Einladungen

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,, Hast du das eben mitbekommen?", fragte ich Seth im Auto. Ich hatte erst einen Moment überlegt, ob ich ihn drauf ansprechen sollte, aber es sprach nichts dagegen.
,, Hm, was?"
,, Na, Paul war total wütend und hat teilweise sogar gezittert als wäre er kurz vor der Verwandlung", erklärte ich.
,, Das habe ich nur so nebenbei mitbekommen, schließlich warst du im selben Raum", grinste er und gab mir einen Kuss. Lächelnd erwiderte ich ihn, schob Seth dann aber etwas von mir weg. Emmetts schmutziges Schmunzeln, das ich im Rückspiegel sah, versuchte ich zu ignorieren.
,, Pauls Gedanken waren total auf Olivia fixiert. Ich habe die Vermutung, dass er sich auf sie geprägt hat." Überrascht zog Seth seine Augenbrauen hoch.,, Paul?"
,, Verwirrend, nicht war? So ein Weiberheld prägt sich auf ein schüchternes Mädchen."
,, Wenn es wirklich so ist, werden wir ihn wohl kaum wiedererkennen. Er wird alles versuchen, damit Olivia ihn mag. Da spreche ich absolut aus Erfahrung!", lachte er.
,, Du hast es ja geschafft", grinste ich und gab ihm einen Kuss.
,, Wir werden ja sehen, ob Paul demnächst Olivia an den Hacken hängt oder wieder irgendeiner Schlam-", wollte Emmett das Thema beenden.
,, Sprich das Wort nicht aus, Emmett" meinte ich kopfschüttelnd. Schließlich war Paul immer noch ein Freund und vor allem wie ein Bruder für Seth.
,, Seth, kommst du noch mit zu uns, oder soll ich dich hier schon raus lassen?", fragte Emmett also, als wir an dem La Push Schild vorbei fuhren.
,, Ach, ich glaube ich werde deiner Schwester heute noch ein wenig Gesellschaft leisten", lachte er stieß mich leicht an.
,, Da habe ich nichts gegen einzuwenden", schmunzelte ich zufrieden.

Später bei mir Zuhause genossen Seth und ich unsere Zweisamkeit. Wir redeten aber auch noch kurz über Paul und Olivia, letztendlich beschlossen wir, es einfach auf uns zukommen zu lassen.
,, Übrigens, ich wollte euch noch einladen. Dieses Wochenende veranstalten wir eine Abschlussfeier, weil meine Geschwister ja jetzt ihren Abschluss gemacht haben." Ich freute mich wirklich auf die Feier, aber eher weniger über die Tatsache, dass ich jetzt bald alleine zur Schule musste.
,, Ich komme gerne, aber wen meinst du mit euch? Das ganze Rudel?"
,, Jeder, der Lust hat den Abend unter Vampiren zu verbringen", feixte ich und wendete mich etwas in seinen Armen, um ihn besser angucken zu können.
,, Wenn Bella da ist, wird Jacob auf jeden Fall auch kommen!", lachte er und überlegte weiter.,, Embry und Quil haben vielleicht auch Lust, der Rest wahrscheinlich nicht."
,, Okay, ich sage eben den anderen Bescheid. Kommst du mit?" Umständlich hievte ich mich hoch zog Seth gleich hinterher.
,, Ja, sicher", meinte er noch unnötigerweise, als er sowieso schon neben mir stand, bereit zu gehen. Zusammen trotteten wir ins Wohnzimmer. Dort saß und stand meine ganze Familie versammelt vor dem laufenden Fernseher.
,, Alice? Seth und ein paar andere aus dem Rudel werden auch zur Party kommen", ließ ich sie wissen.
,, Ah, wunderbar", antwortete sie abwesend und hörte weiterhin dem Nachrichtensprecher zu. Das war sehr ungewöhnlich, auch das die anderen so gespannt zuhörten.
,, Was ist da los?", fragte ich also, weil der Bericht in diesem Moment vorbei war.
,, Es gibt immer mehr Ermordungen im Umkreis von Seattle. Wir vermuten langsam, dass es eine große, unkontrollierbare Gruppe von Neugeborenen ist. Vielleicht eine Armee..." Carlisle sah mich ernst an.
,, Bei Bella brach ein Vampir ein, aber nichts wurde beschädigt und Charlie wurde nicht angerührt", hängte Edward an.
,, Was soll das heißen? Es könnte auch irgendein Vampir auf der Durchreise bei Isabella gewesen sein", merkte ich an. Jasper schüttelte den Kopf.
,, Er hätte Charlie nicht verschont. Es hängt bestimmt einiges zusammen... Könnte es Victoria sein?" Jasper wand sich an Alice.,, Nein, ich hätte es gesehen. Ich verfolge ihre Entscheidungen."
,, Dann müssen es die Volturi sein", schlussfolgerte Edward.
,, Ich denke nicht, dass es die Volturi sind. Ihre Entscheidungen verfolge ich genauso und ich habe nichts dergleichen mitbekommen."
,, Aber wer hat es dann auf Bella abgesehen? Sie muss unbedingt beschützt werden! Sie muss hier bleiben und mindestens einer von uns wird immer bei ihr sein." Edward klang sehr entschlossen, Rose eher weniger.,, Schon wieder so eine Mission zu ihrem Wohl? Das kann doch nicht dein Ernst sein!"
Ich war komplett ihrer Meinung.,, Ich sehe das genauso wie Rose. Ich meine, falls es eine Armee ist, gehe ich mal stark davon aus, dass sie irgendwann angreifen werden. Es muss nicht uns betreffen, aber trotzdem sollten wir wachsam und gut gestärkt sein. Das ist wichtiger."
,, Sam, das verstehst du noch nicht", spielte Edward mein Gesagtes runter.
,, Natürlich verstehe ich das!" Ständig wurde ich auf mein Alter runter gestuft...
,, Ich glaube, Sam hat recht. Es ist viel wichtiger, dass ihr bereit seit, falls etwas passiert", mischte sich nun Isabella ein. Ich mochte ihren Beitrag sogar.
,, Und wo bist du dann?", fragte Edward. Nachdenklich sah sie sich im Raum um, bis ihr Blick plötzlich an Seth hängen blieb.
,, Die Wölfe. Jake kann auf mich aufpassen. So falle ich euch nicht zur Last und ich bin trotzdem sicher", schlug sie vor. Die Idee fand ich ebenfalls in Ordnung.
,, Bei Jacob?", knurrte mein Bruder lauernd und sah Seth ebenfalls an.
,, Ich bin mir sicher, Jacob wäre dazu bereit" bestätigte Seth und ich nickte zustimmend. Damit war es beschlossen, auch wenn Edward nicht komplett überzeugt war.

