand gehabt, also versuchte ich es mit der anderen.
Und ehe ich mich versah, hatte er auch meine andere Hand in seiner, um mich dann sofort zu drehen und diese hinter meinen Rücken zu bringen.
Sein Oberkörper presste gegen meinen Rücken, während er sich meinem Ohr näherte.
,,Schwach.
Dein Gegner darf niemals erraten, was du als nächstes tust, Kaylee.
Du machst es ihm sonst viel zu leicht.
Das habe ich dir die letzten Tage auch gesagt.
Das beste hierbei wäre der Überraschungseffekt.'', flüsterte er und ließ mich los.
,,Ich weiß.
Du hast es mir die letzten Tage wortwörtlich eingetrichtert aber ich bin so erschöpft.'', sagte ich mit einem lauten seufzen.
,,Dein Gegner wird aber nicht erschöpft sein.
Also stell dich nicht so an.'', sagte er amüsiert und zuckte die Schultern.
,,Wie auch immer.
Bevor du handelst, beobachte deinen Gegner.
Du wirst sehen mit welcher Art sie sich auf dich stürzen wird.
Kriege keine Panik, wenn sie dich in ihren Fängen hat, tu stattdessen etwas unerwartetes, was sie kurz aus der Fassung bringt.
Und wenn du das schaffst, schlägst du, ohne eine Sekunde zu zögern, zu.
Lass deinen Gegner niemals deine Angst sehen, denn dies wird sie ausnutzen.
Schwäche zu zeigen, kann sich negativ für dich auswirken.'', sagte er ernst.
Ich nickte und drehte mich kurz weg, um mir das alles noch einmal einzuprägen.
Ich wusste das alles schon längst.
Er wiederholte es, damit ich es nicht vergaß und das würde ich mit Sicherheit nicht tun.
Mit Vampir Kräften war alles so einfach gewesen.
Du konntest dich einfach schnell bewegen und der Person dann einfach das Herz raus reißen.
Du warst stark und schnell.
Plötzlich spürte ich einen Stock in meinem Rücken, was mich überraschte.
,,Wichtige Regel.
Kehre deinem Feind niemals den Rücken zu.''
,,Ich weiß und ich werde es definitiv nicht mehr vergessen aber du bist kein Feind.'', sagte ich als ich mich zu ihm drehte.
,,Willst du das auch zu deinem Feind sagen?
Jetzt zeig mir einfach, was du kannst.
Ich weiß, dass du kein klischeehaftes Mädchen bist, dass noch nichtmal kämpfen kann.
Greif mich an.
Wo ist deine ganze Wut?
Dieser Ehrgeiz etwas zu kriegen, dass du unbedingt haben willst?
Wo ist dein Stolz?
Komm schon, Kaylee.
Lass es an mir raus und zeige mir, dass du nicht schwach bist.
Zeig mir, was ich dich gelehrt habe.'', provozierte er mich weiter.
Ich wusste, dass er das machte, damit ich richtig zuschlug.
,,Warst du nicht sauer auf mich?
Wolltest du mir nicht ordentlich eine reinhauen?
Jetzt hast du die Wahl.
Schlag zu.
Gib mir deine Wut und lass es raus.'', sprach er weiter, weswegen ich meinen Kopf schüttelte.
,,Provoziere mich nicht.'', ermahnte ich ihn und drehte mich von ihm weg, während ich meine Fäuste zu Bällen formte.
,,Was dann?
Komm schon!
Wenn du kämpfen willst und hier lebend raus kommen willst, dann greife mich verdammt nochmal an!
Oder bist du zu schwach um mir gegenüber zu stehen?'', rief er auffordernd.
Jetzt reichte es aber.
Ich drehte mich abrupt um und schubste ihn so fest ich konnte.
,,Was?!
Willst du wirklich, dass ich meine Wut bei dir ausschütte?!'', rief ich verärgert.
,,Ja!
Lass es raus!
