Die Wahrheit

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Rayen sah mich kurz verunsichert an, begann dann aber zu sprechen. „Du must mir aber versprechen, mich ausreden zu lassen und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, ja?" Ich nickte nervös und wartete darauf, dass er mir endlich sagte, was hier eigentlich los war.

„Du hast doch bestimmt Twilight gesehen oder?" Nein diese Serie hatte ich nicht geschaut. Ich konnte nichts anfangen mit solch Übernatürlichem Zeugs, also schüttelte ich den Kopf.

„Achso ja dann muss ich das anders machen. Also weisst du Carla. Es ist so...also ich und meine Familie sind anders...nicht normal trifft es auch recht gut." „Ach Rayen bitte, red nicht um den heissen Brei ja?" Etwas genervt schnaubte ich auf.

„Werwölfe...wir sind Werwölfe." Das war dann mal direkt. Meine Reaktion war wahrscheinlich nicht die beste, denn ich begann zu lachen. Ich lachte und konnte nicht damit aufhören. „Guter Witz Rayen...wirklich...wahnsinnig lustig." Rayen hingegen fand alles gar nicht lustig und stand wütend auf.

„Ach Carla. warum tust du das. Ich lüge nicht hörst du?" „Ja klar und mein Vater ist Graf Dracula." Ich fauchte ihn an, um meine nicht existenten Reisszähne zu demonstrieren.

Rayens verzweifelter Blick stoppte mich aber und ich sass regungslos da. „Du meinst das ernst oder?" Mit einem Nicken zog er seinen Pulli aus und sah mich auffordern an. Und dann...verwandelte er sich...

Der wunderhübsche Rayen verwandelte sich in einen schwarzen mächtigen Wolf und mir blieb die Spucke weg.

Wenn ich dachte, dass der Wolf von vorhin bereits gross war, hatte ich mich getäuscht. Rayen war noch ein ganzes Stück grösser. Als er langsam auf mich zugehen wollte, stoppte ich ihn.

„Nein bleib dort!" Panisch riss ich meine Augen auf und flüchtete ans andere Ende des Raumes. „K-komm mir nicht z-zu nahe...verstanden?"

Rayens Hundeaugen, wortwörtlich, sahen mich wehmütig an, aber ich dachte gar nicht daran diesem Vieh zu vertrauen. Ein Wolf, ein verdammter Wolf...

Der schwarze Wolf mit den stechend blauen Augen verliess den Raum und liess mich zurück.

Verstörrt kauerte ich in der Ecke und wusste nicht, was ich tun sollte. Nach einer Weile liess mich ein Klopfen an der Tür aufschrecken.

„Ich bins...ich komm jetzt rein ja?" Ich riss ängstlich die Augen auf, als sich die Tür langsam öffnete und ich von blauen Augen gemustert wurde. „Du must keine Angst haben. Niemand wird dir etwas tun."

Ich begann zu hyperventilieren als mein Gegenüber langsam näher kam. „Ganz ruhig. Ich verwandle mich nicht ja? Du bist in Sicherheit. Niemand tut dir etwas, vorallem nicht mein Bruder. Er würde dich nie verletzen..." Warum sagten das immer nur alle...was war denn mit mir?

Serafina kam langsam näher und ich begann mich zu beruhigen. „Carla...bitte verstoss ihn jetzt nicht, das würde er nicht überleben..." Ihre Stimme war mehr ein Flüstern, aber es schlich sich bis in mein Herz.

„Warum...? Warum ich? Was ist denn mit mir, dass mich so unglaublich wichtig für ihn macht?" Verzweifelt stand ich auf und lief nervös hin und her...

„Komm ich erklärs dir..." Serafina klopfte auf das Bett und etwas skeptisch setzte ich mich, mit genügend Abstand natürlich, zu ihr.

„Wir Wölfe haben Mates. Wir lieben sie und verbringen unser Leben mit ihnen. Eine Matebindung ist das wichtigste, das aller wichtigste. Wenn ein Mate stirbt oder man von seinem Mate zurückgewiesen wird, bedeutet das meistens den Tod, man verkraftet diesen Verlust nicht..."

Ich begann zu zittern. Ich war also seine Mate...aber warum ich, ich wollte das nicht! Verzweifelt sah ich sie an. „Ich...ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen...ihr seid verdammt noch mal Wölfe und ich brauche meine Zeit ja?"

Serafina sah mich nur ausdrucklos an, als ich begann meine Klamotten einzupacken...ich wollte weg...einfach weg...

Mates forever #2Where stories live. Discover now