Am nächsten Schultag war meine Stimmung wieder ziemlich im Keller. Es waren die letzten Tage, die ich mit meinen Geschwistern an der Schule verbringen konnte. Richtigen Anschluss bei meinen Mitschülern hatte ich doch nicht gefunden, vielleicht auch weil ich eigentlich gar kein Kontakt mit ihnen wollte.
Also machte ich mich alleine auf zu der Cafeteria, auf dem Weg kamen mir Emily und Ryan entgegen. Sie grüßten mich freundlich, ich grinste nur schief und ging weiter. Während der ganzen Schulzeit fühlte ich mich immer unwohl, außer wenn Pausen waren. Dann konnte ich zu meinen Geschwistern gehen und es erging mir augenblicklich wieder gut. Ich gehörte einfach nicht mehr unter so viele Menschen. Ich hatte mich verändert.
Meine restliche Familie war schon dort und saß an ihrem Stammplatz, außer Edward. Er saß mit Isabella an einem Platz mit ein paar anderen Menschen.
Was ein Zufall. Machte ich mir einmal Gedanken um Kontakte zu anderen Schülern, saß Edward bei welchen.
Grummelnd ließ ich mich auf den Platz neben Emmett fallen.
,, Was ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte er und guckte mich misstrauisch an. Ich antwortete ihm nicht, sondern achtete darauf, wie Alice Jaspers Hand nahm und ihn mit zu Edward zog. Sie nahmen zwei Stühle und setzten sich dann zu der Gruppe.
,, Warum sitzen sie alle bei den Menschen?", fragte ich und versuchte desinteressiert zu klingen.
,, Na, warum wohl?",entgegnete Rose mir.
,, Isabella?"
,, Ganz genau. Es geht um den Abschluss", bestätigte sie.
,, Wollen wir auch rüber gehen?", fragte ich fasziniert. Das war es dann mit meiner Desinteresse. Das war so verwirrend... Auf der einen Seite wollte ich nichts mehr von Menschen wissen und auf der anderen irgendwie doch. Die Vorstellung, dass ich vor einigen Jahren selbst ein Mensch war, kam mir so unecht vor.
,, Ich gehe sicher nicht zu den Menschen", schnaubte Rose und drehte sich wieder von mir weg.
,, Geh ruhig hin, wenn du willst", murmelte Emmett und nickte in Richtung des Tisches. Ich lächelte schief und stand dann auf. Rose warf mir einen schockierten Blick zu.
Ich ging zu dem Nachbartisch und stellte mich hinter Alice, alle Stühle waren schon besetzt.
,, Hey, Samantha!", brüllte ein älterer Junge, der ebenfalls am Tisch saß, und winkte mir zu. Er war definitiv in Edwards Jahrgang.
Etwas verwirrt, dass er nach mir rief, lächelte ich ihn an.
,, Hi."
Mehr brachte ich nicht raus, da ich am Arm gepackt wurde und leicht nach unten gezogen wurde.,, Halte dich bloß von ihm fern, das ist Mike Newton. Er reißt alle möglichen Mädchen auf", mahnte mich Edward ernst und sah mich eindringlich an.
,, Jaha...", brummte ich, verdrehte die Augen und zog meinen Arm weg. Was dachte Edward von mir? Ich hatte schließlich Seth!
,, Willst du dich zu mir setzen, Samantha?", fragte Mike nun und stand von seinem Stuhl auf.
,, Gerne."
Provozierend lächelte ich Edward an, während ich mich auf Mikes Stuhl setzte. Mike lächelte zufrieden, stellte sich neben mich und verwickelte mich in ein Gespräch über irgendeiner seiner Sportarten. Ich tat ihm gegenüber interessiert aber eigentlich war mir völlig egal, was er erzählte. Mich amüsierte es viel mehr, wie Edward versuchte, Mike mit seinem Todesblick zum schweigen und verschwinden zu bringen.
,, Wie auch immer, wir möchten eine Abschlussparty bei uns Zuhause veranstalten!", klimperte Alice begeistert. Erstaunt sah sie jeder an. Eine Party bei den Cullens?
,, Ich war noch nie bei euch!", staunte ein Mädchen neben Isabella. Jessica hieß sie, glaube ich.
,, Ihr seit alle eingeladen!", trällerte Alice weiter und ging nicht auf die erstaunten Blicke ein.

Ein Kampf um Respekt und Unsterblichkeit? -Die neue Cullen (Twilight fanfiction)Where stories live. Discover now