37) Promise.

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Taehyung p.o.v.

Der Tag heute verging sehr langsam.

Laut Arzt geht es Yoongi schon sehr viel besser. Die Wahrscheinlichkeit, dass er es schafft, sei nun sehr hoch.

Natürlich waren wir alle unglaublich erleichtert über diese Nachricht.

Jedoch ging der Gedanke in mir nicht weg, dass ich zu wenig auf Yoongi geachtet habe...

Yoongi und ich haben bisher kaum etwas miteinander zu tun gehabt. Immer wenn ich in seiner Nähe war, wusste ich einfach nicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Ich bin mir ganz sicher, dass ich ihn mit meinem Geschwafel nur nerven würde.

Genau deshalb liess ich ihn meistens in Ruhe... Was, wenn er sich dadurch ausgeschlossen fühlte?

Andererseits... war dieser ja angeblich gerne alleine. Durch seine kalte, meist verschlossene Art hatte ich kaum Chancen, an ihn ranzukommen.

Und dann kommt noch dazu, dass er in letzter Zeit mehr mit uns geredet hat. Wie kann ich denn da merken, dass es ihm nicht gut geht?

Ich seufze und streiche mir die Haare aus dem Gesicht. Mein Tee vor mir ist schon längst kalt geworden.

Momentan kann ich sowieso nicht viel tun...

Trotzdem wollen meine hartnäckigen Gedanken einfach nicht verschwinden. Ich möchte doch nur, dass Yoongi glücklich wird...

Ich merke, wie Namjoon ebenfalls die Küche betritt. Kurz mustert er mich, doch geht dann zur Theke und macht sich einen Kaffee.

Verwundert blicke ich auf. "Namjoon, dein wievielter Kaffee ist das schon heute?", frage ich und lächle sogar leicht amüsiert.

Namjoon dreht sich ertappt zu mir und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. "Ach, ich komme da selbst nicht mehr mit..."

Ich nicke und trinke einen Schluck von meinem Grüntee. Direkt verziehe ich mein Gesicht. Der Tee ist sehr kalt und bitter.

Wir schweigen.

Nach einer Weile stellt Namjoon seine leere Tasse grob auf die Küchentheke. Ich schrecke auf, da ich zuerst befürchte, dass er dabei die Tasse verschlagen hat. Glücklicherweise ist dies nicht der Fall.

Namjoon blickt entschlossen zu mir. "Okay, wir müssen wenigstens alle zusammen zu Abend essen. Das geht so nicht. Wir reden besser darüber und leisten uns Gesellschaft, anstatt einsam Trübsal zu blasen.", erklärt er und macht sich direkt auf den Weg.

"Ich hole Jin und Jimin. Kannst du Jungkook und Hobi herholen? Danke"

Er wartet erst gar nicht auf eine Antwort von mir und verschwindet.

Nach kurzem Zögern stehe ich ebenfalls auf.

Macht Leader Kim Namjoon eine Anweisung, dann sollte man diese besser befolgen.

Leicht lächle ich, während ich die Treppen zum ersten Stock raufgehe. Wenigstens habe ich es wieder gut mit Namjoon.

Bei seinem Wutausbruch ist er ja ziemlich auf mich losgegangen. Das hat mir echt wehgetan, aber ich verstehe ihn. Er hat schliesslich eine psychische Störung und konnte in diesem Moment nicht anders handeln.

Ausserdem hat er sich unendliche Male bei mir persönlich entschuldigt. Er ist ein so guter Mensch und ich bewundere ihn Tag für Tag mehr. Ohne ihn würde unser Leben hier eindeutig nicht funktionieren, da bin ich mir sicher.

Ich gehe an meinem und Hobis Zimmer vorbei zu Jungkooks. Vorsichtig klopfe ich an die Tür. "Kookie?"

Hoffentlich schläft er nicht... Ich störe ihn nicht gerne, wenn er endlich mal schlafen kann.

Together we're strongWhere stories live. Discover now