The only mystery worth solving (Wholock)

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Ich weiß nicht mehr, wie oder wann, aber irgendwo bin ich mal auf das Shipping Sherlock x Clara gestoßen (Oslock, glaube ich xD) und wollte schon länger etwas dazu schreiben.
Im Urlaub hatte ich dann endlich eine passende Idee und so ist dieser Oneshot entstanden.

Irgendwie shippe ich sie, auch wenn ich eigentlich der Meinung bin, dass Sherlock schwul ist. Und ja, ich weiß, dass meine Logik sich mal wieder aus dem Staub gemacht hat. Die sitzt schon wieder in Mordor rum.

Noch eine Info: In meinem Oneshot kennen sie sich schon eine Weile (sonst würde es auch keinen Sinn machen😂). Und der Doctor... keine Ahnung, er kommt halt einfach nicht vor und hat auch keinen Einfluss auf die Handlung.
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"Warum genau wolltest du eigentlich, dass ich mitkomme?", fragte Clara unerwartet. Sie saß neben Sherlock Holmes auf der Rückbank eines Londoner Taxis und hatte keinen Schimmer, wohin sie eigentlich unterwegs waren. Für einen Fall, hatte Sherlock gesagt. Mehr nicht.
"John hat keine Zeit", antwortete der Detektiv knapp. Offenkundig hielt er es nicht die nötig, diese Unterhaltung zu führen. Aber Clara tat es.
"Ich bin also nur ein Ersatz für John?"
Sie begleitete Sherlock gern beim Lösen jener Fälle, bei denen Scotland Yard versagte. Doch nicht als Ersatz für seinen besten Freund. Sie wollte kein Ersatz für irgendjemanden sein.
"Du bist kein Ersatz." Sherlock wandte seinen Blick vom Fenster ab und sah in ihre braunen Augen. "Du bist..."
"Was bin ich, Sherlock? Was bin ich... für dich?", wollte sie wissen.
Der Detektiv ließ seinen Blick über ihre zierliche Gestalt gleiten und versuchte, Informationen an ihr abzulesen, so, wie er es bei jedem anderen Menschen konnte. Doch er fand nichts als Widersprüche. Sie war unmöglich, völlig unmöglich.
"Du bist... ein Rätsel. Ein Mysterium, das ich zu lösen versuche", sagte er schließlich.
"Okay. Damit kann ich leben." Clara setzte ein Lächeln auf. "Und, welchen Fall lösen wir heute?"
"Nichts Besonderes, nur ein recht gewöhnlicher Mord an einer Frau Mitte zwanzig. Allerdings gibt es vier Verdächtige und Scotland Yard ist zu dämlich, um herauszukriegen, wer von ihnen es war. Da wären einmal der Ehemann des Mordopfers, ihr Stiefbruder und zwei ihrer Arbeitskollegen. Die Kollegen fallen schon mal weg, ich habe mich kurz mit ihnen unterhalten."
"Dann sind es nur noch zwei Verdächtige. Kann ja nicht so schwer sein, oder?", meinte Clara.
"In der Tat. Ich tippe auf den Stiefbruder. Zu ihm fahren wir gerade", erklärte Sherlock.

Kurze Zeit später hielt das Taxi vor einem gewöhnlichen, einstöckigen Haus. Kaum war das Auto zum Stehen gekommen, quetschte sich Sherlock auch schon hinaus und überließ es Clara, dem Fahrer etwas Geld nach vorn zu reichen. Als sie ihn einholte, stand er bereits vor der Haustür.
"Und was machen wir jetzt?", fragte sie.
"Na, wir klingeln und warten, bis jemand aufmacht. Ist das nicht offenkundig?", erklärte Sherlock leicht genervt.
"Ja, aber danach?"
"Ich sage in etwa Guten Tag, mein Name ist Sherlock Holmes und ich bin hier, um den Mord an Ihrer Stiefschwester aufzuklären, und das hier ist übrigens Clara, meine Assistentin."
"Assistentin? Klingt zu förmlich. Den Teil musst du nochmal überdenken", meinte sie entschieden. "Wie wär's mit Freundin?"
"Zu sentimental", wehrte er ab.
Clara verschränkte die Arme und sah Sherlock so lange mit trotziger Miene an, bis er schließlich vorschlug: "Begleiterin?"
"In Ordnung. Dann mal los. Das Spiel hat begonnen!", zitierte sie ihn, was ihm ein seltenes Lächeln entlockte.

