33) Volleyball

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Hoseok p.o.v.

Der Rest der Woche lief ganz normal ab. Wir gingen alle in die Therapie und genossen jeweils die Nachmittage mehr oder weniger zusammen. Die Stimmung zwischen uns allen ist wieder heiter und ich glaube, dass uns der Ausflug neulich echt wieder näher zusammengebracht hat.

Es ist Freitag Nachmittag und ich gehe gerade den Strand entlang. Seit längerem bin ich mal wieder ganz alleine unterwegs.

Auch wenn ich wirklich ein sehr extrovertierter Mensch bin, brauche ich ab und zu ebenfalls eine kleine Auszeit.

Trotz der guten Stimmung in der Villa, ist das Leben hier sehr chaotisch und irgendwie auch belastend. Es tut mir gut, hier zu leben und es geht mir jeden Tag ein bisschen besser.

Aber man darf nicht vergessen, dass jeder hier einen individuellen Kampf mit sich selbst führt...

Jungkook hat seit dieser Woche beinahe jede Nacht wieder Panikattacken und es macht wirklich jedem hier zu schaffen. Wir versuchen natürlich so gut es geht, Jungkook tagsüber zu beschäftigen und dafür zu sorgen, dass er genug Ruhe bekommt.

Jimin leidet jedes Mal während den Essenszeiten und es ist echt traurig, dies mitanzusehen. Aber wenigstens isst er normale Portionen und gibt sich grosse Mühe.

Dann ist da noch Yoongi, der ebenfalls tagtäglich spürbar mit sich zu kämpfen hat. Er muss wohl ziemlich viel mit sich tragen und es fällt ihm unglaublich schwer, uns an ihn ranzulassen. Ab und zu kann er es, aber dann hat er plötzlich wieder Phasen in denen er sehr abweisend zu uns allen ist.

Es wird mir einfach zu viel mit der Zeit... Aus diesem Grund brauche ich nun ein bisschen Abstand von ihnen und etwas Zeit für mich.

Den Tag muss ich bis heute Abend sowieso noch rumbringen, denn wir wollen alle zusammen an die Feuerstelle gehen und etwas essen. Bis dahin muss ich aber erst mal die Dinge ein bisschen verarbeiten, die mich gerade beschäftigen.

Ich bleibe stehen und sehe in das weite Meer. Ich atme tief ein und wieder aus und setze mich in den Sand. Er ist warm, aber nicht zu heiss. Gerade angenehm. Der Wind heute ist etwas kühl, was aber bei diesen heissen Sonnenstrahlen echt schön ist.

Ich schliesse meine Augen, aber sofort taucht das Bild meiner verstorbenen Frau und meinem Kind auf...

Es ist mittlerweile schon fast normal für mich geworden... Das passiert mir tagtäglich und es begleitet mich zu jeder Tageszeit. Das wunderschöne Lächeln meiner Geliebten erscheint vor mir und ich höre das fröhliche Lachen meines kleinen Mädchens...

Ich vermisse sie so sehr. Und ganz alleine ich bin daran Schuld, dass sie so früh schon von uns gehen mussten. Hätte ich doch bloss besser aufgepasst, dann wäre dieser Autounfall nie passiert...

Meine Augen werden wässrig und ich beschliesse, diese Gedanken ganz schnell zu ignorieren. Ich muss jetzt stark bleiben.

Ich wische schnell mit dem Handrücken über meine Augen und lächle gezwungen.

Mir ist klar, dass ich meinen Sorgen und Gefühlen oft aus dem Weg gehe. Aber ich würde ansonsten daran kaputtgehen. Es tut noch zu fest weh. Nicht einmal mit den Psychologen kann ich darüber reden. Jedenfalls noch nicht in Details.

Trotz allem weiss ich aber auch, dass alles gut werden wird.
Ich habe Hoffnung. Diese hatte ich schon immer und ich werde sie auch niemals verlieren.

Together we're strongWhere stories live. Discover now