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»Ich habe dir schon mal gesagt, hör auf irgendwo hinzustarren!«, sagte Taehyung mit ernstem Ton und schlug die Faust auf den Tisch

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»Ich habe dir schon mal gesagt, hör auf irgendwo hinzustarren!«, sagte Taehyung mit ernstem Ton und schlug die Faust auf den Tisch. »Konzentrier dich lieber mal auf die Aufgaben. Willst du nochmal scheitern?«

Nein, das wollte ich natürlich nicht.
Aber ich konnte mich einfach nicht auf diesen verdammten Kram konzentrieren.

Topologie und Differentialgeometrie war einfach unverständlich.
Egal wie oft ich versuchte meinem besten Freund zuzuhören, ich scheiterte immer wieder.

Anstatt dessen starrte ich drei Sitzreihen weiter nach vorne, auf braunes Haar. Der Junge trug ein schwarzes T-Shirt, eine hellblaue Jeans und beige Schuhe.

»Wer ist das?«, fragte ich plötzlich und ließ meinen Stift sinken.

Taehyung atmete scharf tief ein und aus und sah mich dann langsam von der Seite an.

»Wer ist was?«, fragte er dann monoton und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche.
Ich nickte nach vorne und er folgte meinem Blick.

»Ah, das ist Jungkook.«, sagte mein Gegenüber und nahm noch einen Zug. »Er geht eine Klasse über dir und ist ein sehr guter Freund von mir.«

Tae kannte ihn?

»Du kennst ihn?«, fragte ich und machte dabei große Augen. »Woher?«

Taehyung richtete sich auf. »Jungkook war damals in der Basketballmannschaft und wir haben uns gleich auf Anhieb gut verstanden« Mein bester Freund verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

»Und du sagst ihm jetzt nicht mal Hallo?«, bohrte ich nach.

»Suji«, setzte Taehyung lachend an. »Ich kann jetzt schlecht durch den Raum schreien und ihn begrüßen.« Sein Blick wanderte durch den Raum.

Er war nicht nur ein guter Nachhilfelehrer, sondern auch der beste Freund, den man sich je wünschen könnte. Er war wie ein großer Bruder für mich. Bei ihm konnte ich Zuneigung und Hingabe verspüren.

»Suji?«, fragte er dann.

Meine Gedanken waren wie Nebel.

»Suji«, wiederholte er dann nochmal. »Warum fragst du?«

Ich erwachte aus meiner Trance.
»Einfach nur so«, schwafelte ich und richtete dann meinen Blick wieder geneigt auf das Blatt vor mir.

Jungkook konnte uns nicht hören, dafür saß er zu weit weg.
Viele andere Schüler saßen hier und machten ihre Aufgaben.

»Wann kommt denn eigentlich Jaemin und holt dich ab?«, hakte Taehyung schließlich nach.

Mein Freund.

Wobei ich bei unserer Beziehung kein gutes Gefühl mehr habe.
Er betrinkt sich so oft und wird aggressiv.
Ich liebe seine guten Seiten an ihm, doch langsam kann ich nicht mehr.
Wir beide sind schon so oft zu einer Therapie gerannt und sie hat maximal eine Woche gehalten. Danach fing alles wieder von vorne an.

»Ich glaube in den nächsten zehn Minuten.«, antworte ich meinem besten Freund dann und lehnte mich etwas nach hinten.

Als ich wieder geradeaus blickte, sah ich, dass sich Jungkook erhob und den Raum verließ.

Mit einem Luftzeichen sagte er Taehyung, dass er draußen warten würde. Mit einem schnellen Blick sah er mich an und ging.

»Ich begleite dich noch schnell raus.«, sagte mein bester Freund dann und packte seine Sachen zusammen.

Ich tat ihm gleich.

~

Kurz bevor wir auf Jungkook zusteuerten, blieben wir noch kurz stehen.

»Tue mir ein Gefallen und konzentriere dich das nächste Mal, ja? Ich mache das nicht für mich, ich mache das nur für dich. Und das solltest du eigentlich dankend annehmen.«

Ich gab ein zustimmendes Geräusch von mir und sah Tae dann verträumt an.

Schließlich gingen wir auf den braunhaarigen zu. Er begrüßte Taehyung mit einem Handschlag und nickte mir zu.

»War anstrengend, oder?«, fragte er und sah dann zu mir.

Was sollte das denn jetzt?

»Nein«, entgegnete ich ihm. »Es hat Spaß gemacht.«

Taehyung sah mich von der Seite an und setzte zum Reden an. »Ja, dass-«

»Wie unhöflich von mir«, redete ihm Jungkook dazwischen.

Ja, das war es.

»Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Aber ich schätze, du weißt eh schon wie ich heiße? Ich bin Jungkook.«

Warum klang das gerade so sarkastisch?

»Suji.«, sagte ich schlicht und setzte ein Grinsen auf.

»Wir sehen uns dann, Tae«, entgegnete ich dann und schloss meinem Freund in eine Umarmung. »Und mach ja keinen Mist« Ich grinste  und wuschelte ihm kurz durch die Haare.

Ich nickte seinem Freund zu und machte mich dann zu Jaemin, dessen Auto bereits auf dem Parkplatz stand.

»Ist das deine Freundin?«, konnte ich Jungkook noch von weitem hören.

Kopfschüttelnd verließ ich das Gelände und überquerte den Gehweg.

...

»Wie lange brauchst du denn?«, war das erste, was mich Jaemin fragte, als ich an seinem Auto ankam.

»Ich freue mich auch dich wiederzusehen, mein Schatz.«, sagte ich und stieg in seinen Wagen ein.

Als wir wegfuhren, blickte ich nochmal zu Taehyung. Der war aber noch in ein Gespräch verwickelt und stand mit dem Rücken zu mir.

Nur Jungkook blickte mich lange und eindringlich an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, schließlich kannte ich ihn ja gar nicht.

»Wer ist denn da, dass du die ganze Zeit starren musst?«, fragte Jaemin etwas genervt und drücke seinen Fuß stärker auf das Gaspedal.

»Niemand«, sagte ich und riss meinem Kopf wieder nach vorne. »Da ist niemand.«

THAT'S THE DEAL, MY DEAR | 𝗝𝗝𝗞Where stories live. Discover now