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Begeistert ziehe ich Tae über den überfüllten Parkplatz direkt zu dem riesigen Geschäft vor uns. Heute ist ein besonderer Tag, denn Babyshopping steht an! Ich kann es kaum abwarten, die vielen Strampler, Socken, Schnuller und Decken zu sehen.

Alles wird ein Traum in rosa werden, hihi~

"Baby, zieh doch nicht so. Die Sachen laufen nicht davon.", schmunzelt der Ex-Lehrer. Gestern war sein letzter Arbeitstag. Zwar waren die meisten Schüler enttäuscht, dass er uns verlässt, denn wann bekommt man auch schon so einen coolen Lehrer wie meinen Tae?

Aber letztendlich war der Abschied dann doch sehr unkompliziert. Alle haben sich von ihm verabschiedet und das wars - zumindest bei meinen Klassenkameraden. Bei mir sah das Ganze mal wieder anders aus. Während die anderen bereits ihre Aufgaben erledigten, saß ich heulend auf meinem Platz und kam einfach damit nicht klar, dass ich ihn nie wieder als Lehrer haben werde.

Das stimmte mich so traurig, dass ich nicht anders konnte und das alles, obwohl ich ihn jeden Tag an meiner Seite sehe.

Ich hab meinen Gefühlsausbruch auf die Schwangerschaft geschoben.

"Aber Tae! Das wird so toll, ich kann nicht länger warten!", schmolle ich ihn an, weshalb er nicht anders kann, als meinen eiligen Schritte zu folgen.

"Wow~", murmel ich sprachlos, als wir das Geschäft betreten haben und die vielen Babysachen entdecke.
Man kann das hier wahrhaftig als Babywelt sehen.
Vor uns sind viele Kleidungsständer mit den unterschiedlichsten Klamotten. Blaue Strampler, rosa Strampler, Socken mit kleinen Enten oder Autos, Pullis mit Bären, Hosen in allen Farben.

Rechts kommen sogleich die Schnuller, Flaschen, Kuscheltiere, kuschelige Decken und kleine Schlafsäcke für Neugeborene, ebenfalls gibt es auch Rasseln oder Beißringe. Weiter hinten kann man bereits Kinderwägen und Babybetten erkennen.

"Oh nein Gott, ist das viel.", höre ich Taes erstaunte Stimme. Freudig nicke ich, drücke seine Hand und ziehe ihn direkt zu den Strampler für Neugeborene. "Dann mal los, Schatz~"

Euphorisch lege ich sämtliche Strampler, Schnuller und Babyflaschen in den zuvor geholten Wagen. Meine Augen leuchten nur so und am liebsten würde ich einfach alles, was in rosa und lila ist, mitnehmen. "Baby, wie wäre es damit?" Tae hebt einen Strampler hoch, der wirklich toll aussieht, aber: "Schatz, der ist schwarz."

Verwirrt hebt er eine Augenbraue, fragt aber nicht nach, sondern legt ihn wieder zurück. Ich schüttel nur schmunzelnd den Kopf und gehe durch die Gänge weiter. Dabei sehe ich mir jedes Teil genau an.

"Ahhh, wie soll sich hier denn jemand entscheiden können?", murmel ich überfordert und halte dabei ein Sockenpaar mit kleinen Häschen und ein Sockenpaar mit Elephanten hoch. "Kookie? Das?" Dieses Mal kommt er mit einem Sockenpaar an.

"Tae, die sind wieder schwarz.", seufze ich. "Du kannst doch einem Baby nicht mit schwarzen Klamotten kleiden."

"Aber wieso denn? Schwarz macht schlank, sieht elegant und sportlich aus. Man kann mit dieser Farbe nichts falsch machen.", erklärt er, natürlich hat er recht, aber das gilt doch nicht für ein Baby.

"Schau mal diese Decke an. Schwarz sieht einfach viel schöner aus, als dieses grelle pink." Wieder seufze ich.

"Tae, gerade bei Babys ist Farbe unheimlich wichtig. Damit lernen sie Kreativität und können Fantasien besser ausdenken. Farbe ist so bedeutungsvoll.", erkläre ich und wieder zieht er eine Augenbraue hoch. "Woher weißt du das alles?"

"Meine Kindheit schwamm nur so in Farbe, Tae. Deine Kindheit war einfach zu farblos." Das bringt ihn zum Schmollen. "Jetzt schmoll nicht. Du darfst dafür einen Kinderwagen in schwarz aussuchen."

Und schon leuchten seine Augen wieder wie die Sterne am Nachthimmel. Lachend folge ich ihm zu den Kinderwägen, die er sofort alle kritisch beäugt. Manche schiebt er raus, um zu testen, wie er sich schieben lässt, ob die Größe passt und ob es auch für unseren Engel bequem genug ist. Lächelnd setze ich mich auf einen Sessel, der genau hinter Tae ist.

Das viele Stehen und Laufen zerrt mittlerweile an meinen Kräften und die dazukommenden Rückenschmerzen erschweren mir das Ganze nochmal. "Alles okay, Baby?", fragt er sofort besorgt, doch ich winke ab.

"Alles gut. Hast du dich für einen entschieden?", lenke ich das Thema sogleich auf ein anderes. Sanft streichel ich meinen Bauch und erkenne Taes Nicken und kurz drauf den Kinderwagen, den er stolz zeigt.

"Der ist perfekt. Man kann ihn sogar super leicht zusammenklappen und im Auto mitnehmen." Ich stimme nickend zu, stehe mit leicht gekrümmten Rücken auf, dabei kann ich ein leises Zischen nicht unterdrücken.

"Hast du Rückenschmerzen? Sollen wir zur Kasse gehen?" Schnell schüttel ich den Kopf. "Es fehlt noch das Babybett, erst dann können wir gehen." Natürlich will Tae mich von einem längeren Shoppingtag abhalten, aber ich will unbedingt ein süßes, elegantes, weißes Babybett mit einem Vorhang darüber.

Tae legt seinen Arm um meine Taille und zieht mich etwas zu sich, damit ich mich ein wenig an ihn lehnen und meinen Rücken etwas entlasten kann. Kaum sind wir in der Abteilung angekommen, gilt seine komplette Aufmerksamkeit wieder den wenigen schwarzen Betten.

"Denk gar nicht daran, Tae." Zum zweiten Mal schmollt er. "Aber schwarz passt viel besser in mein Zimmer."

"Wer sagt, dass sie bei dir im Haus wohnen darf?", irritiert sehe ich zu ihm. "Ich bin noch gar nicht volljährig, Tae. Ich kann nicht bei dir einziehen. Sie muss bei mir leben."

"Ich wohne genau nebenan, Kookie. Das ist doch nicht so tragisch.", argumentiert er dagegen und natürlich endet das wieder in einer Diskussion. "Du weißt, dass Namjoon Hyung und Jin Hyung bei dir leben, du wirst die kleine wegen ihnen gsr nicht zu Gesicht bekommen." Damit habe ich ihn an der Angel.

"Außerdem durftest du einen schwarzen Kinderwagen aussuchen. Geb dich damit zufrieden, denn eigentlich wollte ich diesen pinken mit gelben und blauen Blumen drauf.", zeige ich auf dem Weg zur Kasse auf einen bestimmten Wagen.

Er wirft mir daraufhin geschockte und vorwurfsvolle Blicke zu. "Bitte verschonene mich damit!"

Lachend küsse ich seine Wange. "Ich liebe dich auch, Schatz~"

𝐏𝐫𝐞𝐠𝐧𝐚𝐧𝐭 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐚 𝐎𝐧𝐞-𝐍𝐢𝐠𝐡𝐭-𝐒𝐭𝐚𝐧𝐝 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now