25) Can We Talk?

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Yoongi p.o.v.

Ich hasse Menschen ja wirklich, aber ich muss echt sagen, dass ich unendlich froh bin, dass Jimin mir angeboten hat, mit mir ins Zimmer zu kommen. Etwas Abstand zu Jungkook tut mir gut, auch wenn dieser auch nichts dafür kann...

Lange war ich im Heim, als ich jünger war. Um genau zu sein meine ganze Jugendzeit...

Als ich dann endlich 18 wurde, konnte ich in meine eigene kleine Wohnung ziehen. Das bedeutete natürlich auch, dass ich mich noch mehr von anderen abgegrenzt habe. Ich hatte genug von Menschenkontakt und meine Ängste wurden immer grösser.

Im Heim musste ich ziemlich viel mitansehen. Beinahe täglich schob jemand - ich miteingeschlossen- eine Panikattacke. Die Zeit war nicht immer schön und vorhin... irgendwie hatte ich da gerade einen üblen Flashback. Ich bin froh, dass ich mich jetzt etwas entspannen kann.

Schon seit einer Weile sitzen Jimin und ich auf unseren Betten. Er beschäftigt sich gerade mit seinem Handy, während ich aus dem Fenster blicke.

Die Natur hier ist wunderschön. Noch nie habe ich an einem solchen Ort gelebt. Mein ganzes Leben lang musste ich mit dem Minimum klarkommen und jetzt wohne ich in einer Villa. Manchmal kann ich das kaum fassen.

Ehrlich gesagt ist dies auch der wahre Grund, weshalb ich hier bin... Es wurde mir angeboten. Der Deal war, dass ich an diesem Projekt teilnehme und meine soziale Angst versuche zu besiegen, während ich im Gegenzug ganz kostenlos hier leben darf.

Natürlich habe ich mir dieses Angebot sehr gut überlegt, doch wer sagt schon nein zu diesem Luxus? Die Hoffnung, dass hier meine Ängste weggehen würden, ist klein. Doch ich habe auch nichts dagegen, wenn sich das etwas verbessern würde, während ich auf dieser schönen Insel Leben darf.

Zusammengefasst: Ich habe ja nichts zu verlieren.

Mein Blick schweift zu Jimin. Ob es ihm wohl auch etwas zu viel wurde vorhin?

Nachdem wir zusammen Hilfe geholt haben, wurde Jungkook unmittelbar mit mehreren Psychologen ins Krankenzimmer gebracht. Soviel ich weiss, wurde ihm Beruhigungsmittel gegeben, bevor er mit den Therapien beginnen würde.

Jimin scrollt gelangweilt auf seinem Smartphone herum. Ich glaube, er möchte sich ablenken.

Irgendwann seufzt er und wirft sein Handy neben sich aufs Bett. Er dreht sich zu mir und ich wende den Blick sofort ab.

Mir ist bewusst, dass er gerade gesehen hat, wie ich ihn angestarrt habe...

Ich erkenne im Blickwinkel, wie er sich die blonden Haare aus der Stirn streicht. Eine Weile lang ist es ganz still im Zimmer.

Jimin setzt sich im Schneidersitz hin. ''Wieso müssen alle hier so leiden? Ich wünsche mir wirklich, dass es ihnen besser geht mit der Zeit...'', überlegt Jimin laut und blickt an die Wand neben mir.

Ich sehe wieder zu ihm. ''Du leidest doch auch...'', sage ich.

Sein Blick schellt zu mir und er zuckt mit den Schultern. ''Das ist nicht wichtig.'', gibt er von sich und senkt den Kopf lächelnd.

Es wird wieder ruhig im Raum und ich denke über seine Worte nach.


''Warum bist du nur so selbstlos?'', frage ich dann und mustere ihn. Ist er sich selbst denn kein bisschen wichtig?

Together we're strongWhere stories live. Discover now