3

2K 135 12
                                    

Die Blicke des Lehrers kleben den ganzen verdammten Schultag nur auf mich. Ich fühle ich so unwohl. Wieso starrt er mich so an? Okay, wir hatten was zusammen, aber das war bevor wir Lehrer und Schüler wurden. Die Nacht hatte absolut keine Bedeutung.

Wieso kann er nicht einfach so tun, als wenn er mich nicht kennt? Einfach ignorieren, das wäre die Lösung. Aber nein, seine dunkelbraunen Augen reißen förmlich meine Kleidung vom Leib. Das kommt schon sehr pervers rüber.

Aber ich bin einfach nur froh, dass Yoongi von dem allem nichts bemerkt hat. Das letzte was ich noch brauche, ist ihm zu erklären, wieso Taehyung mich wirklich den gesamten Schultag beobachtet hat. Hoffentlich wird das morgen besser.

Um so unwohler fühle ich mich in dem Thema, dass mein Lehrer nun weiß, dass ich in einem verdammten Bordell war. Geht es noch peinlicher? Ach ja, ich habe mich ja von ihm verführen und durchnehmen lassen.

Jedoch weiß auch ich, das sich der Typ an so einem Ort aufhielt. Eigentlich könnte ich das doch gegen ihn verwenden. Etwas ärgern. Aber auch das kann ich vergessen, weil sonst alle wissen wollen, woher ich sein Besuch im Bordell weiß. Das würde mich in eine unangenehme Lage bringen. Lügen ist nicht meine Stärke und wird es niemals sein.

Mir reicht schon, Yoongi irgendwie hinters Licht zu führen.

"Babe? Sag schon, was ist mit dir?" Mist, er hat es also doch bemerkt. "Du benimmst dich seit Tagen echt seltsam." Wir sind gerade auf dem Heimweg, unsere Hände wie immer in einander verflochten. Ich beiße mir ertappt auf die Unterlippe und senkte den Kopf zu Boden. "Jungkook?"

"Y..yee? Ahh, es ist wirklich alles gut. Mach dir keinen Kopf." Ich drücke einen Kuss auf seine Wange und lächle ihn gelogen aber warm an. Er kauft es mir nicht ab. Wie er seine Stirn krauselt und die Augen verengt, sprechen Bände. Doch er belässt es dabei.

Wir kommen in der Wohngegend an, wo wir stehen bleiben. Yoongi wohnt in der anderen Richtung von mir, weshalb wir immer nur ein kleines Stück zusammen gehen können. "Kommst du heute Abend zu mir, Babe?", fragt er hoffnungsvoll und fährt durch meine Haare. Ich schließe die Augen, genieße die Berührung und nicke schließlich. "Dann bis heute Abend. Ich liebe dich.", verabschiedet er sich mit einem Kuss und entfernt sich von mir, ehe er um die nächste Ecke biegt.

"Ich liebe dich auch..", hauche ich, was völlig sinnlos ist, da er bereits über alle Berge ist. Ich seufze einmal tief, ehe ich in die andere Richtung nach Hause laufe. Ich habe große Angst, dass unsere Beziehung nun unter meinem Fehler leiden wird. Ich kann nicht einfach so tun, als wenn nichts wäre. So bin ich nicht.

Mein schlechtes Gewissen zerfrisst mich.

Ich will gerade in die letzte Straße einbiegen, in der ich lebe, doch da sticht mir etwas, beziehungsweise jemand, ins Auge.

Und zwar Kim Taehyung.

𝐏𝐫𝐞𝐠𝐧𝐚𝐧𝐭 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐚 𝐎𝐧𝐞-𝐍𝐢𝐠𝐡𝐭-𝐒𝐭𝐚𝐧𝐝 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now