|| 𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟎𝟓

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𝐋𝐞𝐢𝐝𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐚𝐟𝐭, 𝐞𝐢𝐧 𝐆𝐞𝐟𝐮̈𝐡𝐥 𝐝𝐞𝐫 𝐀𝐧𝐞𝐫𝐤𝐞𝐧𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐬 𝐁𝐞𝐠𝐞𝐡𝐫𝐞𝐧 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝐖𝐮̈𝐫𝐝𝐞 𝐝𝐞𝐬 𝐌𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐬𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭. 𝐄𝐢𝐧 𝐌𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭, 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐓𝐫𝐚𝐠𝐨̈𝐝𝐢𝐞 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐞𝐢𝐧 𝐙𝐞𝐢𝐭𝐫𝐚𝐮𝐦 𝐝𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐟𝐮̈𝐫 𝐝𝐞𝐧 𝐑𝐞𝐬𝐭 𝐝𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬 𝐢𝐧 𝐝𝐞𝐢𝐧 𝐇𝐞𝐫𝐳 𝐛𝐫𝐞𝐧𝐧𝐭." - 𝐮𝐧𝐛𝐞𝐤𝐚𝐧𝐧𝐭

𝐥𝐨𝐠𝐚𝐧 𝐦𝐜𝐤𝐞𝐧𝐧𝐚

„Nein, verdammt nochmal! Ich habe dir schonmal gesagt, das es nicht mal infrage kommt Jura zu studieren. Ich werde Therapeut und dazu brauche ich weder deine noch Vaters Einverständniserklärung, wenn du mich jetzt entschuldigst." Es ertönte wie ein Erdbeben aus dem Nebenzimmer und ließ mich gereizt aufstöhnen. Gestern Nacht flossen mir dutzende, fast schon poetische Gedanken ein, aber bestimmt nichts zu den Entwicklungskrisen, abgesehen davon, als hätte ich ansatzweise versucht zu recherchieren, was nicht der Fall war. „Verflucht" ein unangenehmer Schmerz durchfloss meine Wirbelsäule als ich meinen Oberkörper erhob und in die Küche marschierte, ehe ich mich an die Küchenmeile lehnte und mein Gesicht in den Händen vergrub. Laute Schritte und ein noch hitzigeres türkisches Temperament bewegten sich in meine Richtung. Ich ließ meine Hände von meinem Gesicht ab und knipste die Kaffeemaschine an, ehe diese kurz verdächtige Geräusche von sich gab. „Kaffee?" ohne ihm auch einen Blick zu würdigen, holte ich zwei Tassen in der Annahme jetzt kein Nein zu hören zu bekommen. „Gern" er schnaufte und trotzdem blieb seine Stimme erhobener Massen gelassen. Ich blickte zu ihm wie er mit verschränkten Armen im Türrahmen stand und in die Luft starrte wie drei Tage Regenwetter. Ohne auch nur ein Wort oder eine sarkastische Aussage tätigen zu können, durchbohrte der Schmerz von vorhin mich wieder. Ich verzog das Gesicht, während sich mein kompletter Oberkörper schwer wie Blei anfühlte. „Kommt vom schlechten Gewissen." mein Unwohlsein blieb offensichtlich nicht lange unbemerkt, bevor meine Augen ihn fragend anblickten, die immer noch ins Pure nichts gerichtet waren. „Bitte?" ich presste meine Lippen aufeinander, wobei ich kaum das Wort rauskam, ehe ich mich an einem der zwei Sessel unserer Wohnküche absank. „Du fühlst dich schlecht wegen Blondie. Sie hat die ganze Arbeit gemacht, um dir gekonnter Maßen aus dem Weg zu gehen und das kratzt nicht nur an deinem Ego, sondern anscheinend auch an deinem unausgereiftem Stresspegel der sich in körperlichen Schmerz umwandelt." War er betrunken?. Ich dachte, ich hör' nicht richtig, nach einer gestrigen nicht mal 5-minütigen Konversation meint der Typ doch wirklich er könnte meine Verhaltensweisen analysieren. Ich stand auf und stütze mich mit beiden Händen auf der Herdplatte ab. Der Schmerz wirkte schwach im Gegensatz zu der Wut, die sich in mir aufstaute. „Du labberst Müll. Ist doch gut, dass sie das alles vorgearbeitet hat. Keine nervigen Gespräche und trotzdem ein akzeptables Ergebnis." Für meinen Geschmack schon fast zu selbstbewusst kam er auf mich zu, ehe ich ihm gerade ins Wort fallend den Anfang Abschnitt. „Und woher willst du bitteschön wissen, dass Sie alles vorgearbeitet hat, davon war nie die Rede? Ich hab dich nach nicht mal zwei Sätzen hochkant herausgeworfen." fragend musterte ich seine Gesichtszüge. Er hatte nahezu gemalte Augenbrauen, so tief schwarz zogen sich die Härchen in eine tadellose Form, einige Härchen wuchsen ungezügelt in mehrere Richtungen, was ihn weniger schwul aussehen lassen ließ. Er sah aus wie der Stereotype eines Ausländers und seine Übermüdigkeit schien das Klischee nur zu vervollständigen. „Hochkant ist ja wohl etwas hervorgeholt, meinst du nicht?" weiterhin auf meine immer noch unbeantwortete Frage sah ich ihn an, woraufhin er seinen senkte. „Nur eine Vermutung." ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er die Küche und verließ das Apartment. Stalkt er mich etwa? Die schwulen Theorie bleibt wohl doch noch im Rennen.

Ich schüttete mir meinen Kaffee ein, wovon noch einiges übrig in der Kanne blieb, da Deniz die Wohnung wortlos mit mir stehen ließ. Ich holte mein Smartphone raus und sah eine Anfrage auf meinem Display erscheinen.

Instagram [mckenna.logan]
@scarlett.jn hat dir eine Anfrage geschickt; Annehmen | Löschen

Ein wenig skeptisch drückte ich auf Annehmen wobei ich direkt auf das Profil klickte und Blondie entdeckte, geziert durch verschiedenste Bilder und mehreren Bildbeschreibungen, zitiert durch Klassiker wie Stolz und Vorurteil. Mein Blick ruhte auf einem bestimmten Bild länger als auf dem Rest. Sonnenuntergang. Feuchte blonde Haare. Zierliche Figur und ein Blick von Leere erfüllten dieses Bild. ‚stay with me' war die Bildunterschrift. Sehr kreativ. Eine Ironie zog sich durch meine Gedanken, ehe meine Augen an etwas anderem festhingen.

Nachricht
@scarlett.jn; Wie weit bist du gekommen?

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𝐬𝐭𝐚𝐲 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐦𝐞 On viuen les histories. Descobreix ara