𝐏𝐫𝐞𝐠𝐧𝐚𝐧𝐭 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐚 𝐎𝐧𝐞-𝐍𝐢𝐠𝐡𝐭-𝐒𝐭𝐚𝐧𝐝 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

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"Du meinst meinen kleinen Tae? Natürlich kenne ich ihn!", euphorisch fuchtelt der Typ mit den Armen. Mein Herz macht sofort einen Sprung, doch gleichzeitig reißt es in zwei.
Meinen kleinen Tae?
Wovon spricht er?
Wer ist überhaupt der Typ?

Geht Tae mir etwa fremd...?

Plötzlich hebt der Typ skeptisch die Augenbraue. "Wer bist du denn? Du siehst nicht danach aus, als wenn du Sachen einschmeißen würdest.", fragt er leicht bissig. Ich mache mich unter seinem harten Blick automatisch kleiner. Der Typ hat wirklich etwas angsteinflößendes an sich. "I...ich bin Jungkook und naja..."

Ich könnte mich für mein Gestotter selbst an die Stirn klatschen. Was ist nur los mit dir, Jungkook? Die Kirsche auf der Sahne ist, dass ich mich aus unerklärlichen Gründen nicht traue, zu sagen, dass wir ein Paar sind. Ich weiß ja nicht, was Tae so erzählt, ob diese Menschen das überhaupt erfahren dürfen.

"Kleiner, geh lieber wieder nach Hause zu deiner Mama und lass dir einen Kakao machen. Diese Gegend ist nichts für dich." Er spuckt mir diese Worte förmlich vor die Füße. Verärgert balle ich die Hände zusammen. Ich lasse mich ganz sicher nicht so behandeln!

"Jetzt hör mir mal zu! Ich bin tapferer, als ich aussehe. Ich hab dich gefragt, ob du Taehyung kennst und verlange nur von dir, dass du mir sagst, wo er ist! Es ist verdammt nochmal wichtig!", kochen die Emotionen über, bereue diesen Ausbruch jedoch sofort wieder, als ich ein leichtes Ziehen in meinem Unterleib spüre. Sogleich streichel ich beruhigend meinen Bauch.

Nun guckt der Unbekannte verwundert, fasst sich jedoch sogleich wieder und schnalzt dann mit der Zunge. Stolz darüber, dass ich ihn aus der Bahn werfen konnte, klopfe ich mit innerlich selbst auf die Schulter. Niemand sollte mich unterstätzen. "Sorry Kleiner, wollte dich nicht angreifen, aber ich verrate meinen besten Freund nicht."

Als er "bester Freund" sagt, fällt meine angespannte Körperhaltung und atme erleichtert aus. Wie konnte ich auch nur denken, dass Tae mir fremd geht?, mache ich mir selbst einen Vorwurf. Ich vertraue ihm in diesem Punkt. "Ich bin sein fester Freund! Und jetzt lass mich zu ihm!"

In meiner Hand umklammere ich fest das Ultraschallbild, das ich später unbedingt Taehyung zeigen möchte. Er wird sich bestimmt riesig freuen, sein Baby zu sehen. Ein kleines Lächeln schleicht sich bei diesem Gedanken auf meine Lippen.

Aber zuerst muss ich ihn gesund wiederfinden...

Und ein zweites Mal löse ich reine Verwunderung in dem Älteren aus und dieses Mal scheint es nicht nur für wenige Sekunden anzuhalten. "Bitte lass mich zu ihm... Ich weiß, er hat ein Drogenproblem... Genau deshalb mache ich mir so Sorgen um ihn...", murmel ich niedergeschlagen und voller Sorge.

"Halt warte. Mein Tae hat einen Freund, dazu auch noch so einen hübschen? Dieser Blödmann verheimlicht mir diese wichtige Information.", regt er sich plötzlich auf. Leicht erröte ich, als er mich hübsch nennt. Plötzlich ist dieser Mann so viel aufgeschlossener, einfach sympathischer.

Hat er Rollen getauscht?

"Okay, hör mir zu, Kleiner. Taehyung war vorhin bei mir und hat sich etwas naja Stoff besorgt." Also ist er Drogendealer, von dem mein Freund die Drogen bekommt. Ich nicke langsam. "Ich habe zu ihm gesagt, er soll bei mir bleiben und es hier einnehmen, aber er hat nicht auf mich gehört."

Ich schlucke bei seinen Worten. Aber, dass Tae ein Dickkopf ist, ist nichts neues. "W...welche Droge hat er denn genommen...?", langsam spreche ich die Worte aus und hoffe tief im Inneren, dass es eben kein Heroin oder dergleichen war.

Ein Joint kann es hörbarerweise nicht sein.

Er scheint zu zögern, mit sich selbst zu rinnen, mir die Wahrheit zu sagen, spricht aber dann seufzend: "Er hat Heroin bei mir gekauft und liegt vermutlich jetzt irgendwo bewusstlos." Das ist der Punkt, an dem meine Hoffnungen wie ein jämmerliches Kartenhaus zusammenfallen.

Du bist so so so dumm, Kim Taehyung!

Du wirst Vater und handelst so rücksichtslos!

Ich bin so enttäuscht von dir...

"I...ich muss ihn so schnell wie möglich finden!", aufgebracht will ich wegrennen, doch da hält er mich auf.

"Ich begleite dich. Ich glaube, ich kann mir vorstellen, wo er sich aufhält." Dankend nicke ich ihm zu. Er beginnt das erste Mal zu lächeln, was ihm so viel besser steht, als dieser zu ernstverzogener Ausdruck.
"Nenn mich übrigens Taemin."