Ein Kampf um Respekt und Unsterblichkeit? -Die neue Cullen (Twilight fanfiction)

Die Schlacht beginnt

Da waren wir nun, auf unserer letzten Jagd vor dem Kampf.
„Wusstest du Bescheid?" Zügig versuchten Carlisle und ich, uns den anderen anzuschließen.
„Er hat es mir heute Morgen erzählt, ich sollte es für mich behalten." Carlisle lächelte stolz und glücklich bei dem Gedanken, dass Edward heiraten wollte. Es bestärkte ihn darin, vor vielen Jahren bei Edwards Verwandlung das richtige getan zu haben.
Kurze Zeit später waren wir auf etwa auf Höhe der anderen. Ich versuchte die Jagd in vollen Zügen zu genießen. Es war selten, dass wir in so entfernten Gebieten unterwegs waren und es war etwas Besonderes, dass Schwarzbären auf der Speiseliste standen.

Viele Stunden und eine Menge Spaß später, waren wir fast wieder in Forks. Es wurde langsam dunkel, wir hatten also noch genügend Zeit, bis die Sonne wieder aufgehen würde. Ich fühlte mich stärker denn je und trug eine gewisse Energie in mir, die ich nicht beschreiben konnte.
„Seid in zwei Stunden bereit", mit diesen Worten öffnete Carlisle die Haustür und ließ uns alle hinein. Schnell flitzte ich an den anderen vorbei. Ich hatte gesehen, dass Edwards Auto schon in der Einfahrt stand.
„Tut dir das Bärchenblut nicht gut?", lachte Emmett und schüttelte den Kopf, als ich an ihm vorbeirannte.
Ungestört lief ich zu Edwards Zimmer; sacht öffnete ich seine Zimmertür und sah ihn an seiner offenen Fensterfront stehen, mit dem Rücken zu mir. Die frische Nachtluft hatte sein ganzes Zimmer eingenommen, ein kleiner Nebengeschmack war der Menschengeruch, den er fast immer mit sich herumtrug, selbst wenn er allein war.
„Edward, was hat sie gesagt?", wollte ich ungeduldig wissen. Ich konnte aus seinen Gedanken nicht viel lesen, er schweifte zu sehr umher. Seelenruhig drehte er sich um, in seinem Gesicht ein riesen großes Lächeln.
„Sag nicht", lachte ich.
„Sie hat „Ja" gesagt", bestätigte er und kreuzte die Arme zufrieden.
„Wow, ich weiß nicht, was ich sagen soll... Ich bin wirklich glücklich für euch beide!", grinste ich und ging zu ihm rüber. „Du wirst alt, mein Freund. Bald bist du verheiratet, dein Leben ist vorbei", zog ich ihn auf und boxte gegen seine Schulter.
„Nein, es fängt erst an." Überglücklich zog er mich in eine Umarmung. Kichernd drückte ich ihn von mir weg.
„Du hast ganz schön was verpasst, ich habe mich noch nie so stark nach einer Jagd gefühlt."
„Ich glaube, da werde ich drüber hinwegkommen", meinte er strahlend. Das glaubte ich ihm sofort.
Unser Gespräch wurde unterbrochen, als Carlisle aus dem Wohnzimmer die Familie zusammenrief. Innerhalb einer Sekunde standen wir alle um ihn herum. Er sah etwas besorgt aus.
„Ich habe gerade einen Anruf von Sam bekommen. Er hat mich gebeten, den Anwalt für einen seiner Rudelmitglieder zu spielen."
„Wer braucht einen Anwalt?"
„Paul. Er hat Olivias Peiniger verprügelt. Halb tot geschlagen...", gab Carlisle nachdenklich von sich. Überrascht riss ich meine Augen auf.
„Na, das ist doch fantastisch!", rief ich und forderte Jasper dazu auf, bei mir einzuschlagen. Kopfschüttelnd legte er seine Hand um mein Handgelenk und senkte meinen Arm.
„Das ist es nicht, Sam. Auch wenn die jungen Männer eine Strafe verdient haben, hätte Paul nicht so handeln sollen. Er ist ein Wolf. Sie sind dafür da, Menschen zu beschützen, nicht ihnen Schaden zuzufügen", erklärte Carlisle.
„Die haben das verdient, das wisst ihr doch alle", sprach ich meine Gedanken laut aus und drehte mich leicht, um jeden ansprechen zu können. „Hätte Paul es nicht getan, wäre es meine Aufgabe gewesen."
„Ich glaube nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um über ethische Werte zusprechen, Sam", sagte mein Dad ruhig. „Ich werde ihn verteidigen, um ihm vor schlimmerem zu bewahren." Damit wollte er das Thema beendet haben.
„Ich kann doch nicht die einzigen sein, die die Nachrichten ausgezeichnet findet? Olivia ist sicher und die Kerle werden bestimmt nie wieder jemanden das Leben schwer machen!"
„Rache und Selbstjustiz sind nie etwas Gutes", meinte Carlisle mit strengerem Ton. Mir war bewusst, dass er dieses Thema nicht weiter behandeln wollte, aber ich wollte es. Die vielen Blicke meiner Geschwister rieten mir, zu schweigen.
„Ach, das ist doch vollkommener Quatsch. Du kannst mir nicht erzählen, dass du für keinen von uns einen anderen Vampir vernichten würdest. Rache ist ein Teil von uns allen", erwiderte ich überzeugt.
„Vampire und Menschen sind verschieden. Vergiss das nicht." Die Ruhe in seiner Stimme war zurückgekehrt und er sah mich nun besänftigend an. „Das ist eine Diskussion, die keiner von uns gewinnen kann. Lass es ruhen"
Geschlagen blickte ich zu Boden. Es war tatsächlich nicht der Zeitpunkt für eine Diskussion. „Okay, Dad." Carlisle legte seine Hand auf meine Schulter und drückte sie leicht.
„Wir sollten uns in Gruppen aufteilen, um sicherzugehen, dass jeder jederzeit geschützt ist", schlug Esme vor und ich hob meinen Kopf wieder. Carlisle nahm seine Hand von meiner Schulter und nickte zustimmend. Die Idee schien plausibel, wir würden uns so oder so alle beschützen, aber damit waren wir sicher, dass niemals jemand allein sein würde.
„Rosalie, du gehst mit Emmett", ordnete mein Dad an und gab den beiden ein aufmunterndes Lächeln. Emmett zog Rosalie in seine Arme und drückte sie fest. Er würde sie niemals im Stich lassen.
„Alice und Sam kommen mit zu mir", bestimmte Jasper ernst und wartete auf die Zustimmung von Carlisle.
„In Ordnung", nickte er und nahm dann Esmes Hand, um zu zeigen, dass er besonders auf sie achten würde. Die Stimmung war zutiefst bedrückt, langsam kam Angst auf.
„Ich werde mit Embry und Bella auf dem Berg verharren, so wie es abgesprochen war", erinnerte Edward uns und sah in die Runde. „Ich bin euch sehr dankbar."
Esme ergriff sofort das Wort und schlug Edwards Dank ab. „Das ist selbstverständlich! Sie gehört zur Familie." Mein Bruder nickte verbunden. „Und ihr passt alle aufeinander auf", fuhr Esme fort und suchte nacheinander mit jedem Augenkontakt. „Wir haben schon so viel zusammen durchstanden. Dieser Kampf bedeutet keinesfalls unser Ende."