Die Wut, deine Gefühle und die Gedanken, die du hattest!
Ich will, dass du es mir sagst!
ICH WILL, DASS DU MIR SAGST, WIE ICH DICH BEHANDELT HABE!'', rief er ernst und schüttelte mich.
,,Ich sage dir, wie ich mich gefühlt habe!
Und zwar betrogen!'', rief ich und verpasste ihm einen Schlag in den Bauch.
Er stöhnte kurz auf aber baute sich wieder auf.
,,DU SAGST MIR, DASS DU MICH LIEBST UND VERLÄSST MICH DANN!
DU...DU HAST MICH EINFACH VERLASSEN!
ICH HABE 5 VERDAMMTE JAHRE AUF DICH GEWARTET!
WEIßT DU, WIE VERDAMMT SCHWIERIG ES WAR OHNE DICH ZU LEBEN!
ICH HABE IN DIESEN JAHREN NICHT EINMAL DARAN GEDACHT WAS MIT JEMAND ANDEREM ZU HABEN ABER DU HAST DAS GESCHAFFT!
DU HAST MICH MIT MEINER BESTEN FREUNDIN BETROGEN!'', schrie ich vor Wut und schlug immer wieder auf ihn ein.
,,NACH 5 JAHREN WAR ICH SO FROH DICH WIEDER ZU HABEN.
ICH KONNTE MEIN GLÜCK KAUM FASSEN!
DU HAST MICH GEFRAGT, OB ICH DEINE FREUNDIN SEIN WILL!
DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST!
DU HAST MIR FÜR IMMER UND EWIG VERSPROCHEN!
DU HAST MIR GEZEIGT, DASS ES DOCH TRAUM PRINZEN GIBT!
ICH HABE JEDE NACHT VON DIR GETRÄUMT UND DU WEIßT NICHT, WIE HART ES WAR AUFZUSTEHEN UND ZU REALISIEREN, DASS ES NUR EIN SCHEIß TRAUM WAR!
DU WUSSTEST, DASS ICH ANGST HATTE DICH ZU VERLIEREN.
ICH WAR EHRLICH ZU DIR UND HABE DIR GESAGT, DASS ICH MICH WEGEN DER CAROLINE SACHE UNWOHL FÜHLE!
DA HAST DU MIR EISKALT INS GESICHT GELOGEN!
ICH HÄTTE JEDES VERSTÄNDNIS DIESER WELT DAFÜR GEHABT, WENN DU MIT MIR SCHLUSS GEMACHT UND MIT IHR WAS ANGEFANGEN HÄTTEST!
ICH WOLLTE NUR, DASS DU GLÜCKLICH BIST UND WENN ES CAROLINE WAR, DIE DICH GLÜCKLICH GEMACHT HAT, DANN HÄTTE ICH MICH FÜR DICH GEFREUT!
ICH HÄTTE MEINEN EGOISMUS FÜR DICH BEISEITE GESCHOBEN, WENN DU EHRLICH ZU MIR GEWESEN WÄRST!
NATÜRLICH HÄTTE ES VERDAMMT WEH GETAN, WEIL ICH DICH SO SEHR GELIEBT HABE ABER ES WÄRE NACH ALLEM DIE WAHRHEIT GEWESEN!
DEINE LÜGEN UND DAS BETRÜGEN HABEN MICH GEBROCHEN!
ICH HABE MICH GEFRAGT, WAS ZUM TEUFEL FALSCH MIT MIR IST, DASS DU ES MIR NICHT SAGEN KONNTEST!
DU WARST MEINE ERSTE GROßE LIEBE UND ICH HABE NICHTS ANDERES ALS DIE WAHRHEIT VON DIR ERWARTET!'', schrie ich weiter, während mir die Tränen, wie letztes mal bei Caroline, in Strömen über die Wangen liefen.
Auch ihm rollten Tränen aus den Augen, während ich ihn immer wieder schubste.

Immoral|Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now