SECHSUNDDREIßIG

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Derby war wie immer total entspannt als ich ihn sattelte. Christian war auf der anderen Seite der provisorischen Stallgasse dabei Esperanza fertig zu machen und Taylor ritt schon auf dem Abreiteplatz ab. Als wir fertig waren ritten wir gemeinsam zu Taylor, der als nächstes starten wird.
Nachdem wir ihm viel Erfolg gewünscht hatten und unser Vater ihm noch ein paar Tipps gegeben hatte, ritt er los.

Es verlief richtig gut für ihn und mit seinem ritt, sicherte Taylor sich einen der vorderen Plätze. Christian startete ebenfalls vor mir und nachdem er ein paar mal über einen kleinen Sprung, auf dem Abreiteplatz gesprungen war, wurde er aufgerufen. Schlussendlich fing ich auch an zu galoppieren und traben. Christian meisterte, wie alle erwartet hatten, den Parcours in einer sehr guten Zeit.

Dann waren Derby und ich endlich an der Reihe. Ich galoppierte an und wir überwunden die ersten Hindernisse mit Leichtigkeit. Als letztes folgte ein Steilsprung mit einer engen Kurve zu dem darauffolgenden Oxer. Wir kamen gut passend über den Steilsprung, ich lehnte mich zur Seite und trat den Bügel fest aus. Plötzlich riss der Steigbügel ab, ich geriet ins schwanken und Derby erschreckte sich, weil der Bügel gegen sein Bein schlug. Ausgerechnet jetzt viel zusätzlich laut scheppernd irgendwas herunter und Derby rannte los. Er beruhigte sich nicht und schlussendlich schleuderte er mich aus dem Sattel. Ein Schmerz in meinem Fuß durchzuckte mich, ich blieb kurze Zeit liegen und mein Vater kam auf mich zu.
Als ich mich aufrichtete sagte er:„Bleib sitzen!"
Einer der Ärzte kam ebenfalls und kontrolliert kurz ob ich Anzeichen einer Gehirnerschütterung habe, das war aber glücklicherweise nicht der Fall. Beim Versuch aufzustehen musste mich mein Vater stützen, weil mein Fuß sehr doll schmerzte. Vor dem Platz sah ich, dass Christian Derby eingefangen hatte und er immer noch aufgeregt neben ihm herlief. Taylor half mir ebenfalls und der Arzt brachte mich in ein provisorisch hergerichteten Bereich für Verletze. Erleichtert setzte ich mich hin und er untersuchte meinen Fuß und ob mir ansonsten noch etwas fehlt.

Nach einiger Zeit erklärte er mir, dass ich mir die Bänder gezerrt hatte. Das heißt erstmal keine Belastung des Fußes, regelmäßiges kühlen und hochlagern. Ich kühlte den Fuß ein wenig und dann tapte der Arzt in mir. Schlussendlich bekam ich noch Krücken, damit ich einigermaßen laufen kann und der Arzt riet mir, mich nochmal an meinen eigenen Arzt zu wenden. Als ich endlich gehen durfte, stellte ich fest, dass das ganze doch länger gedauert hatte. Die Prüfung war schon beendet und es lief bereits die nächste.
„Wie geht es dir?", fragte mein Vater.
Taylor hatte ich zuvor zur Siegerehrung geschickt.
„Mit den Krücke kann ich ganz gut laufen und der Schmerz ist auszuhalten. Können wir nach Derby schauen und wie konnte eigentlich der Bügel abreißen?", antwortete ich.
„Natürlich und hast du das Equipment nicht kontrolliert?" fragte er mich.
„Doch klar, heute morgen habe ich alles nochmal nachgeschaut.", sagte ich.

Bei Derby angekommen, entdeckte ich auch die anderen. Meine Mutter kam auf mich zu und umarmte mich. Christian kam auch zu mir und sagte:„Derby gehst gut und er hat sich wieder beruhigt. Wie geht es dir?"
„Ganz okay und danke!", antwortete ich.
Wir umarmten uns und ich ging herüber zu Derby. Er schaute über die Boxentür und stupste mich an.

Irgendwann begannen wir die ersten Sachen zu packen, denn meine Mutter wird mit Christian, Taylor und mir mit dem einen Transporter schonmal nach Hause fahren. Lucas und mein Vater starten heute Abend noch und deshalb nehmen wir nur die Pferde mit, die fertig sind. Viel helfen kann ich nicht, aber irgendwann sind wir fertig.
Derby, Golden Boy, Esperanza, Covergirl, Countdown, Liberty und Eclipse kommen schon mit uns nach Hause.

Als wir endlich im Transporter saßen und meine Mutter vom Gelände fuhr schlief ich mit meinen Kopf an Christians Schulter gelehnt ein...

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