38) Hands

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Yoongi p.o.v.

Ich blinzle einige Male und mache langsam meine Augen auf. Das Licht, welches mich dabei erwartet, blendet mich fürchterlich. Ich schliesse meine Augen direkt wieder stöhnend.

Was zur Hölle?

Wie lange habe ich geschlafen? Ich weiss gar nicht mehr, wann ich gestern schlafen gegangen bin...

"Yoongi!", höre ich eine aufgeregte, hohe Stimme und danach einige Schritte.

Ich habe immer noch keine Ahnung, wo ich liege, aber ich bin mir nun sicher, dass es nicht Jimins und mein Zimmer ist.

Scharf denke ich nochmals nach. Was ist gestern passiert?

Ich war doch noch am Strand. Ich sass auf diesem Stein und...

oh fuck...
Ich kann mich doch wieder brüchig daran erinnern. Mir ging es gestern Abend ziemlich scheisse. Dann habe ich einen Stein genommen... ich habe mich damit selbst verletzt.

So langsam bin ich mir gar nicht mehr so ganz sicher, ob es wirklich gestern gewesen ist. Es fühlt sich so fern an.

War ich... war ich vielleicht sogar länger "weg"?

"Oh Gott, Yoongi... Ich habe mir so grosse Sorgen um dich gemacht.", sagt die Person neben mir mit brüchiger Stimme.

Nun kann ich an der Stimme festmachen, dass es Jimin sein muss.

Sorgen gemacht? So langsam begreife ich nichts mehr.

Ging es mir etwa so schlecht? Was ist nur passiert?

Meine Augen öffnen sich wieder leicht und ich sehe Jimin neben dem weissen Bett knien. Ich bin wohl im Krankenhaus.

Nein Moment, hier hat es gar kein Krankenhaus...
Okay, dann bin ich wohl im grossen Krankenzimmer der Insel.

Ich hebe meinen Arm etwas und erkenne den dicken Verband um meine Wunde.

Langsam kommen immer mehr Erinnerungen zurück. Habe ich mir ernsthaft, ohne gross zu überlegen, in den Unterarm geritzt?!

Ich habe mir doch geschworen, dass ich es nie wieder tun werde! Mein Gott Yoongi, ich hasse dich... Ich hasse dich wirklich.

Schmerzen habe ich keine. Wahrscheinlich haben sie mir Schmerzmittel gegeben.

Eigentlich hätte ich den Schmerz ja verdient. Ich habe ihn mir ja selbst zugefügt und wäre deshalb auch selbst Schuld daran, dass ich ihn nun spüren muss.

Ich blicke benommen wieder zu Jimin, welcher mich mit grossen Kulleraugen ansieht, in welchen sich schon die Tränen gesammelt haben.
Wieso weint er?

"Jiminie, weshalb weinst du?", frage ich mit meiner geschwächten Stimme. Mein Tonfall klingt, wie immer, monoton.

Kann ich wirklich nicht einmal freundlicher klingen? Wieso lasse ich das nicht zu, sogar in einer Situation wie dieser? Jimin hat meine harschen Worte nicht verdient.

Er wischt sich die Tränen schnell weg. "Ich- es ist schon okay. Ruhe dich noch etwas aus. Wir können später... reden. Also... nur wenn du das willst. Ich kann auch wieder gehen, ich-"

Ich unterbreche Jimin mit einem schwachen Kopfschütteln. "Nein. Geh' bitte nicht.", gebe ich leise von mir und blicke ihm in die Augen, was ziemlich viel Anstrengung benötigt.

Together we're strongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt