|| 𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟏𝟎

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"𝐀 𝐬𝐦𝐢𝐥𝐞 𝐜𝐚𝐧 𝐡𝐢𝐝𝐞 𝐬𝐨 𝐦𝐮𝐜𝐡 𝐩𝐚𝐢𝐧."

𝐒𝐜𝐚𝐫𝐥𝐞𝐭𝐭 𝐉𝐨𝐡𝐧𝐬𝐨𝐧

„Verflucht!" Yeliz stützt verzweifelt ihren Kopf auf dem holz gemasertem Tisches des Victorian's ab und blickt mich mit aus ihren großen braunen Augen an. "Meine Facharbeit für Astrophysik bringt mich noch um. Glaub mir, ich bin so kurz davor mich zu exmatrikulieren." sie seufzt während sich ein angedeutetes Lächeln auf meine Lippen setzt. "Hm, genauso wie du deinen Mathematik Professor suspendieren lassen wolltest weil du ihm nicht Recht geben wolltest?" ich lache leise ehe ich ein Schluck meines Cappuccinos trinke und die Hände in meinem grauen Pulli vergrabe. "Scarlett Aurora Johnson über Mathematik macht man keine Witze. Erst Recht nicht während ich meine Facharbeit schreibe. Das lässt meine astronomische Denkfähigkeit schwanken."
„Verstehe." nun lachen wir beide laut los und grinsen uns an.

"Du hast dich das ganze Wochenende nicht gemeldet, was war den los?" nun wird es still und eine unangenehme Situation bricht ein. Ich wollte nicht darüber reden, erst recht nicht nach dem das ganze so eine merkwürdige Wendung bekommen hat. Ich beuge mich langsam vor, lege meine Arme auf dem Tisch ab und sehe sie mit ernstem Blick an. "Vor dir sitzt eine zukünftige Psychologin, die sich mit äußert Komplexen Theorien von Sigmund Freud beschäftigt. Mein Handy hat anderen Zwecken gedient." sie grinst mich mit schief gelegtem Kopf an und hebt eine Augenbraue. "Du findest die Theorien von Freud doch, ich zittiere: ziemlich dämlich." sie kannte mich zu gut. Ich schüttelte bloß grinsend den Kopf bevor ich mich seufzend an die Lehne des Stuhls lehnte. "Wir kommen mit der Partnerarbeit nicht gut voran." sie nickt aufmerksam und schenkt mir ein tröstendes Lächeln. Ich habe Yeliz direkt nach der Aufgabenstellung davon und von Logan erzählt. Die pikanten Details allerdings ausgelassen. "Du solltest dich wieder mit Männern treffen." sie grinst verschmitzt und ich ahne böses und unterbreche sie sofort ehe sie weiterspricht. "Yeliz nein, verkuppel mich ja nicht wieder mit einem deiner vollbärtigen Cousins. Ahmed war genug. Eindeutig genug." sie sieht mich einen Moment nachdenklich an bevor sie laut loslacht und mich nach einem kurzen Moment sanft ansieht. "Du bist zu viel alleine. Isolation macht verrückt meine Liebe. Du musst mehr unter Menschen." ich weiß das sie Recht hatte und ich weiß auch das, dass helfen kann. Aber ich weiß auch wie ich reagieren kann wenn es mir Angst macht und das darf niemand mitbekommen, unter keinen Umständen. Ich antwortete nichts darauf sondern starrte in meinen Cappuccino. Das war Antwort genug, sie wusste das ich noch nicht bereit war. Es vielleicht nie sein werde. "Wir zahlen dann." rief Yeliz den Kellner zu uns her.

