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-Chan's Sicht-

Im Lebensmittelgeschäft angekommen, begann ich sorgfältig meine etwas größere Einkausliste abzuarbeiten. Immerhin musste ich nun für zwei Leute einkaufen und weil ich nicht gleich in den nächsten drei Tagen wieder hierher kommen wollte, fanden mehrere Nahrungsmittel als üblich ihren Weg in den Einkaufswagen.

Da nicht so viele Menschen im Geschäft waren, erledigte ich den Einkauf ziemlich schnell und stand bald darauf mit einem großen gefüllten Rucksack vor dem Eingang.
Also machte ich mich noch auf den Weg zu einem Einkaufszentrum und wollte mich dort noch etwas umsehen. Außerdem gab es dort jemanden, bei dem ich meinen Wohnungsschlüssel nachmachen konnte und ich wollte Jeongin unbedingt einen schenken, einfach zur Sicherheit. Somit stattete ich diesem Shop meinen ersten Besuch ab und wartete bis der neue silberne Schlüssel fertig war. Dazu kaufte ich süße kleine metallene Anhänger, damit es, auch wenn weniger Schlüssel als an meinem Schlüsselbund vorhanden waren, schön klimperte.
Ich bezahlte und besuchte noch in ein paar andere Geschäfte, wo ich ein tatsächlich eine Haube mit angenähten Katzenohren fand. Von der Größe her könnten sogar Jeongins Ohren hineinpassen und es wäre sicher angenehmer zu tragen, als mein normaler Beanie. Deswegen entschied ich mich diese ebenfalls zu kaufen und auch eine zweite in einer anderen Farbe nahm ich mit, bevor ich wieder zurück zu meiner Wohnung ging.

Da mir etwas kalt war, sperrte ich schnell meine Tür auf und huschte ins Warme. Wohlig seufzte ich auf und stellte die Einkäufe auf den Boden. Jeongin hatte mich scheinbar schon gehört, da er um die Ecke geschlittert kam und mich umarmte. Etwas überrumpelt erwiederte ich diese Umarmung und kurz darauf löste er sich lächelnd wieder.

"Was hast du alles gekauft?", fragte er neugierig und versuchte den Rucksack zu öffnen. Schnell schnappte ich ihm diesen weg und ging in die Küche. Sich leise beschwerend folgte er mir, was mich kichernd den Kopf schütteln ließ. So ungeduldig.
Nach der Reihe packte ich die Lebensmittel aus und gemeinsam räumten wir sie weg. Als ich das letzte Eingekaufte auspackte, berührte ich anscheinend den neuen Schlüsselbund, weshalb dieser leise klimperte. Sofort drehte sich Jeongin um und sah zwischen mir und dem Rucksack hin und her.
"Was ist da drin?"
Neugierig kam er zu mir und versuchte hineinzuschauen, weshalb ich schnell meine Hand davorhielt, um die Sicht zu versperren.
"Augen zu!", befahl ich und verwirrt sah er mich an, aber schloss gleich darauf seine Augen, wie ich von ihm verlangt hatte.

Vorsichtig griff ich in den Rucksack und versuchte beim Herausholen des Schlüssels keine Geräusche zu verursachen.
Jeongin's Katzenöhrchen zuckten jedoch bei jefem kleinsten Rascheln, was zugegeben einfach nur total niedlich war.
Auch die Hauben holte ich aus dem Rucksack hervor und hielt ihm alles auf einmal hin.
"Du kannst jetzt wieder die Augen aufmachen."
Sofort öffnete er sie und starrte überrascht auf die neuen Dinge.
"Ich habe gedacht, es wäre eine gute Idee dir einen eigenen Haustürschlüssel zu geben. Außerdem denke ich, ist diese Haube viel gemütlicher als meine."
Mit großen Augen sah er mich an und lächelte breit, bevor er mich wieder umarmte und sich fest an mich drückte.

"Danke! Danke! Danke!", nuschelte er gegen meine Brust und leicht lachend drückte ich ihn ebenfalls an mich.

