Kleidertausch

5.6K 179 3
                                    

Ich betrat das Mathezimmer und setzte mich auf meinen ursprünglichen Platz. Serafina betrat den Raum und sah mich immernoch entschuldigend an.

Das letzte mal war ich zwischen den zwei Geschwistern gesessen, aber ich hoffte, dass sie mich diesemal in Ruhe lassen würden. Zu meinem Glück setzte sich Serafina zwei Reihen hinter mich.

Der Raum füllte sich allmählich und nach wenigen Minuten betrat auch Rayen den Raum. Unsere Blicke kreuzten sich und mich druchzuckte ein Blitz, der mich schaudern liess. Schnell drehte ich meinen Kopf zur Seite und beschäftigte mich mit meinem Etui. Rayen setzte sich zu seiner Schwester und starrte mir in den Rücken.

Ein Mädchen mit roten Haaren betrat den Raum und setzte sich neben mich. Sie lächelte mich fröhlich an und ich mochte sie vom ersten Augenblick. „Hei...ich bin Lynne." Strahlend nahm ich ihre Hand. „Ich bin Carla." „Ich weiss, mein Bruder Max hat von dir erzählt. Hat sich schon entschuldigt?" Ich musste schmunzeln. Abgesehen vo der Haarfarbe sahen sich die beiden wirklich total ähnlich.

„Ja das hat er. Ich bin ihm nicht mehr böse." „Das ist nett von dir danke...er ist wirklich kein schlechter Kerl weisst du?" Das wusste ich...er war ja wirklich bis zu diesem Moment sehr nett und seine Entschuldigung kam von Herzen, das hatte man gemerkt.

Lynne und ich verstanden uns sehr gut und es stellte sich heraus, dass wir uns perfekt ergänzten, was den Matheunterricht anbelangte. Was sie nicht verstand, verstand ich und umgekehrt.

Ausserdem hatte sie die gleichen Wahlkurse wie ich. Wir hatten also wirklich jede Stunde zusammen und darüber war ich heilfroh.

Lachend sassen wir in der Mensa und unterhielten uns über dies und das. Max und zwei seiner Freunde setzten sich zu uns und wir hatten wirklich eine Menge Spass.

Gerade als ich genüsslich in mein Sandwich biss verfing sich mein Blick in zwei leuchtend blauen Augen. Sein Blick war starr und intensiv und sein Kiefer war angespannt. Ich konnte nicht wegsehen.

Als Max einen Arm um meine Schultern legte, flackerten seine Augen wütend auf und er stampfte in unsere Richtung...mist mist mist...

„Entschuldigt mich kurz..." Ich schnappte meinen Rucksack und verliess das Gebäude, wohlwissend, dass er mir folgen würde. Ich schlängelte mich vorbei an eine Horde an Schülern und blieb hinter dem Gebäude stehen. Es war schattig und ruhig und niemand war zu sehen.

Ich lehnte mich an die kühle Mauer und wartete darauf, das Rayen auftauchen würde.

Ein Atem an meinem Hals liess mich aufhorchen. Erschrocken drehte ich mich und blickte in die wunderschönsten Augen, die ich je gesehen hatte.

„Warum sind wir hier?" Er war mir nahe... sehr nahe. „Ich hatte Angst, dass du Max etwas antust." Ich sprach leise, aber so, dass er mich hörte. Wieder wirkte er angespannt und knurrte leise.

„Bitte halte dich von ihm fern ja?" Jetzt wurde ich wütend.

„Hör mir mal zu...du kennst mich überhaupt nich und hast das Gefühl über mein Leben bestimmen zu können?! Ich hatte dich gemocht...wirklich...aber siehtst du was du mir angetan hast." Energisch zog ich die Ärmel hoch und hielt ihm meine Handgelenke entgegen. Sein Blick verzog sich schmerzhaft und ich konnte in seine Augen sehen, dass es ihm wirklich leid tat...leider zu spät.

„Ach und hier...es war wirklich nett von dir mir zu helfen, aber bitte...lass mich jetzt in Ruhe ja?"
Ich drückte ihm seine Klamotten in die Hand und rannte weg...weg von ihm...wieder einmal.

Mates forever #2Where stories live. Discover now