Schnee von gestern [Alan Rickman Fanfiktion]

Kapitel 6

Charlotte wurde von einem stürmischen Klingeln der Tür geweckt. Murrend stand sie auf und fragte sich wer das um diese Uhrzeit wohl war. Kurz viel ihr Blick auf die andere Bettseite. Enttäuscht stellte sie fest, dass er nicht mehr da war. Sie hätte es sich doch denken können, dass er nur auf eine schnelle Nummer aus war. Es versetzte ihr einen Schmerz in der Brust.
Schnell zog sie sich einen Morgenmantel über und ging auf die Tür zu. Als sie diese öffnete und sich gerade beschweren wollte, was einem einfiel um diese Zeit Sturm zu klingeln, erblickte sie Alan. Er sah nicht gerade begeistert aus und wirkte als sei er sauer. „Alles in Ordnung?", fragte die junge Frau ihn. Dieser nickte nur und trat ein. Charlotte machte die Tür zu und folgte ihm mit ihrem Blick. Alan ging auf die Küche zu. Eine Zeitung in der einen Hand, eine Tüte vom Bäcker in der anderen. Langsam folgte Charlotte ihm um raus zu finden, was ihn anscheinend so verärgert hatte. Kaum hatte er die Küche betreten, warf er die Zeitung wütend auf den Tisch und meinte verärgert: „Nie hat man seine Privatsphäre." Charlotte ging auf den Tisch zu, um sich die Zeitung genauer anzuschauen. Das Bild zeigte sie und Alan wie sie gemeinsam in ein Taxi einstiegen. Darüber stand in fetter Schrift: Ist diese Frau seine neue Flamme?
Charlotte überflog den Artikel.

Der Schauspieler Alan Rickman wurde mit dieser neuen Schönheit gesichtet. Nachdem er einige Zeit alleine durchs Leben gegangen ist, scheint es so als habe er nun eine neue Partnerin gefunden. Beide wurden gestern Abend sehr vertraut in einem Londoner Restaurant gesichtet, wie einer der anwesenden Gäste bestätigte.
Sein Managment wollte auf Nachfrage keine Auskunft darüber geben, wer die Frau ist. Allerdings gab es bekannt, dass der Schauspieler alle Termine der nächsten Wochen abgesagt hat. Mehr dazu auf Seite 12.

Alan ärgerte sich darüber, dass er nicht einmal seine Privatsphäre haben konnte. Er war es zwar inzwischen gewohnt, dass er außerhalb seiner eigenen Vier Wände kaum welche hatte und ihm so gut wie überall Paparazzi auflauern mussten, aber das sie da Charlotte mit reinzogen gefiel ihm ganz und gar nicht. Es ärgerte ihn, dass sie sie nicht wenigstens unkenntlich auf dem Bild gemacht hatten. „Ich hätte es wissen müssen", zischte er während Charlotte die Zeitung wieder auf den Tisch zurück legte. Sie blickte Alan an, der immer noch mehr als verärgert wirkte. Sie ging vorsichtig einen Schritt auf ihn zu und zog ihn an sich. Alan blickte zu ihr runter und dachte im selben Moment daran, dass er wohl mit ihr seinen Sechser im Lotto gezogen hatte. Er betrachtete sie eine Weile stumm und merkte dabei wie er wieder herunter kam. Diese Frau strahlte einfach die Ruhe in Person aus und jedes Mal wenn er sie ansah, dann machte sein Herz Freudensprünge. Er fragte sich ob es nach so kurzer Zeit möglich war, so viel für jemanden zu empfinden.
Er wagte sich zwar nicht es auszusprechen, aber er war sich sicher, dass er verliebt war. Verliebt in Charlotte.
Alan legte einen Arm um sie und sie vergrub ihr Gesicht auf seiner Brust. „Kaffee?", murmelte die junge Frau und blickte ihn danach an. Er nickte.

