|| 𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟏𝟐

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"𝐖𝐞 𝐰𝐞𝐫𝐞 𝐨𝐧𝐥𝐲 𝐤𝐢𝐝𝐬, 𝐣𝐮𝐬𝐭 𝐭𝐫𝐲𝐧𝐚 𝐰𝐨𝐫𝐤 𝐢𝐭 𝐨𝐮𝐭
𝐖𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫 𝐰𝐡𝐚𝐭 𝐭𝐡𝐞𝐲'𝐝 𝐭𝐡𝐢𝐧𝐤 𝐢𝐟 𝐭𝐡𝐞𝐲 𝐜𝐨𝐮𝐥𝐝 𝐬𝐞𝐞 𝐮𝐬 𝐧𝐨𝐰" - 𝐋𝐨𝐮𝐢𝐬 𝐓𝐨𝐦𝐥𝐢𝐧𝐬𝐨𝐧

𝐋𝐨𝐠𝐚𝐧 𝐌𝐜𝐤𝐞𝐧𝐧𝐚

"Wie Ihnen mit Sicherheit bewusst ist sind die Einflussfaktoren des Sports auf die psychische Gesundheit ihre Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit ihres Studiums. Sport kann als Prävention bei Depressionen, Schizophrenie wie auch Angsterkrankungen eingesetzt werden." im kompletten Außengelände war es seelenruhig - es schien beinahe so als hätte jeder Angst zu atmen. Professor Sinclair strahlte eine unglaubliche Autorität aus. Er ließ seinen Blick über die Gruppe wandern. "Allerdings werden sie es auch mit sportsüchtigen Athleten zutun bekommen. Es ist wie eine Droge. Woran erkennen sie eine Sportsucht Mr. Mckenna?" sein Blick streifte mich emotionslos ehe er mich mit hochgezogenen dunklen Augenbrauen betrachte. "Betroffene leiden unter dem inneren Zwang, sich sportlich zu betätigen. Der Wettkampfgedanke oder die Leistung stehen dabei nicht zwingend im Vordergrund. Oftmals ist das Dopamin das währenddessen ausgeschüttet wird ein großer Suchtfaktor." nach meiner Antwort räusperte ich mich leise und suchte vergeblich nach seinem Blick.

"Korrekt." ohne weiter auf meine Antwort einzugehen setzte er seinen Unterricht fort. Keine halbe Stunde später verließen die ersten meiner Kommilitonen das Gelände während mich Professor Sinclair zu sich winkte. Fragend lief ich auf ihn zu der mich weiterhin mit seinem undurchschaubaren Blick durchbohrte. Bei Gott, wäre er nicht mein Professor würde ich ihm am liebsten eine verpassen, so sehr provozierte es mich.

„Kann ich ihnen behilflich sein Sir?" ich bemühte mich so professionell zu klingen wie möglich - denn um ehrlich zu sein liegen mir die Ereignisse der letzten Zeit ordentlich in der Magengrube. Zu viele Prüfungen, zu viele Termine, zu viele Erwartungen und eine Scarlett, die sich zu meiner Nicht-Überraschung wieder mal dazu entschieden hat mich gekonnt zu ignorieren. "Mr Mckenna, sie wissen bestimmt das bald ihr Pflichtpraktikum beginnt. Allerdings suche ich momentan nach einem verlässlichen Studenten der sich einen meiner, nun nennen wir es schwierigen Fälle ansieht." unbeeindruckt sah ich ihn sein von mittlerweile tiefen Falten übersätes Gesicht. Trotzdem konnte ich der Versuchungen nachzuhaken unmöglich widerstehen. Die Mittagssonne brannte in voller Pracht auf uns herunter während ich mir eine Antwort zurecht legte. "Von wie schwierig reden wir hier?" er wich meinem Blick aus und starrte durch mich hindurch. "Schwere Anorexie in Kombination mit Sportsucht. Nichts was es nicht bereits gibt aber etwas was therapeutisch oft scheitert, wie sie bereits wissen." er sprach leise und bedacht, erst nach einer Weile blickte er mich wieder an. "Es ist ein persönliches Anliegen, ich will das sie sich sie ansehen und einen Therapieplan aufstellen. Einen Plan der funktioniert. Wenn sie mich positiv beeindrucken, berücksichtige ich dies bei der Benotung." langsam wurde ich nervös. Ich war noch kein Sportpsychologe. Ich therapiere noch niemanden und trotzdem fragte er mich. Anscheinend überlegte ich einen ticken zu lange den er setzte sich bereits in Bewegung bevor ich ihm dicht folgte. "Warum ich? Ich bin Anfänger. Woher wollen sie wissen das ich das kann?" er blieb so abrupt stehen das ich kurz das Gleichgewicht verlor.

Er sprach ohne sich zu mir umzudrehen. "Sie sind ein guter Student. Sie müssen mir nichts beweisen aber sich selbst schon. Helfen sie meiner Tochter Logan, helfen sie ihr bevor sie stirbt." ehe ich mir noch ein einziges Wort aus meiner sprachlosen Fassade entlocken konnte verschwand er bereits um die nächste Ecke der Backsteinwand.

Heilige Scheiße - ich muss seine Tochter therapieren.

𝐒𝐜𝐚𝐫𝐥𝐞𝐭𝐭 𝐉𝐨𝐡𝐧𝐬𝐨𝐧

„Wie regelmäßig nehmen sie ihre Medikamente ein Mrs Johnson?" ich blickte in das pechschwarze Haar meiner Therapeutin und betrachte eine Weile wie es in sanften Wellen ihre Schultern umspielte. „Der Medikamention entsprechend. Ich kann mir keine Eskapaden leisten, sonst steht mein ganzes Studium auf dem Spiel." meine Tonlage erschrak mich selbst so monoton verließen die Worte meine Lippen. „Das heißt wohl, das sie ihr Studium begonnen haben richtig?" ich war leicht überrascht als Mrs Calligan anfing zu schmunzeln und ihren Stift beiseite legte. Ein neugieriger aufgeweckter Blick ihrerseits legte sich über meine Gegenwart bevor ich selbst leise lachte. „Entschuldigen sie, dieses Detail hab ich letztes mal wohl ausgelassen." ich lächelte bevor ich meinen Kopf gespielt dramatisch auf meinen Armen abstütze. „Es ist anspruchsvoll aber es ist, so naiv es auch klingt meine Bestimmung verstehen sie?" Mrs Calligan nickte mit dem wohl strahlendsten Lächeln das sie mir in beruflicher Hinsicht wohl präsentieren durfte. „Das glaube ich ihnen. Ihre Vergangenheit hat sie dementsprechend geprägt, es wundert mich nicht das sie diesen Weg eingeschlagen haben." ich spürte wie die Kälte in meinem Blut hinaufkroch während ich versuchte ruhig zu bleiben.

„Sie meinen wohl oder übel die Tatsache das mein Vater mich jahrelang geschlagen hat - mich für eine Verrückte gehalten hat."

Pure Stille erfüllte den Raum ehe ich meine Finger zu kneten begann. Eine Johnson fängt nicht an zu weinen sobald es schwierig wird. Ich habe die letzten Jahre zu viele Tränen vergossen. Sie setzte sich aufrecht hin und räusperte sich bevor sie mich ernst ansah. „Nein das meine ich nicht. Ich meine, das sie als eine viel stärkere Person aus dieser Sache gegangen sind. Sie sind nicht mehr das Mädchen von damals und vor allem sind sie so viel stärker als sie glauben." ehe ich meinen Mund öffnete brachte sie mich mit einer kurzen Handbewegung zum Schweigen.

„Gibt es jemandem in ihrem Leben der ihnen das Gefühl gibt frei sein zu können? Fliegen zu können? Keine Angst vor dem haben zu müssen was war oder was sein wird?"

Ich schluckte mehrmals. „Ja, ja den gibt es." Und ich bin auf dem allerbesten Weg ihn von mir wegzustoßen, was den Umständen entsprechend wirklich nicht nur meine Schuld ist. Allein der Gedanke an unseren letzten Vorfall brachte mich trotz aller Missverständnisse zum Schmunzeln, was wohl nicht unbemerkt blieb.

Sie beugte sich vor und legte eine Hand auf ihrem Unterarm ab und ihr allzu strahlendes Lächeln kehrte zurück. „Die Menschen die uns wirklich für die Person lieben die wir sind, sind begrenzt. Riskieren sie das nicht aufs Spiel zu setzen nur weil ihnen ihr Kopf was anderes sagt als ihr Herz. Ihr Herz versucht ihnen was mitzuteilen Scarlett."

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𝐃𝐞𝐫 𝐏𝐫𝐞𝐢𝐬 𝐟𝐮̈𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐮𝐧𝐫𝐞𝐠𝐞𝐥𝐦𝐚̈ß𝐢𝐠𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐔𝐩𝐝𝐚𝐭𝐞𝐬 𝐠𝐞𝐡𝐭 𝐚𝐧 *𝐬𝐭𝐢𝐥𝐥𝐞* 𝐦𝐢𝐜𝐡! 𝐓𝐮𝐭 𝐦𝐢𝐫 𝐥𝐞𝐢𝐝, 𝐢𝐜𝐡 𝐡𝐨𝐟𝐟𝐞 𝐝𝐚𝐬 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐠𝐞𝐟𝐚̈𝐥𝐥𝐭 𝐞𝐮𝐜𝐡 𝐭𝐫𝐨𝐭𝐳𝐝𝐞𝐦 <𝟑 𝐃𝐢𝐞 𝐧𝐚̈𝐜𝐡𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐬𝐢𝐧𝐝 𝐢𝐧 𝐀𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭!

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𝐬𝐭𝐚𝐲 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐦𝐞 Where stories live. Discover now