Nicht nur ein Butterbier

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Eigentlich hatte ich keine Lust auf Butterbier, trotzdem nickte ich Draco zu und folgte ihm. Zusammen schlenderten wir in Richtung Hogsmeade. Es schneite nur ein wenig und der Schnee ging mir höchstens bis zum Ende meiner Sohle. ,,Diesmal kann ich dich nicht tragen.", lachte Draco. Ich erinnerte mich an den Tag, als Draco mich durch den hohen Schnee getragen hatte. Ich musste kichern. Langsam schlenderten wir weiter. Ich musste über die Sache vorhin nachdenken und wollte mit Draco darüber reden. ,,Wieso warst du so zu Harry? Ich meine, klar, meine anderen Freunde hast du einigermaßen gut behandelt, worauf ich auch sehr stolz bin, aber wieso kannst du dich nicht mit Harry verstehen?", fragte ich ihn. Er schwieg und wollte weiter gehen, jedoch hielt ich ihn am Ärmel fest. ,,Es ist Potter!", schnauzte er nur und ging weiter. ,,Draco, warte!", schrie ich ihm hinterher, der es auf einmal ziemlich eilig hatte. Kurzzeitig wartete er auf mich. Ich sprintete hinter ihm her und ergriff seine Hand. Ich atmete vor Anstrengung und konnte kurzzeitig meinen Atem sehen, der als kleine Wolken seinen Weg fand.  Draco setzte sein typisches Lächeln auf und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich habe und wie kostbar du für mich bist?", flüsterte er. ,,Warscheinlich nicht so doll, wie ich dich liebe.", wisperte ich zurück und presste meine Lippen gegen seine. Seine Kälte und meine Wärme trafen aufeinander. Er legte seine Hände an meine Wange. Einige Hogwartsschüler, die wohl auch nach Hogsmeade wollten, gingen an uns vorbei und tuschelten, was das Zeug hält. Irgendwann lösten wir uns voneinander und spazierten Hand in Hand und mit einem Lächeln im Gesicht nach Hogsmeade.



