Irgendwo im Nirgendwo

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Meine Herz schlug schnell und meine Atmung ging flach. Das erste Mal seit ich erwachen war, realisierte ich meine Umgebung. Ich kannte diesen Ort nicht. Es war ein Haus am Waldrand. Das Dorf war nicht zu sehen...wo war ich?!

Ein erneutes Heulen liess mich wieder zusammenzucken. Ich klammerte mich panisch an Rayens Arm fest. Dieser schien nicht wirklich beunruhigt, was mich aber nur noch mehr beunruhigte.

Ich lugte hinter seinem Rücken hervor und hatte freies Sichtfeld auf den Garten. Und was ich dort sah, liess meine Beine zittern. Auf der Wiese standen drei Wölfe. Zwei weisse und ein schwarzer. Und sie waren riesig...ich meine, ich hatte vorher noch nie einen Wolf in freier Wildbahn gesehen, aber ich war mir sicher, dass normale Wölfe nicht so gross waren.

Ich begann zu hyperventielieren und bohrte meine Nägel in Rayens Arm. „Alles gut. Ruhig ein und ausatmen..." Ich hatte aber ganz und gar nicht das Gefühl, dass alles gut war, als die riesen Kläffer in unsere Richtung rannten.

Ich stolperte rückwerts und verlor den Halt. Mit Schwung landete ich auf dem harten Boden und vor meinen Augen blitzen Sternchen auf.

Rayen half mir aufzustehen und setzte mich auf die Couch. „Das waren verdammt grosse Wölfe..." Ich hatte meine Stimme wiedergefunden. „Was für Monster laufen denn bitte hier im Wald herum." Beim Wort Monster hatte sich sein Kiefer angespannt, er versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen.

„Sie sind sehr friedlich und tun niemandem was. Du musst vor den Wölfen hier keine Angst haben." Er stand auf und drehte mir den Rücken zu. Ich hatte mich langsam wieder beruhigt.

Neugierig musterte ich den Raum, in dem ich sass. Er war gross und luftig. Die Fenster waren sehr gross und liessen viel Licht herein. Die Möbel waren alle weiss, ausser die Couch auf der ich sass, diese war schwarz.

„Rayen...?" „Ja..?" Er drehte sich wieder zu mir und sah mich liebevoll an. Ich musste kurz schlucken, da mich die Intensität seiner Augen wie immer schaudern liess.

„Wo bin ich?" Er schmunzelte leicht. „Du bist hier bei mir. Ich wohne hier..." Er sah stolz aus, als er das sagte und ich konnte es ihm nicht verübeln, ich hatte zwar noch nicht viel gesehen, aber das was ich gesehen hatte, beeindruckte mich.

Und dann schellten die Alarmglocken in meinem Hirn. „Verdammte Scheisse...ich hätte um Mitternacht zurück sein müssen..." Panisch blickte ich umher.

„Und was habe ich hier eigentlich an?!" Ich trug eine graue Trainerhose und ein viel zu grosses weisses Shirt. Rayen hielt meine Hände fest, da ich angefangen hatte, wie wild in der Gegend herum zu fuchteln.

„Deine Oma habe ich informiert und naja...die Hose ist von Serafina und das Shirt von...mir" Ich befreite mich aus seinem Griff und stand schnell auf. „Und wie bin ich bitte da rein gekommen?"

Rayen grinste verräterisch und ich hatte nichts anderes im Kopf, als ihm eine zu klatschen. Ja wirklich...ich klatschte ihm mit der flachen Hand in seine wunderschöne Visage.

Als ich realisiert hatte, was ich getan habe, schlug ich mir die Hände vor den Mund und schaute ihn schockiert an. Würde er jetzt ausrasten? Würde er mich rauswerfen? Oder noch schlimmer, diesen riesen Wölfen als Frühstücksspecial präsentieren.

Rayen blieb eine Weile regungslos stehen und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Als er seinen Kopf in meine Richtung schnellte, funkelten mich seine blauen Augen wütend an.

Ou Scheisse...!

Mates forever #2Where stories live. Discover now