23) My hero

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Jungkook p.o.v.

Ich mache langsam meine Augen auf. Es ist unglaublich anstrengend und ich kann nicht wirklich viel erkennen, da meine Augen stark brennen. Sie sind geschwollen und ich bringe sie nicht einmal wirklich weit auf. Meine Sicht ist komplett verschwommen.

Ich atme tief durch die Nase ein und mir fällt dabei ein angenehmer Geruch auf. Ich blinzle mit den Augen und kann langsam einen Umriss erkennen.

Es ist Taehyung.

Sein Arm ist immer noch locker um mich geschwungen und ich kann direkt in sein schönes Gesicht blicken. Er schläft noch.

Die Wärme, die von seinem Körper aus kommt, fühlt sich gut an und es gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit.
Ich kann seinen Atem spüren und es beruhigt mich irgendwie. Ich strecke ganz unbewusst meine Hand aus und streiche ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie kann jemand so hübsch sein?

Etwas kribbelt heftig in mir und mir wird angenehm warm. Ich lächle.

Einige Sekunden vergehen und das schöne Gefühl verschwindet schlagartig, als ich mich an letzte Nacht zurückerinnere.

Meine Brust beginnt heftig zu schmerzen und ich möchte am liebsten einfach wieder schlafen.
Nichts, ausser den Geruch von Taehyung wahrnehmen. Am besten nie wieder aufwachen.

Das Leben bereitet mir doch gerade eh nichts anderes als Schmerz!

Meine Träume... Sie sind wirklich keine Träume.
Alles fühlte sich so echt an. Schrecklich echt.

Es ist mir wirklich genau so passiert.
Ich habe es gestern so richtig realisiert, als Taehyung mir keine Antwort geben wollte und irgendwann doch genickt hat. Ich weiss irgendwie, dass er mich nicht anlügen würde. Aus unerklärlichen Gründen vertraue ich ihm. Er würde mich niemals anlügen, das weiss ich.

Ich kuschle mich noch enger an ihn und versuche, mich nicht wieder in etwas hineinzusteigern.

In der Nacht ist mir auch aufgefallen, wie real meine Erinnerungen plötzlich schienen. Ich sah alles so glasklar vor meinem inneren Auge. Nichts war da noch wie ein normaler Albtraum. Ich habe das erste Mal klar gesehen und mich erinnert. Ich war mir zum ersten Mal sicher, dass das eine Erinnerung ist. Zum ersten Mal konnte ich sehen, dass es weder ein Traum, noch Einbildung war.

Ich fühle mich so dreckig. So schmutzig!
Ich würde mich am liebsten so lange waschen, bis sich meine Haut auflöst und ich seine Berührungen nie mehr spüren kann. Jede seiner Berührungen brennen noch jetzt auf meiner Haut und ich bezweifle, dass ich das noch lange so aushalten kann. Ich will doch einfach nur frei und glücklich sein...

Mein Körper beginnt zu zittern und meine Lippen beben. Meine Atmung beschleunigt sich und mir wird klar, dass ich wieder kurz vor einer Panikattacke stehe. Auf keinen Fall will ich das von letzter Nacht nochmals durchmachen!

Ich beschliesse also, den friedlichen Taehyung aus seinem Schlaf zu holen, damit er mich etwas ablenken kann. Mir ist egal, was er tun oder sagen wird. Hauptsache, er lenkt mich mit seinen Taten irgendwie ab.

Ich rüttle Taehyung sanft an der Schulter.

Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass ich es länger versuchen muss, aber schon bei der ersten Berührung an seiner Schulter schreckt der Ältere hoch und blickt mich besorgt an.

"Kookie, alles gut?", fragt er etwas aufgewühlt. Seine Haare stehen in alle Richtungen ab und ich muss bei diesem Anblick durch meine Tränen hindurch ein wenig lächeln.

Er umschliesst meine Wangen mit seinen Händen und sieht mich prüfend an.

Er redet schon weiter, bevor ich überhaupt antworten kann. "Hast du wieder geträumt? Wieso weinst du? Brauchst du irgendetwas?"

Together we're strongWhere stories live. Discover now