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Es war ein kalter Frühlingsmorgen. Starker Nebel herrschte vor, weshalb auch die Straßen einigermaßen leer waren. Nur wenige hatten sich auf die Straßen getraut.

Die, welche von allen anderen am meisten auffällt, war ein recht jung wirkendes Mädchen, die mit Kopfhörern und Schweißbändern ausgestattet, durch die Straßen joggte.

Das zusammengebundene, weiße Haar wippte hin und her. Der leichte Dampf, der beim ausatmen um ihr Gesicht waberte, zeugte von leichter Anstrengung.

Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie sich so austobte. Die Schritte auf dem Asphalt taten ihr gut, ließen sie den Stress vergessen, der in den letzten Monaten immer heftiger wurde.

Das Turnier war zum Glück vorbei, mit welchem sie mit ihrem Team gewonnen hatte. Das hatte sich überall herumgesprochen, wie sie alleine durch Aufschläge einen Satz gewann, ehe sie, ungerechter Weise, ausgewechselt wurde.

Es war zudem auch ihr letztes Jahr an der Mittelschule, weshalb sie sich langsam für eine Oberschule entscheiden sollte.

Es wurden ihr ebenso Angebote gemacht, die sich auf die Jungenmannschaften bezogen. Sie als Mädchen, wurde in die Jungenmannschaften der besten Oberschulen empfohlen.

Auch wenn die Mannschaften selbst noch nichts davon wussten, wurde es immer schwerer für sie, sich eine Schule auszusuchen. Allerdings waren ganz vorne mit dabei die Aoba Johsai, Shiratorizawa und die Karasuno.

Karasuno allerdings nur, weil dort vorher der kleine Titan gespielt hatte.

Grinsend dachte sie an die damalige Ausstrahlung des Frühlingsturniers. Sie hatte den kleinen Titanen mit glitzernden Augen angestarrt. Und ab da stand für sie fest, dass sie auf jeden Fall in die Nationalmeisterschaften einsteigen und auch gewinnen würde.

Viele Menschen hatten an ihr gezweifelt, behauptet, sie würde es niemals schaffen. Dabei war damals ihr Talent schon herausgestochen. Und jetzt war sie Stammspielerin und auch noch vielseitig einsetzbar.

Seufzend sah sie auf die Ampel, die momentan noch auf rot gestellt war. Kurz vor dem Bordstein blieb sie stehen, holte ihre Trinkflasche aus dem Rucksack und atmete kurz tief durch.

Das Handy in ihrem Armtäschchen begann zu vibrieren, weshalb sie über die Kopfhörer den Anruf annahm. "Nanase Youko? Spreche ich mit Nanase Youko?" hörte sie durch die Kopfhörer, weshalb sie kurz lächelte. "Ja, ja die bin ich." antwortete sie, grinste dabei leicht und atmete noch einmal tief durch, ehe sie die Flasche ansetzte.

Der Mann am anderen Ende des Telefons sprach wieder, während Nanase aus der Flasche trank. Allerdings verschluckte sie sich nach Ende des letzten Wortes. Erst jetzt konnte sie realisieren, was der Kerl da sagte. "Wirklich?! Ist das jetzt offiziell, dass ich darf?!" rief sie in den Hörer hinein, kassierte dabei mehrere Blicke und begann schließlich zu kichern.

"Dann steht meine Schulwahl wohl fest." grinste sie, richtete dabei ihren Blick gen Himmel und sprintete, bei grün natürlich, wieder los. Der Anruf war somit beendet.

Die Leute um sie herum starrten sie an, als sie kleinere Freudensprünge machte und kurz einen Salto hinlegte, ehe sie weiter joggte. Sie war auf dem Rückweg nach Hause, heute würden schließlich die Zeugnisse herausgegeben werden.

Über ihre Noten machte sie sich in keinster Form Sorgen, immerhin war sie schon ziemlich gut in in der Schule, sie brauchte nur aufzupassen und ihre Hausaufgaben zu machen. Lernen an sich musste sie nicht.

"Mutter, ich bin wieder zu Hause!" schrie das Mädchen, ehe sie das Haus betrat und ihre Schuhe auszog. Aus der Küche konnte sie ein leises Bruzeln wahrnehmen, was darauf hinschließen ließ, dass die Hausangestellte schon da war.

Mit wenigen Schritten war Nananse an der Treppe angekommen und stürmte diese hinauf. Immerhin wollte sie sich schnell duschen und dann neu ankleiden.

Immerhin bräuchte sie nur noch ihr Zeugnis und ein kleines, aber wichtiges Dokument, ehe sie ihr Ziel anvisieren konnte.

Karasuno GirlWhere stories live. Discover now