24. Abendsegen, Morgensegen

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v i e r u n d z w a n z i g

Nach dem Essen hatten wir uns gemeinsam in Charles Bett gekuschelt und dort noch eine Sitcom angeschaut bis wir in den Armen des anderen eingeschlafen waren.
Er hatte nicht ein Mal versucht mir auf sexuelle Art und Weise nahe zu kommen und auch die Küsse - von denen wir einige tauschten - blieben alle liebevoll und jungfräulich.

Charles Schlafzimmer war ebenso stylisch eingeräumt, wie sein Wohnzimmer, und auch hier hingen einige Bilderrahmen an den Wänden. Doch, wie bereits von Charles vorhergesagt, war eine Wand komplett leer und wirkte damit irgendwie fremd in diesen, für eine Männerwohnung überdurchschnittlich mit behangenen Wände ausgestatteten, vier Wänden.

In Charles Armen einzuschlafen war auch beim zweiten Mal genauso atemberaubend wie beim ersten Mal und mit dem Hintergedanken, das wir nun offiziell ein Paar waren, konnte ich noch viel besser schlafen.

Selbst Charles Schnarchen von dem ich Mitten in der Nacht wach geworden war, störte meine Idylle nicht. Ich nutzte die Zeit um Charles im schwachen Licht, das durch das Fenster hereindrang, zu beobachten und sein Gesicht zu analysieren, wobei mir auffiel, dass er sogar so - mit offenem Mund und schnarchend - einfach unfassbar schön anzuschauen war.
Als ich dann irgendwann mit seiner Hand in meiner wieder einschlief, freute ich mich schon sehr darauf morgen mit ihm gemeinsam aufzuwachen.


Zarte Küsse in meinem Nacken, jagten mir eine angenehme Gänsehaut über den Körper und Charles Arme, die fest um mich lagen und mich mit dem Rücken gegen seine Brust drückten, brachten mich leise zum Seufzen.

"Guten Morgen.", säuselte der Vierzigjährige mit seiner rauen Morgenstimme gegen meine Haut und platzierte an der Stelle gleich einen Kuss. "Guten Morgen.", antwortete ich völlig hin und weg und kuschelte mich näher an meinen Freund.

Mein Freund.
Charles war wirklich mein Freund.

Ein breites Lächeln schlich sich auf meine Lippen und die Schmetterlinge drehten ihre bekannte Runde, die sie immer drehten, wenn Charles in meiner Nähe war. "Hast du gut geschlafen?"
"Mhm. Bis mich jemand mit seinem Schnarchen geweckt hat." Charles begann zu lachen und während ich mit einstieg drehte ich mich zu ihm um ihn ansehen zu können.

Seine schwarzen Haare standen wild von seinem Kopf ab und selbst sein mittlerweile doch recht langer Bart, hatte sich etwas verlegt. Man sah ihm an, dass er erst vor wenigen Minuten wach geworden war, aber der Anblick des verschlafenen Charles brachte mein Herz augenblicklich wieder dazu einen Marathon zu laufen.

"Entschuldige.", säuselte er und lehnte sich leicht über mich, sodass sein Gesicht direkt vor meinem war. "Du brauchst dich nicht entschuldigen.", lachte ich leise und konnte nicht anders als meine Hände in seine verstrubelten Haare wandern zu lassen und ihn an den weichen Strähnen zu mir zu ziehen.
Seine Lippen auf meinen fühlten sich nach unseren unzähligen Küssen gestern immer noch unglaublich an und dieser Kuss riss mich genauso mit wie jeder vorherige.

"Was hältst du von Frühstück im Bett?" "Mhm. Hört sich gut an.", antwortete ich dem schönen Mann und zog ihn erneut in einen Kuss.
Als wir uns lösten, platzierte Charles seinen Kopf auf meiner Brust und ich legte meine Arme um ihn um ihn näher an mich zu drücken. Seinen nackten Oberkörper auf meinem nackten Oberkörper zu spüren, ließ mich zufrieden seufzen und mit einem glücklichen Lächeln strich ich sanft durch seine Haare.

"Davon habe ich so lange geträumt."

"Wovon?", fragte ich genauso leise, ohne meine Streicheleinheit zu unterbrechen, denn Charles genoss es offensichtlich.

unmoralisch ✓Where stories live. Discover now