Charlotte löste sich von ihm, auch wenn sie ewig an ihn gelehnt sein hätte. Die junge Frau holte zwei Tassen aus dem Küchenschrank und stellte diese unter den Kaffeevollautomat. Als Alan nochmal einen Blick auf die Zeitung werfen wollte, schnappte Charlotte sich diese und legte sie außer Sichtweite. „Kann ich dir helfen?", fragte er sie, doch Charlotte schüttelte den Kopf und gab ihm zu verstehen, dass er sich setzen sollte. Kaum hatte Alan auf dem Stuhl Platz genommen, stellte sie ihm eine Tasse mit der schwarzen Flüssigkeit vor ihn. Wenige Sekunden später folgte Milch. Während er ein wenig Milch in seinen Kaffee schüttete, holte sie zwei Teller und stellte diese, ebenso wie Messer, auf den Tisch. Charlotte schnappte sich die Brötchentüte und ein Geruch von frischen Backwaren kam ihr entgegen.
„Ich wusste nicht was du magst, also hab ich verschiedene Sachen geholt", entgegnete er ihr und nippte an seinem Kaffee.
Charlotte lächelte und meinte leise: „Danke, Alan." Er lächelte zurück.
Nach dem Frühstück schlüpfte Charlotte kurz unter die Dusche. Dabei konnte sie es selbst noch nicht glauben, dass sie am Vorabend wirklich Alan Rickman geküsst, mit ihm Sex gehabt hatte und er auch noch über Nacht geblieben war. Sie fühlte sich im siebten Himmel und gleichzeitig wie in einem Traum. Sie kannten sich erst so kurz und trotzdem war so eine tiefe Vertrautheit da als ob sie sich schon ewig kennen würden.
Als Charlotte frisch bekleidet ins Wohnzimmer kam, legte Alan gerade sein Handy aus der Hand. Er hatte nochmals mit seiner Managerin gesprochen, die seit dem frühen Morgen nur so mit Anfragen, wer die Frau neben Alan auf dem Bild denn sei bombardiert worden war. Er musterte sie und ging auf sie zu. Alan drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, den sie erwiderte und flüsterte dann in ihr Ohr: „Ich geh dann jetzt auch duschen. Hab danach noch eine Überraschung für dich." Sie blickte ihn fragend an, doch er gab ihr zu verstehen, dass sie warten musste bis er geduscht war.

Alan ging in das kleine Bad und entledigte sich seiner Kleidung. Wenige Sekunden später trat er in den warmen Wasserstrahl und ließ es über sein Gesicht plätschern. Er war seit Monaten mal wieder richtig glücklich und das lag nur an der einen Frau, dennoch war er sich wegen ihr gleichzeitig nicht sicher. Ihm war klar, dass sie um einiges jünger als er war und Alan zweifelte daran ob er überhaupt noch gut genug für diese junge, hübsche und intelligente Frau war. Das war auch das einzige was ihn interessierte. Er konnte immer noch ihre weichen Lippen auf seinen spüren und konnte es kaum erwarten mit dem duschen fertig zu werden.
Als er das Wohnzimmer wieder betrat, saß Charlotte konzentriert über ihrem Laptop. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie er an der Tür stand. Erst als er sich räusperte, schrak sie hoch. „Da bist du ja wieder", sagte sie und lächelte, dabei schloss sie den Laptop. Dieses Lächeln haute ihn immer wieder um und ihre hellblauen Augen strahlten dabei etwas aus, was für ihn unbeschreiblich war. „Was ist mit deiner Überraschung?", fragte die junge Frau schließlich. Er ging lächelnd auf sie zu und sagte: „Ich habe in den nächsten Zwei Wochen all meine Termine abgesagt." Charlotte sah ihn ungläubig an. Nach wenigen Sekunden fing sie sich wieder und meinte dann: „Ich muss arbeiten, Alan." Er grinste sie an und sie schaute ihn verwirrt an. Sie konnte nicht wissen, dass Alan geklärt hatte, dass sie für diese zwei Wochen auch frei bekommen sollte. „Ich habe das schon geklärt", sagte er breit grinsend und amüsierte sich darüber wie ungläubig Charlotte ihn anschaute. „Ich habe Urlaub?", fragte sie vorsichtig. Er nickte und sie blickte immer noch ungläubig. Nach einer Weile hatte sie sich wieder gefangen und grinste ihn an. Trotzdem fragte sie nochmals vorsichtig nach: „Das ist kein Scherz?" Alan nickte. Sie sprang auf und meinte dann: „Das ist ja großartig." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mir erstmal zuhause etwas frisches zum Anziehen hole?", fragte er und Charlotte schüttelte den Kopf.
Die junge Frau lief kurz aus dem Wohnzimmer, in den Flur und kam mit einem Autoschlüssel in der Hand wieder. „Ich kann dich fahren, wenn du willst", bat sie ihm an und Alan stimmte zu. „Falls ich mein Auto wieder finde", scherzte sie. Alan musste mit lachen.

Keine Viertelstunde später saßen beide in Charlottes Mini und sie gab die Adresse, die er ihr nannte, in das Navi ein, um wenige Augenblicke später los zufahren.