,,Zwei Butterbier bitte!", rief ich der Ladenbesitzerin zu und setzte mich mit Draco an einen kleinen und kaum sehbaren Tisch für zwei. Draco setze sich neben mich und kuschelte sich an mich ran. Nach einer kleinen Weile stellte eine Mitarbeiterin unsere vollen Krüge ab und wünschte uns einen schönen Aufenthalt. Nachdem Draco mir einen Kuss auf den Kopf gegeben hatte, rückte er etwas näher an den Tisch und nahm seinen Krug in eine Hand. Ich folgte seinem Beispiel und nahm einen großen Schluck vom Getränk. Ich sah zu Draco, der auf einmal vor Lachen losprustete. Fragend schaute ich ihn an. ,,Was ist denn jetzt los mit dir?", fragte ich ihn neugierig. ,,Du hast da was.", lachte er und zeigte auf mich. Ich hatte etwas Schaum vom Butterbier an meiner Lippe hängen. Mit rotem Gesicht blickte ich zu Draco. Er kam vorsichtig näher und wischte mit einem Finger den weißen Schaum weg. Draco blieb weiterhin sehr nah an meinem Gesicht. Wir starrten uns an. Eine leichte Anspannung baute sich zwischen uns auf. Wie sehr ich ihn gerne küssen würde... ,,Komm mal mit...", flüsterte er in mein Ohr und stand auf. Ich erhob mich ebenfalls und folgte ihm durch den Laden. Er führte mich in eine kleine Abstellkammer und schloss die Tür mit einem Schlüssel zu. In der Abstellkammer war es ziemlich eng und unsere Körper berührten sich fast. ,,Und was wollen wir jetzt hier?", fragte ich. Draco sagte nichts. Er zog mich noch näher an seinen Körper und legte seine Hand an meinen Nacken. Ich zuckte zusammen und starrte ihn an. Dann drückte er ihn in seine Richtung, bis sich unsere Lippen berührten. Ich schloss die Augen und griff nach seinem Kragen. Endlich entwickelte sich die vorerst herrschende Anspannung in eine gegenseitige Lust. Seine Hände fuhren in meine Haare. Ich atmete laut in Dracos Richtung aus. Ich war kurz vorm Stöhnen... Meine Hände glitten an seine Krawatte. Nachdem ich diese entknotet hatte, öffnete ich langsam die Knöpfe seines Hemdes. Sein Oberkörper wurde sichtbar und ich fuhr mit meinen Fingernägeln über seine Haut. Unbewusst biss ich mir auf die Lippe. Dracos Hände wichen weiter nach unten an meine Taille und noch weiter runter. Ich winselte leise durch die Berührungen von Draco, welche ich sehnsüchtig erwartete. ,,Ist da wer?", hörten wir eine gedämpfte Stimme reden. Schnell lösten wir uns voneinander, sodass sich unsere Körper kaum noch berührten. Kurz bevor ich laut nach Luft schnappen konnte, legte Draco seine Hand vor meinen Mund. Ein Klopfen war an der Tür zu hören. ,,Das hast du dir bestimmt nur eingebildet.", hörten wir eine andere Stimme sagen. Nach einem kurzen Moment hörten wir Schritte, die immer leiser wurden. Draco entfernte seine Hand von meinem Mund und atmete laut aus. Ich betrachtete ihn, wie er da mit seiner offenen Krawatte, geöffneten Knöpfen und zerwuschelten Haaren vor mir stand. Er betrachtete mich ebenfalls. ,,Das war knapp...", behauptete ich. Draco nickte und schielte zur Tür. Langsam schob er mich gegen eine Wand und stützte einen Arm neben meinem Kopf ab. Seine andere Hand verschwand in seiner Hosentasche. Er schaute auf den Boden und lachte mit einem nahezu bösem Unterton. ,,Hat es dir wenigstens gefallen?", fragte er und schaute mich an. Ich kicherte und nickte. ,,War nur ein bisschen kurz.", sagte ich. Er lächelte und nahm seinen Arm beiseite. Draco schlich zur Tür und schaute durch einen kleinen Schlitz. Nachdem keine Seele zu sehen war, warf er mir eine Handbewegung zu und schnellte durch die Tür. Ich folgte ihm nach draußen. Schnell hakte ich mich bei ihm ein und zusammen schlenderten wir zurück zu unserem Sitzplatz. ,,Was macht ihr denn hier?", fragte Harry und musterte Malfoy. Anscheinend hatte er den selben Plan wie wir und trank mit Hermione und Ron ein Butterbier. Ich winkte Hermione, Ron und Harry zu, die mich ebenfalls lieb begrüßten. ,,Was habt ihr dort drinnen gemacht?", hakte Harry nach und zeigte auf den Abstellraum. Ich sah zu Draco, der immer noch mit schiefen Knöpfen und offener Krawatte da stand. ,,Gar nichts...", stotterte ich und wollte unauffällig Dracos Oberteil in seinen gewohnten Zustand zurücksetzten. ,,Oh nein, ihr habt doch nicht etwa... Boah, ich übergebe mich gleich.", spottete Harry. Das war nicht der Harry, den ich kennengelernt hatte. Aber ich wusste, dass diese Bemerkungen nur Draco verschrecken sollten und nicht mich. ,,Ist doch unser Ding, was wir machen, Potter! Wenigstens haben wir ein erregendes Leben und können Spaß haben. Bei dir ist das eher nicht der Fall. Bist noch Jungfrau, ne?!", fuhr es aus Draco heraus. Wir wollten gerade gehen, als mich Harry am Arm festhielt und mich heran zog. ,,Du weißt schon, dass ich nichts gegen dich habe, oder?", flüsterte er in mein Ohr. Ich nickte und schaute in seine Augen. Draco trennte Harry und mich mit einem zornigen Blick. ,,Lass uns gehen Darling, wir geben uns nicht mit so einem Typen namens Potter ab!", spottete Draco, nahm meine Hand und ging mit mir in Richtung Ausgang. Gerade als Harry aufstehen wollte, packten Hermione und Ron gleichzeitig je einen seiner Arme. Ich drehte mich um und winkte ihnen leicht als Abschied zu. Draco öffnete die Tür und stapfte weiter. Grimmig murmelte er irgendetwas vor sich hin. Mit einem liebevollen Blick schaute ich zu ihm hoch. ,,Du hast nichts falsch gemacht...", merkte Draco an, als ob er meine Gedanken lesen konnte.

Green apples and vanillaWhere stories live. Discover now