"Willst du sie aufprobieren?", fragte ich und hielt ihm die zwei verschiedenfärbigen Hauben hin. Er nickte und griff zu der hellblauen, bevor er mir dir schwarze zurückdrückte.
"Du auch!"
Etwas überrumpelt nickte ich und sah ihm zu, wie er sie aufsetzte und folgte dann seinem Beispiel. Daraufhin zog er uns zum Spiegel im Wohnzimmer und platzierte mich davor.
"Warte kurz!", schnell war er wieder wegeschlittert und kam kurz darauf mit seinem Handy wieder. Sanft lächelnd beobachtete ich wie er hektisch mit seinem Finger über den Bildschirm fuhr und nach etwas suchte. Als er das Kamerasymbol gefunden hatte, drückte er mit einem leisen 'Aha' darauf und rückte näher zu mir.

Das Handy hielt er vor uns mit etwas zitternden Fingern fest und versuchte auf den Auflöser zu drücken, wobei das Bild jedoch immer verwackelt wurde.
"Soll ich das Foto machen?", fragte ich ihn belustigt, nachdem sich das Schauspiel ein paar Mal wiederholt hatte.
"Ja bitte, ich kann das irgendwie nicht ...", lachte er nervös und drückte mir das Gerät in die Hand.
"Kein Problem, das ist alles nur Übung."
Ich legte meinen Arm um seine Schulter und schoss ein paar Fotos in verschiedenen Winkeln und wir machten ein paar unterschiedliche Posen, wobei wir unsere Katzenhauben in Szene setzten.

Als wir meiner Meinung nach genug Fotos gemacht hatten, drückte ich ihm das Handy wieder in die Hand.
"Ich muss ein bisschen arbeiten, aber das kann ich heute auch zu Hause machen."
Verstehend nickte Jeongin und sah sich dabei lächelnd die Fotos an.
Da er ziemlich fokussiert darauf war, machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer und holte meinen Notizblock, wie auch meinen Laptop und Kopfhörer. Damit bewaffnet ließ ich mich auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder und fuhr erst einmal meinen Laptop hoch.
"Stör ich dich, wenn ich hier bin?", fragte Jeongin auf einmal vorsichtig.
"Nein, nein. Ich hab sowieso Kopfhörer auf, da höre ich sonst nichts.", erklärte ich ihm beruhigend und deutete dabei auf das genannten Arbeitsmaterial.

Also begann ich mir verschiedene Parts von dem Song, an dem ich gerade arbeitete, anzuhören und machte mir dazu Notizen. Mögliche Änderungsvorschlage und weiteres würde ich dann beim nächsten Mal mit dem Künstler selbst besprechen. Deshalb begann ich ein bisschen zu bearbeiten, um ihm meine Vorschläge direkt zeigen und vorspielen zu können. Während ich arbeitete, war Jeongin mit seinem Handy beschäftigt und erinnerte mich daran, als ich das erste Mal eines bekommen hatte.

Nachdem ich einen Großteil geschafft hatte, knüllte ich den Notizzettel mit den bereits abgearbeiteten Punkten, welche darauf standen, zusammen und warf ihn auf den Boden. Wegräumen würd ich den später.
Auf einmal schoss ein kleiner Blitz an mir vorbei und stürzte sich auf das Papierbällchen. Vor Schreck zuckte ich zusammen und fast wäre mir mein Laptop heruntergefallen, doch dann bemerkte ich, dass es nur Jeongin war, der sich in seine Katzengestalt verwandelt hatte und mit dem Bällchen zu spielen begann.

Von meinem Schreck erholt begann ich zu lachen, da Jeongin immer noch damit durch das Wohnzimmer wirbelte. Wegen meinem Lachkrampf stoppte er und sah verwundert zu mir, bevor er in das Papierbällchen biss und zu mir lief. Elegant sprang er auf das Sofa und machte es sich neben mir bequem, wobei er den zusammengeknüllten Zettel  zwischen seinen Pfoten behielt.

anything is pawsible || JeongchanWhere stories live. Discover now