TXT Special Kapitel 1

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20 Jahre später

«Erzähler Sicht

"Nein, ich bin absolut dagegen."

"Aber Yeonjun-ah, willst du ihn nicht einmal kennenlernen?", fragte Taehyung mit großen Augen.

"Nein, möchte ich nicht", erwiderte Yeonjun bestimmt und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

Sein Vater seufzte und schien traurig über seine Resignation zu sein, denn er blickte enttäuscht zu Boden. Bei dem Anblick tat es Yeonjun ein wenig leid.

"Sei nicht traurig, Tae. Vielleicht wird er seine Meinung noch ändern, wenn Jimin und Yoongi mit ihrem Sohn uns für das Wochenende besuchen." Jungkook hatte seine Hand tröstend auf die Schulter seines Mannes gelegt.

"Appa, nein, ich werde meine Meinung nicht ändern. Denkt ihr, ich wüsste nicht, was ihr vorhabt? Ihr wollt mich bloß verkuppeln!", rief Yeonjun frustriert.

Nachdem er von ihnen erzählt bekommen hatte, dass er unbedingt Onkel Jimins und Onkel Yoongis Sohn kennenlernen sollte, hatte er bereits geahnt, dass es zu so etwas kommen musste.

"Aber Yeonjun, wir verkuppeln dich doch nicht. Jimin und Yoongi kommen uns endlich einmal besuchen, und da dachten wir, dass es ganz schön wäre, wenn unsere Kinder sich anfreunden können", versuchte Taehyung zu erklären, aber der Neunzehnjährige verdrehte bei dessen Worten die Augen.

"Natürlich. Ihr habt mir schon hundertmal erzählt, wie ihr euch kennengelernt habt und wie spannend eure Romanze durch die arrangierte Ehe durch Oma und Opa geworden ist. Aber ihr müsst eure jungen Jahre nicht auf mich projizieren. Den Scheiß mache ich nicht mit!"

Taehyung zuckte verletzt zusammen, während Jungkook seinen Sohn warnend anguckte. "Yeonjun, es reicht. Du weißt, dass dein Vater es nicht mag, wenn du so redest."

"Das habe ich vermutlich von dir, Appa", erwiderte er provokant.

"Yeonjun ich warne dich, geh auf der Stelle auf dein Zimmer!"

"Ich bin zu alt dafür, um auf mein Zimmer geschickt zu werden. Ich verschwinde", sagte Yeonjun aufgebracht und stürmte aus dem Haus, aus dem Taehyung und Jungkook nie ausgezogen waren, seitdem sie geheiratet hatten.

Nachdem ihr Sohn wütend davongerannt war, kuschelte sich Taehyung an Jungkook. "Meinst du, wir tun ihm vielleicht doch Unrecht? Vielleicht hat er ja recht, und wir wollen ihn dazu benutzen unsere Geschichte zu wiederholen...?"

"Du weißt, dass das nicht unsere Absicht ist. Jimin und Yoongi sind unsere Freunde, und sie haben einen Sohn in seinem Alter. Das wäre doch die Chance, dass sie sich anfreunden." Jungkook erhob sich von dem Sofa, lief schnell in die Küche, um Taehyung eine Tasse Tee zu holen, wobei er an der Abstellkammer vorbeilief, in der die Silhouette eines Rollstuhls erkennbar war.

Bei dem Anblick des Hilfsmittels, auf das er vor etwa achtzehn Jahren noch angewiesen war, lächelte er ein wenig. Dank Taehyung hatte er nie aufgegeben sich von dem Unfall zu erholen, sodass er nun viele Jahre später problemlos wieder laufen konnte.

«Yeonjuns Sicht«

Ich rannte hinaus und stampfte aufgebracht die Straße entlang. Seit Wochen nervten sie mich damit, dass ich unbedingt jemanden kennenlernen sollte, der Sohn ihrer besten Freunde. Anfangs hatte ich den Vorschlag nicht als schlimm empfunden. Freundschaft mit Leuten zu schließen stellte kein Problem für mich dar, doch als sie begannen immer wieder davon zu reden, schlich sich langsam der Verdacht an, dass sie sich mehr davon erhofften.

Die Leute, an denen ich mich mit einem gestressten Gesichtsausdruck vorbeidrängte, warfen mir irritierte und zugleich verständnislose Blicke zu. Doch die ich registrierte ich erst gar nicht, so blind wie ich vor wirren Emotionen war.

Die Geschichte meiner Eltern durfte ich mir die ganzen Jahre schon genug anhören. Wie sie sich unter zwanghaften Umständen getroffen hatten, wie mein Vater mit Onkel Jimin meinen anderen Vater betrogen hatte, und schließlich wie doch alles gut wurde. Und danach liebten sie sich mehr als alle anderen Paare auf dieser Welt.

Als ich jünger war, hatte ich die Liebesgeschichte meiner Eltern für tragisch, aber romantisch gehalten, aber umso älter ich wurde, desto klarer wurde mir, dass ich so etwas nicht gewollt hätte. Immerhin landete einer von ihnen im Rollstuhl, und das für über ein Jahr, bevor er wieder normal gehen konnte.

Zudem war die Ehe am Anfang ein Zwang gewesen. Ich würde auf gar keinen Fall bei so etwas mitmachen.

An einem Fußgängerweg, an dem bereits einige Leute an der roten Ampel warteten, sprintete ich achtlos auf die andere Seite. Ich dachte, dass kein Auto in dem Moment im Blickfeld war, doch als plötzlich lautes Hupen durch die Luft ertönte, drehte ich mich mit geweiteten Augen in die Richtung, aus der ein weißer Van mit hoher Geschwindigkeit auf mich zuraste.

Ich hätte weiterrennen müssen, hätte mich vorwärts bewegen sollen, aber das Licht der Scheinwerfer versetzte mich in einen Schockzustand, und vielleicht hatte mein Verstand bereits versucht zu verarbeiten, was in der nächsten Millisekunde geschehen würde.

Being with You ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Where stories live. Discover now