🏐Busfahrt nach Tokyo🏐

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"Wie, Hinata und Kageyama sind durchgefallen?" kam es von Youko, welcher wieder mal mit den Drittklässlern auf dem Dach zu Mittag aß.

Alle drei seufzten gequält, mussten dabei leider noch bestätigen, dass sie die Klausuren nicht bestanden hatte. Sie selbst hatten sich nicht getraut, es Youko zu verraten. "Hinata hat erst in den letzten Minuten bemerkt, dass er bei den Antwort um eine bis zwei Zeilen verrutscht ist. Und Kageyama hat auf Auswendiglernen gesetzt, nur kamen viele Textverständnisfragen ran." erklärte Sawamura und kratzte sich am Hinterkopf. 

"Nishinoya und Tanaka haben die Klausuren also geschafft?" fragte sie so nebenbei und schnappte sich ein Onigiri aus Asahis Bento. Das gefiel ihm zwar nicht, allerdings schaffte er es nicht, etwas dagegen zu sagen. Dafür mochte er die weißblonde zwischen ihnen zu sehr. "Ja, aber auch nur ganz knapp." kicherte Sugawara, dachte dabei allerdings noch an die Verkündung der Bedingung für das Teilnehmen des Trainingscamps zurück.

Die Gesichter waren teilweise echt zum Schießen gewesen.

Stille legte sich zwischen die drei, während sie ihr Bento betrachteten. Jedermann mit seinen Gedanken beschäftigt.

"Und, was denkt ihr, wie das Trainingscamp wird?" fragte die jüngste der vieren, nachdem sie ihr aufgegessenes Bento in die Tasche zurückpackte. 

Kurzzeitig herrschte wieder Stille, welche allerdings verflog, nachdem sich Sawamura räusperte. "Es ist eine riesige Chance! Fukurodani, Nekoma, Ubugawa und Shinzen sind schließlich ziemlich starke Schulen!" rief Sugawara aus und grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd. 

Als allerdings der Name Fukurodani angesprochen wurde, versteifte sich Youko und bekam einen ziemlich finsteren Blick. Irritiert davon beobachteten die drei Jungs das Mädchen. 

"Das erscheint mir lustig zu werden." knurrte sie halber und ballte ihre Hände zu Fäusten. Was zu dem Zeitpunkt niemand wusste: sie kannte den Kapitän und seinen Zuspieler der Fukorodani. Nur leiden konnte sie die beiden nicht.


Abfahrt stand an. Zumindest für den Großteil des Teams, Hinata und Kageyama würden ja morgen schließlich noch zur Nachhilfe kommen. An sich zwar schade, aber irgendwie war es ja klar, dass es soweit kommen musste. 

Seufzend versuchte Youko ihre Teamkamerade auszublenden. Wenn sie müde war, also so wie jetzt, dann hatte sie nie gute Laune. Und sie in dieser Verfassung zu nerven war für viele ein Todesurteil.

Von den Blicken der weißblonden eingeschüchtert waren Tanaka und Nishinoya still geblieben. Zwar waren sie nur für den Tag über in Tokyo, die Vorstellung, mit diesem Mädchen fast eine Woche zu verbringen, jagte ihnen doch Angst ein, wenn sie so gereizt war. 

Takeda hielt noch eine motivierende Rede und sprach sich dann mit Ukai ab, wer wann fahren würde. 

Das alles blendete Youko aus und dachte schließlich nur noch an ihren Schlaf, den sie zu hundertprozentiger Sicherheit während der Fahrt nachholen würde. Sie hasste es abgrundtief, müde zu sein, weshalb sie eigentlich immer für genug Schlaf sorgte. 

"Nun gut, dann fahren wir jetzt los! Ruht euch gut aus, auf der Hinfahrt!" sprach Takeda so leise es ging, bekam ein simultanes Hai zurückgeworfen und stieg dann auch schließlich ein.

Die Jungs indes diskutierten bezüglich der Sitzverteilung, sahen dabei allerdings abwechselnd zur weiblichen Spielerin und starrten sich finster an. Natürlich wollten sie alle neben dem hübschen, dennoch etwas gereizten Mädchen sitzen, um ihr die Schulter anbieten zu können.

Vor allem die Drittklässler mutierten dabei wieder zu Erstklässlern, was wiederum den beiden Mangerinnen auffiel. Seufzend bewegten sie sich auf Nanase zu und sprachen sie an. Den finsteren Blick von der Jugendlichen mussten sie dabei leider einstecken. Eingeschüchtert versteckte sich Yachi hinter Shimizu, die irgendwie sehr amüsiert wirkte. "Möchtest du vielleicht neben einem von uns sitzen, Nanase-San?" kam es dann auch schon von der schwarzhaarigen Schönheit, die direkt in die grünen Augen ihres gegenüber sah.

Entnervt seufzte sie auf, ehe sie ihr Kissen fester packte und ablehnte. "Ich nehme mir einen freien Zweiersitz und lege mich, angeschnallt natürlich, hin." war das einzige, was sie kommentierte und schließlich stieg sie auch ein.

Den Zweiersitz im hinteren Bereich des Busses hatte sie sich sofort geschnappt und sich dort auch ausgebreitet, ehe sie sich, in Decke und Kissen gemümmelt, hinlegte und auch direkt einschlief.

Angeschnallt hatte sie sich tatsächlich, Ukai hatte die Sicherheit überprüfen müssen und dem Fahrer ein Zeichen gegeben.

Deprimiert stieg der restliche Teil des Teams ein und verteilte sich dabei auf die Sitze. Direkt vor Nanase hatten es sich Sawamura und Sugawara gemütlich gemacht, die Reihe davor war mit Tanaka und Nishinoya besetzt.

Ganz vorne saßen Asahi und Ukai, hinter den beiden Yamaguchi und Tsukishima. Die Managerinnen hatten sich auf die Einzelplätze gesetzt und beobachteten dabei auffällig unauffällig Nanase, die tatasächlich schon tief schlummerte.

So fuhren sie auch schließlich los, die anderen schliefen nach einiger Zeit ein, selbst der Trainer hatte die Augen zugemacht. Er wäre erst ab der zweiten Hälfte dran, den Bus zu fahren, damit sich der bebrillte Trainer ebenfalls ausruhen konnte. 

Nach einiger Zeit fiel dem am Steuer sitzenden Trainer die Unruhe des Mädchens in der hinteren Reihe auf. Diese verzog das Gesicht mehrfach hintereinander und schien beinahe schon zu schwitzen.

Besorgt fuhr der Takeda an einen Rastplatz, hielt dort an und machte sich auf den Weg zur Spielerin. Sanft schüttelte er, bei ihr angekommen, an deren Schulter, um sie wachzukriegen. Naja, versuchen würde es wohl eher treffen, da diese einfach nicht wach werden wollte.

Seufzend weckte er schließlich Sugawara auf, wies auf das leise wimmernde Mädchen und bat ihn stumm darum, sich um sie zu kümmern, ehe er sich wieder nach vorne bewegte um den Bus wieder zu steuern.

Sugawara indes hatte sich abgeschnallt, leise allerdings, damit die anderen weiterschlafen konnte.

Allerdings schien sein Gehirn noch benebelt, als er das Mädchen vorsichtig abschnallte, den Oberkörper anhob, das Kissen dabei auf den Boden fiel und sich setzte. Dabei legte er ihren Oberkörper auf seinen Schoß und strich ihr immer wieder durchs Haar, ehe er selbst auch schon wieder einschlief.

Ahnen konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht, was in Tokyo deshalb abgehen würde... 

Karasuno GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt