Neverending Nightmare

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Seine Beine tragen ihn diesen verfluchten Gang entlang, den er so oft langgeschliffen wurde. Er presst seine Lippen fest aufeinander, versucht die aufkommenden schrecklichen Erinnerungen zu verdrängen. Doch diese Umgebung lässt sie in seinem Kopf aufs neue in aller Deutlichkeit erscheinen. Er schüttelt sich, taumelt leicht und muss sich an der Wand abfangen. „Lass dich nicht hängen! Du hast es hier rausgeschafft, du bist stärker als das hier!", er versucht seine Gedanken an die Zeit nach seiner Flucht zu lenken, der Zeit in der er Rache schwor.

~*~ Kurz nachdem Izuku geflohen ist ~*~

Es schneit und der Winter trifft die kleine Stadt hart. Die wenigen Menschen die unterwegs sind eilen durch die Kälte. In einer kleinen Gasse kauert eine kleine Gestalt in einer geschützen Ecke. „Mir ist kalt und ich habe Hunger!", sein ganzer Körper zittert. „Wenn ich nichts tue werde ich hier noch erfrieren.", mühsam richtet er sich auf. Stolpert aus seinem Versteck auf die Straße. Die Menschen, die an ihm vorbei gehen, schauen ihn verwundert an.

Er hat wenig Klamotten an, keine Schuhe und sieht schrecklich aus mit seinen fettigen Haaren und den Schürfwunden im Gesicht. Keiner dieser Menschen schaut ihn direkt an, meiden seinen Blick. Niemanden kümmert es, dass ein Jungendlicher hier in der Kälte friert und am verhungern ist. „Niemand wir mir helfen.", stellt Izuku erschrocken fest. „Ich bin jedem egal, jedem! Sogar Kaachan, er hat mich im Stich gelassen!", wütend bahnen sich Tränen seine Wangen hinunter. „Das wirst du büßen Kaachan, das werdet ihr alle büßen."

Und somit fängt Izuku an zu stehlen. Niemand hat ihm geholfen also nimmt er sich einfach alles was er braucht. Ein Monat, nachdem er es aus der Villa geschafft hat, steht er wieder vor dieser. „Ich hoffe ich bin noch nicht zu spät.", fleht er. Doch dann beobachtet er, wie zwei Jugendliche aus dem Haus geführt werden. Er kennt sie, sie haben sich in diesem Höllenloch kennengelernt. Und Izuku weiß auch das sie zu alt geworden sind, obwohl sie jünger sind als er selbst. Der grünhaarige wurde nur so lange geduldet, da er sehr schmächtig und totz seiner 18 Jahre recht jünglich aussieht.

Izuku wusste nie, wo die Jungedlichen hingebracht werden, wenn sie zu alt sind. Aber heute wird er es erfahren.

Die beiden Jugendlichen werden zu einem Van gebracht und steigen ein. „Scheiße!", flucht er innerlich und sucht hektisch nach einer Möglichkeit dem Auto zu folgen. In seiner Panik greift er nach einem Stein, wirft ihn in ein Gebüsch vor dem Auto. Die zwei Aufpasser schauen angespannt in die Richtung, aus der das Geräusch kommt. Ungesehen von den beiden kletter Izuku auf das Dach des Vans und fährt mit.

Es ist eiskalt und er spürt seine Hände und Arme nicht mehr. Der Fahrtwind peitscht ihm ins Gesicht. Dann kommen sie endlich zum stehen. Zitternd vor Kälte horcht Izuku, wie die Aufpasser die beiden Jungendlichen auf dem Van holen und zu einem kleinen Stück Wald führen. „Ich muss mich bewegen, ich muss sie retten!", sein Körper schmerzt, aber er klettert von dem Auto. Hart landet er mit dem Hintern auf dem steinigen Boden, da seine Beine zu steifgefroren sind, um ihn abzufangen.

„Beeil dich du Idiot!", er zwingt sich zur Bewegung, flogt den anderen. Er bewegt sich träge und langsam. Als er bei den Jungendlichen ankommen, sieht er wie die Aufpasser, die mit dem Rücken zu Izuku stehen, jeweils eine Waffe auf je einen der beiden richten. „Nein!", Izuku greift in seine Jacke, holt ein Messer heraus. Dann fängt er an zu rennen.

Die Aufpasser hören etwas auf sie zu kommen, drehen sich um und sehen einen Jungen mit grünen Haaren und gezücktem Messer auf sie zu rennen. Der eine Mann reagiert schneller, als sein Partner und richtet die Waffe auf den Jungen. „Izuku!", die beiden Jugendlichen rufen seinen Namen und stürzen sich auf die beiden Aufpasser. Diese kurze Ablenkung reicht aus, sodass der grünhaarige auf den einen Mann, der die Waffe auf ihn gerichtet hat, zu springen kann.

Izuku spürt den Widerstand, bevor sein Messer sich in das Fleisch das Mannes bohrt. Er hat auf den Bauch gezielt und getroffen. Etwas warmes breitet sich aus und kommt an seine gefrorenen Hände, die das Messer umklammern. Der Mann schreit schmerzerfüllt auf, stößt Izuku von sich. Wie im Rausch richtet sich der grünhaarige wieder auf und stellt sich dem großen Mann entgegen, den er verwundet hat. Sein Partner wird hingegen von den beiden Jugendlichen in Schach gehalten. Sie haben es geschafft, ihm die Waffe abzunehmen und sich von ihren Fesseln zu befreien.

„Du kleiner Scheißer!", flucht der Mann und hält sich den Bauch mit einer Hand, mit der anderen richtet er die Waffe auf Izuku. Alle seine Sinne sind zum zerreißen angespannt. Sein Körper reagiert einfach auf die Signale, die seine Sinne an sein Gehirn senden. Er springt zur Seite, ein Schuss landet im Boden neben ihm. Dann springt er wieder auf den Mann zu, rammt ihm das Messer ein zweites Mal in den Bauch. Eine große Hand will nach Izuku greifen, doch er duckt sich. In einer Drehung tritt Izuku gegen das Handgelenk der Hand, die die Waffe hält. Dumpf landet das Metall auf dem Waldboden.

Izuku macht einen Hechtsprung, greift sich die Waffe und rollt sich ab. Als er sich wieder aufrichtet und sieht, wie der Mann wütend auf ihn zu kommt, zielt er mit der Waffe auf seine Brust und betätigt den Abzug. Der Rückstoß hebt ihn von seinen Füßen. Mit einem ächzenden Laut fällt der eine Mann nach hinten über und landet auf dem Boden. Ein zweiter Schuss ertönt und der zweite Mann liegt nun bäuchlings auf den kalten Boden.

Schwer atmend und zitternd schaut er zu den beiden Jugendlichen herüber. „Makoto! Seki!", ruft Izuku überglücklich. Mit Tränen in den Augen kommen die beiden auf Izuku zugerannt und fallen ihn um den Hals. „Izuku, wir dachten du bist damals gestorben!", flennt Seki. „Und ich dachte ich seh euch nie wieder. Ich dachte ich komme zu spät!", auch der grünhaarige kann seine Tränen nicht mehr zurückhalten.

Where is my Hero?Where stories live. Discover now