Dancing, One Direction and Love

Der Gangster und die Blondine

"Komm noch einmal in meine Arme, Maus. Ich werde dich so vermissen. Du bist so weit weg.", schluchzt meine Mutter und streicht sich einige Tränen weg, ehe sie mich umarmt.

"Mama, ich werde dich so oft es geht besuchen. Ja? Und du hast ja noch unseren kleinen Sven." Meine freie Hand wandert durch die Straßenköterblonden Haare meines kleinen Bruders, der mich daraufhin nur genervt anstarrt und sich wahrscheinlich nur wünscht, dass ich in den Flieger steige.

Ich werde meine Familie echt vermissen, irgendwie.

"Selly, hier deine Snacks." Mein Vater kommt total aus der Puste wieder bei uns an und ich muss einfach grinsen. "Danke Dad, ich muss jetzt auch los." Schnell nehme ich die Tüte an und drücke meinen Dad noch einen Kuss auf seine Wange.

"Pass auf dich auf!" Meine Eltern umarmen mich ein weiteres Mal, während Sven mir nur lediglich hilflos auf den Rücken klopft.

"Mama! Lara holt mich ja am Flughafen ab. Ich muss los. Hab euch alle ganz doll lieb.", versuche ich ein weiteres Mal meine Flucht. "Wir dich auch und grüß Lara ganz lieb von uns. Wir sind stolz auf euch!", ruft meine Mutter mir noch hinter.

"Ha-ha. Ich krieg dein Zimmer." "Dich werde ich am meisten vermissen, Sven!", lach ich und erhalte ein Winken von ihm.

Kurze Zeut später sitze ich im Flugzeug und hole mein Handy raus, um meiner besten Freundin zu schreiben.

An: Lara
Sitze jetzt im Flugzeug. Freu mich schon riesig!!

Kaum abgesendet, habe ich einen Hintern vor meinem Gesicht und lasse mein Handy in den Schoß fallen.

"Oh...'Tschuldigung.", murmelt die Person leise und mit einer viel zu tiefen Stimme, so dass die schon unecht wirkt. Etwas verwirrt antworte ich ihm ebenfalls auf Englisch; "Mh kein problem."

Ich gucke ihm dabei zu, wie er sich an den Fensterplatz setzt.

Seine schwarze Sonnenbrille und die Kapuze, die sein Gesicht schon fast verdeckt, lassen ihn schon echt lächerlich wirken. Ein Möchtegern Gangster.

Kurz vor dem Start ist auch noch der Platz neben mir durch ein blondes Mädchen besetzt. Gespannt beobachte ich sie dabei, wie sie ihre kleine Kosmetiktasche auf den kleinen Tisch zu recht legt und sich fröhlich eine große Nerd Brille aufsetzt, was ihr überraschender Weise echt steht. Bei meinen Beobachtungen werde ich von dem räuspern meines anderen Nachbars gestört.

Mit hochgezogener Augenbraue und fragenden Blick gucke ich ihn an. "Wenn du sie heiß findest, ist nicht schlimm, aber bitte schnall dich an damit wir endlich los fliegen können!" Empört gucke ich den Typen an und schnappe nach Luft, ehe ich mich schnell anschnalle.

"Ich steh nicht auf Mädchen!", zisch ich verbissen, woraufhin er nur mit den Schultern zuckt und wieder aus dem Fenster guckt, wo ich eigentlich die Landschaft beobachten wollte.

Ich liebe auch Autofahrten, wo ich auf den Beifahrersitz sitze und Musik höre, während ich aus dem Fenster gucke.

Ich beobachte meinem möchtegern Gangster dabei zu, wie er über Züge hüpft und wenn er mal eine Münze nicht einsammelt, schlägt er genervt auf sein Handy und seufzt verzweifelt. In den Zwölf Runden, die ich jetzt beobachten konnte, hat er nicht einmal seinen Rekord geknackt, da er immer recht am Anfang gegen eine Wand oder einen Zug rennt.

"Heiß nicht wahr?", höre ich jemand quicken, weshalb ich mich zu der Blondine umdrehe. "Ehm wie bitte?", frag ich verwirrt nach. "Na dein Nachbar.", grinst sie und wackelt mit der Augenbraue.

"Naja, nicht so wirklich mein Typ.", versichere ich ihr, da man nicht gerade viel von ihm sieht.

"Okay gut dann hier gib ihn den, Bitte." Ich nehme den Zettel an und falte ihn kurz auf. Die Nummer von Ela. Ach Ela heißt meine 'Freundin'.