𝐋𝐨𝐠𝐚𝐧 𝐌𝐜𝐤𝐞𝐧𝐧𝐚

"Eike von Repgow ist bekannt als ... ?"
"Strafverteidiger des Holocaustleugners Horst Mahler?"
"Nope." murmelte das ich leise während ich die Karteikarten auf den Tisch legte und meinen Mitbewohner skeptisch musterte. "Jura ist wohl nicht deins, hm?" gab ich sarkastisch von mir während Deniz anfing frustrierende Geräusche von sich zu geben. "Schlecht wird es wohl wenn etwas was 'nicht deins' ist sich um dein ganzes Studium dreht oder?" ich lachte leise auf bevor ich aufstand und mich an die Küchentheke lehnte. "Das macht wohl Sinn, ja."
"Wo warst du letzte Nacht überhaupt?" ein bekanntes Hüpfen machte sich in meiner Brust erkennbar während ich mich räusperte und mir durchs schwarze Haar fuhr. "Bei einer Kommilitonin." unkommentiert schlich sich auf kleines Lächeln auf meine Lippen obwohl die Erinnerung an alles was letzte Nacht passierte mich eher in Unruhe versetzen sollte. Die Schreie. Die Angst. Die Panik. Es war so präsent das es mir selbst jetzt noch eine Gänsehaut über die Arme jagte. Ehe bevor mir mein Mitbewohner ins Wort fallen konnte fuhr ich fort. "Du weißt ja wie Frauen im Studium sind. Diszipliniert und Streng. Im Gegensatz zu dir." während ich einen strengen Blick erntete schnappte ich mir lachend meinen Laptop und setzte mich ins Wohnzimmer bevor sich mein Handy durch ein Piepen bemerkbar machte woraufhin ich automatisch grinsen musste.

@scarlett.jn: Hast du dir wirklich vorgestellt wie es ist mit mir zu schlafen? Gott, bitte sag mir das, dass ein Scherz wahr.

@logan.mckenna: Scarlett, wenn du wüsstest. An dem was ich mit dir vorhabe ist nichts heiliges. Ich weiß das ich dir gefalle.

"Jura kann man nichtmal im Ansatz mit Psychologie vergleichen. Ihr beschäftigt euch mit nichtmal nachweisbaren Theorien einer Gesundheit die man nicht sieht während wir mit den Fakten und Tatsachen des Gesetzes arbeiten mein Lieber." ein grinsen konnte ich mir durch den scharfen Unterton der durch die ganze Wohnung schallte nicht verkneifen. Als er sich nach einigen Minuten an den Türrahmen anlehnte und mich erwartungsvoll ansah setzte ich mich auf und betrachte ihn mit schräg gelegtem Kopf. "Zumindest studiere ich das was ich möchte." Die lautstarken familiären telefonischen Krisensitzungen waren voll kaum zu überhören geschweige den im Ansatz möglich zu ignorieren dabei war ich selbst kein Stück besser. Ich studierte ebenfalls nicht das was ich wollte oder besser gesagt wirklich gut konnte. Mein Handy piepte wiederholt auf.

@scarlett.jn: Du bist eine Katastrophe Logan Mckenna.

Ehe ich anfing zu tippen ließ Deniz sich seufzend neben mir aufs Bett plumpsen und schnappte sich mein Handy und fing sich an die Nachrichten durchzulesen. "Kommilitonin hm? Klingt eher nach sexueller Belästigung." schnell entriss ich ihm mein Handy während ich ihn gespielt böse anfunkelte. "Als dein Mitbewohner der dich ertragen muss sollte ich zumindest einen Anwalts-Rabatt haben. Du studierst Jura und wohnst hier also bist du auch auf meiner Seite." zuerst betrachtete er mich vorsichtig ehe er mein Handy wieder an sich riss, sich von mir wegdrehte und anfing zu tippen. Kurz nachdem er etwas abgeschickt hatte drehte er sich grinsend zu mir zurück und lachte. "Einen Anwalt als Freund zu haben ist eine große Macht. Eine Kommilitonin zu vögeln auch. Bedank dich später." noch bevor ich die Nachricht zu ende lesen konnte verließ er lachend das Wohzimmer und verließ das Apartment. Gott, er hatte ja keine Ahnung wovon er redet.

@logan.mckenna: Du kannst leugnen das du mich nicht magst. Aber du kannst nicht leugnen das du dich nicht zu mir hingezogen fühlst also was hält dich davon ab?

Gerade als ich alle möglichen Rechtfertigungsversuche zusammenlegte und mir plausible Entschuldigen zusammenreimte hatte ich beim Blick auf die Antwort beinahe einen Herzstillstand.


@scarlett.jn: Redest du gerade etwa von unverbindlichem Sex?


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𝐬𝐭𝐚𝐲 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐦𝐞 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt