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Mit einem ungemütlichen Ruck werde ich aus meinem friedlichen Schlaf gerissen. Müde schalte ich die Nachttischlampe ein und reibe mir aufgrund der plötzlichen Helle die Augen. Auch Taehyung scheint nun wach geworden zu sein, denn er zieht grummelnd die Decke über den Kopf.

"Was ist los?", murmelt er verschlafen.

"Tiara hat glaube ich Hunger, bleib liegen und schlafe weiter. Ich kümmere mich um sie.", drücke ich einen sanften Kuss auf seine Stirn, ich aus dem Bett steige und zu dem schreienden Baby gehe und es auf den Arm nehme.

Sanft wippe ich sie auf und ab, in der Hoffnung sie fühlt sich schlichtweg einsam, doch dem ist nicht so. Sie schreit weiter, dabei ihre kleine Händchen zu Fäusten geballt. "Hast du Hunger, hm?", murmel ich übermüdet, schalte das Licht wieder aus und verlasse das Zimmer, damit Tae weiterschlafen kann.

Mit meiner kleinen Tochter auf dem Arm schlendere ich in die Küche und mache eine Milch warm, um es in eine Flasche zu füllen und diese an ihren Lippen zu halten. Gierig nimmt sie das Plastik zwischen ihre Lippen und trinkt fleißig die warme Milch.

Noch immer müde wandern meine Augen zu der Wanduhr, die frühe drei Uhr nachts anzeigt.

Oh je, das wird wohl die darauffolgenden Nächte nicht anders laufen.

Vielleicht kann ich mit Tae reden, dass wir uns jede Nacht mit dem Aufstehen abwechseln...

"Also hattest du doch Hunger~", schmunzel ich, halte dabei die Flasche, bis sie satt ist. Vorsichtig klopfe ich ihr unterstützend auf ihren Rücken, bis sie aufstoßt und wir wieder zu Tae gehen.

Liebevoll küsse ich ihre Stirn. "Schlaf noch etwas, mein Engel.", hauche ich leise, um den schlafenden Vater nicht zu wecken und wippe sie sanft in meinen Armen, damit sie wieder müde wird. Ziemlich schnell flattern ihre wunderschönen Augen wieder zu und schläft seelenruhig weiter. Behutsam lege ich sie wieder in das Babybett und krabbel zu Tae unter die Decke und kuschel mich mich an seinen warmen Körper.

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Einige Stunden später schreit die kleine wieder, doch dieses Mal ist bereits die Sonne aufgegangen. "Taeeee...", jammere ich müde, weshalb er genervt grummelt. "Lass uns aufstehen. Sie braucht bestimmt eine neue Windel und hat Hunger..."

Er nickt stumm, doch macht keine Anstalten aufzustehen, während Tiara im Hintergrund kräftig weiter weint. "Taeee!"

Plötzlich springt die Tür auf. "Hyung!", rufe ich erschrocken, als Jin in der Tür steht, der mich mit Absicht ignoriert. "Mein armes, armes Baby ist so stark am weinen und deine Eltern sind zu fein aufzustehen. Komm, ich nehme dich zu deinem Onkel~"

Ohne zu fragen oder eines einzelnen Blickes zu würdigen, nimmt er unsere Tochter hoch und verlässt einfach das Zimmer. Dieser-
"Kim Seokjin!", schreit Tae plötzlich hellwach und wütend.

"Niemand hat dir erlaubt, sie mit zu nehmen!" Und schon springt er aus dem Bett, zieht ein Shirt über seine nackte Brust und rennt dem Ältersten der Runde hinterher. Seufzend ziehe ich mich an und folge ihnen.

Es war klar, dass Jin Hyung früher oder später in unser Zimmer hinein spaziert und meint, dass mein Baby plötzlich sein eigenes ist.

"Hyung, gibt mir meine Tochter!" Kaum stehe ich auf der Treppe höre ich von unten die gereizte Stimme Taehyungs. Oh je, das kann ja noch heiter werden. Ein eifersüchtiger Vater und ein Verlobter, der wohl den größten Kinderwunsch auf Erden hat.

"Aber Tae, sie hat Hunger und guck dir mal ihre Windel an! Ihr müsst euch schon um sie kümmern!", ertönt darauf Jins vorwurfsvolle Stimme. Natürlich muss Tae sofort kontern, weshalb ein kleiner Streit ausbricht.

Deutlich angepisst, dass sie sich lautstark zwischen meinem Baby streiten, poltere ich die letzten Stufen hinunter. "Ruhe! Alle beide!", schnauzte ich sie an. Sofort verstummen beide und drehen geschockt ihre Köpfe zu mir.

"Keiner von euch ist besser! Wieso streitet ihr euch lautstark neben meinem Mädchen? Lautes ist nicht gut für Babys!" Beide Murmeln ein ehrliches "Entschuldung", ignoriere sie jedoch absichtlich und kümmere mich um Tiara, die erneut kleine Tränchen an den Außenwinkeln der Augen verliert.

"Nicht weinen, mein Engel. Appa und dein Onkel haben es nicht so gemeint." Ich streiche ihre Tränen weg und nehme sie auf den Arm, streichel ihren Rücken, während ich den Erwachsenen nochmal einen warnenden Blick zuwerfe.

Diese Kinder, das kann ja witzig werden, aber ich habe ja zum Glück für genau solche Fälle bei Eomma und Appa alles hergerichtet.

𝐏𝐫𝐞𝐠𝐧𝐚𝐧𝐭 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐚 𝐎𝐧𝐞-𝐍𝐢𝐠𝐡𝐭-𝐒𝐭𝐚𝐧𝐝 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now