Sherlock betätigte den Klingelknopf und Clara wartete mit angespannter Miene neben ihm, bis die Tür geöffnet wurde.
Eine Frau mit zum Dutt gebundenen hellbraunen Haaren, die eine helle Bluse und Jeans trug, stand vor ihnen. Leicht argwöhnisch musterte sie die beiden Fremden.
"Guten Tag", sagte Sherlock.
"Wer sind Sie?"
"Ich bin Sherlock Holmes und das ist meine Begleiterin, Clara Oswald. Wir sind hier, um den Mord an der Stiefschwester Ihres Mannes aufzuklären. Könnten wir mit ihm sprechen?" Er warf Clara einen Blick zu, der beinahe unsicher wirkte. "War das richtig?"
Sie verkniff sich ein Grinsen und nickte leicht. Dann wandte sie sich der Frau zu und lächelte freundlich. "Wir würden uns nur kurz mit Ihrem Mann unterhalten, dann sind wir auch schon wieder weg."
"Es sei denn, er hat seine Schwester umgebracht. In dem Fall sind Sie uns nicht ganz so schnell wieder los", ergänzte der Detektiv.
Die Frau blickte noch argwöhnischer.
"Das war nur ein Scherz", sagte Clara schnell und stieß Sherlock unauffällig mit dem Ellenbogen an. "Können wir rein kommen?"
Die beiden wurden noch einmal einem prüfenden Blick unterzogen, dann ließ die Frau sie eintreten. "Folgen Sie mir."

Zwanzig Minuten später traten sie wieder aus der Haustür.
Sherlock hatte nur wenige Worte mit dem Verdächtigen gewechselt und sich dann unter dem Vorwand, die Toilette aufzusuchen, im Haus umgesehen. Um ihn abzulenken, hatte Clara sich weiter mit dem Mann unterhalten, bis der Consulting Detective zurückgekehrt war und gemeint hatte, dass sie nun gehen mussten. Offenbar war er bereits an alle nötigen Informationen gekommen.
"Und? Ist er der Mörder?", wollte Clara neugierig wissen, während sie neben Sherlock her trabte. Er hatte seine Hände in den Taschen seines Mantels vergraben und schien zufrieden, den Fall gelöst zu haben.
"Jep", gab er knapp zur Antwort.
"Es waren die Bilder, oder?", fragte seine Begleiterin nach einem Moment. "Die Familienbilder im Wohnzimmer."
Überrascht sah Sherlock sie an und sie glaubte, etwas wie Anerkennung in seinem Blick wahrzunehmen. "Ja, unter anderem auch die Bilder. Seine Schwester ist entweder nur halb zu sehen oder ganz herausgeschnitten. Als wollte er leugnen, dass sie zur Familie gehört. Offenkundig konnte er sie nicht ausstehen. Zu hundert Prozent ist es natürlich nicht sicher, dass er den Mord begangen hat", gab er zu, "aber er ist auf alle Fälle verdächtiger als die anderen, die in Frage kommen. Lestrade wird sich darum kümmern, dieser Fall ist nicht länger unser Problem. Im Grunde war es sowieso nur ein langweiliger Mord, aber besser als nichts. Ich warte noch auf einen wirklich faszinierenden Fall."
Obwohl sich ein ziemlich kniffliger direkt vor meiner Nase befindet, dachte er und warf einen Blick auf seine Begleiterin. Clara Oswald... sie war das einzige Rätsel, das es wert war, gelöst zu werden. Und irgendwann würde er es lösen, das schwor er sich. Irgendwann.

♡ Oneshots ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt