32) Morning again

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Jin p.o.v.

Es ist bereits Morgen des nächsten Tages.

Wir sind gestern ziemlich schnell eingeschlafen, nachdem wir uns alle voneinander verabschiedet haben.

Namjoon und ich haben nicht mehr über unsere Geständnisse geredet. Ich würde allerdings keinesfalls behaupten, dass die Stimmung zwischen uns merkwürdig ist.

Ich finde es sogar gut, dass sich bei uns nicht viel geändert hat. Meine Angst, dass unsere Freundschaft darunter leiden wird, war also unbegründet.

Bevor wir eingeschlafen sind, haben wir über den Tag auf dem Schiff geredet. Es war alles so locker und unbeschwert, wie schon länger nicht mehr.

Von Namjoon scheint eine grosse Last abgefallen zu sein. Vermutlich brauchte er es, mal über seine Gefühle zu sprechen.

Ich kann nichts dagegen tun, aber ich bewundere Namjoon Tag für Tag mehr. Manchmal tut es fast schon weh.

Ich schnaube amüsiert aus, als ich zu Namjoon blicke. "Joonie, steh auf!", rufe ich zu ihm rüber, als er sich noch immer nicht bewegt.

"Ich möchte noch schlafen...", grummelt er ins Kissen.

Auch wenn ich keine Therapie heute habe, bin ich bereits hellwach. Die Geschehnisse von Gestern haben mich viel zu sehr aufgewühlt.

Ich lächle. "Komm' schon. Du hast heute sowieso nur eine sehr kurze Therapie-Sitzung."

Als Namjoon noch immer keine Anstalten macht, sich aus dem Bett zu bewegen, stehe ich auf und bewege mich mit schnellen Schritten zu ihm rüber.

Bei seinem Bett angekommen, greife ich nach seiner Decke und ziehe sie mit einem Ruck weg.

Namjoon ist oberkörperfrei, denn er schläft immer so.

Nicht so, als würde ich mich darüber beklagen...

Er sieht mich überrascht an, weil er vermutlich nicht mit dieser Aktion gerechnet hätte.

"Hey!", beklagt er sich.

Ich lache, doch bevor ich reagieren kann, zieht er mich zu sich aufs Bett. Er schlingt Arme und Beine eng um meinen Körper und vergräbt seinen Kopf in meiner Brust.

Zuerst meine ich, dass er nur Spass macht, doch er lässt mich nicht mehr los.

Ich entspanne mich also ebenfalls und schlinge meine Arme um ihn.

Sanft streiche ich ihm über den Rücken. Seine Anspannung im Körper lässt ein wenig nach und er seufzt. Ich weiss ganz genau, dass er innerlich immer noch sehr verzweifelt ist.

Es ist hart, wenn einem so viel durch den Kopf geht. Ich hoffe, ihm mit dieser kleinen Geste wenigstens ein wenig beizustehen. Namjoon braucht anscheinend Nähe.

"Du musst jetzt wirklich aufstehen, sonst kommst du zu spät. Du weisst, dass unsere Therapeuten Wert darauf legen.", flüstere ich nach einer Weile.

Endlich nickt er und setzt sich auf. Auch ich richte mich wieder auf und streiche mir durch die Haare, die wegen Namjoon nun in alle Richtungen stehen.

Er starrt mich an und überlegt. Doch dann schüttelt er den Kopf und lächelt, ehe er aufsteht und sich schnell anzieht und sich die Zähne putzt. Ich lege mich hin und ignoriere den Fakt, dass es eigentlich Namjoons Bett ist, in welchem ich gerade liege.

Ich beobachte Namjoon.

Wie er sich bewegt, wie er spricht, wie er nachdenkt. Wieso finde ich alles so toll an ihm?

Together we're strongWhere stories live. Discover now