Kapitel 11

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In der Nacht wurde ich jedoch wach. Gisli lag immer noch neben mir und hielt mich in seinem Arm. Ich blieb ruhig liegen in der Hoffnung das Gisli nicht aufwacht. Ich jedoch war hellwach. Wie sollte es anderst sein kamen mir wieder 10000 Gedanken in den Kopf.
Was wird unsere Mutter sagen? Wie konnte unser Vater so etwas machen? Wie konnten meine Adoptiveltern bei so etwas Mitmachen?Wie wäre ich aufgewachsen wenn ich bei meiner richtigen Familie gewesen wäre? Wäre ich im Handball dann vielleicht auch erfolgreicher? Ich mein ich hab in meinem alten Verein in der untersten Liga gespielt und selbst da waren wir nicht so berauschend. Wir waren zwar ein super Team nur die Leistung passte nicht so ganz.
Ich vermisse meine Mädels. Ich konnte mich von allen nicht mal verabschieden. Wobei ich daran ganz alleine schuld bin. Vielleicht war es aber auch besser so, sonst hätte ich es mir vielleicht noch anderst überlegt.
Ich griff neben das Bett und nahm mir mein Handy. Inzwischen hat es wohl die Runde gemacht was passiert ist.
Ich hatte einige Nachrichten auf WhatsApp von Leuten mit denen ich ewig schon kein Kontakt mehr hatte. Zum Glück waren sie zum größtenteil echt nett. Nur der Rest brachte mich zum Zweifeln, es war zwar nur ein kleiner Teil aber trotzdem. Es waren Nachrichten wie " jetzt fühlst du dich bestimmt. Jetzt hast du genügend Aufmerksamkeit, aber glaub mir mich bist du nicht so schnell los" diese Nachricht machte mir am meisten Angst.
Sie war von meinem Ex Freund. Diese Nachricht brachte so einige Erinnerungen zurück die ich eigentlich die letzte Zeit erfolgreich verdrängen konnte.
Aufeinmal konnte ich es nicht mehr ertragen in Gisli seinen Armen zu liegen. Er ist zwar nicht wie er, aber ich kann nicht nochmal den Fehler machen und jemand so schnell an meine Seite zu lassen um dann nur verletzt zu werden. Egal ob psychisch oder physisch.
Ich befreite mich aus der Umarmung und stand auf. Ich ging ans Fenster und blieb dort einige Zeit stehen. Sinn wir ehrlich ich weiß nicht wie lange es fühlte ich an woe eine Ewigkeit.
Aber ich war wie erstarrt. Ich hatte all die Erinnerungen aufeinmal wieder so präsent vor mir. Es war als würde ich jede Berührung von ihm wieder spüren. Als würde ich jede seiner Worte wieder zu hören bekommen die mich wie ein Messer trafen, jedes einzelne.
Mir liefen die Tränen übers Gesicht und ich stand einfach nur da.
Ich fühlte mich als würde es mir meine Lunge zuschnürre.
Bitte jetzt keine Panickattake. Bitte nicht.
Jedoch waren meine Gedanken nutzlos ich wusste das es eine ist und konnte mich aber auch nicht draus befreien.
Ich spürte nur noch wie sich zwei Arme um mich schlossen und mich umdrehten. Dann brach ich zusammen und fing noch mehr an zu weinen. Wieso muss das jetzt passieren?
Vor Gisli? Warum konnte ich nicht einfach allein sein?
Gisli wirkte irgendwie überfordert. Doch er hielt mich einfach in seinem Arm. Ich weiß nicht wielanhe wir da so standen aber ich fühlte mich mit jedem Moment kraftloser aber auch irgendwie befreiter und besser.
Nach einer Ewigkeit konnte ich mich dann auch mal wieder beruhigen.
Jedoch kamen jetzt die nächsten Gedanken und vorallem Fragen in mein Kopf.
Was denkt Gisli jetzt? Was soll ich ihm erzählen? Wird er es Magnus und Niklas erzählen? Die halten mich doch bestimmt alle für verrückt und krank oder?

My new life with my brothers Where stories live. Discover now