Kapitel 9

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Kapitel9

In seinem Zimmer angekommen ließ Tae sich sogleich auf sein Bett fallen und forderte mich mit einer Handbewegung auf neben ihm Platz zu nehmen. Mit einem Lächeln kam ich seiner Aufforderung nach. Sanft zog er mich neben sich in eine liegende Position und legte den Arm um mich. Wir hatten oft als Kinder so da gelegen, nachdem wir stundenlang draußen herumgetobt hatten. Ich seufzte entspannt und sah hinauf zu seiner Zimmerdecke.

„Erzählst du mir jetzt von deinem Abend oder war das nur ein Lockmittel um mich aus dem Auto zu bekommen?", fragte ich amüsiert, doch wandte den Blick nicht von der Decke ab. Taemin lachte leise, bevor er antwortete.

„Vielleicht."

Nun sah ich doch zu ihm. Mit einem breiten Grinsen begegnete er meinem Blick, was auch mich zum Lächeln brachte. Ich boxte ihm sanft in die Seite. Lachend legte er sich seine freie Hand auf den Bauch.

„Ist ja gut, ich erzähle dir ja schon von dem Abend. Also", begann er, „die kleine Runde war eine ziemlich große kleine Runde. Jemand hat beinahe alle Erstsemester des Psychologiekurses der Uni eingeladen. Aber es war wirklich amüsant. Die Jungs aus meinem Kurs und ich haben uns in eine Ecke verzogen und viel geredet. Es wurde Wahrheit oder Pflicht gespielt, wobei ich mich zu dem Zeitpunkt gefühlt habe, als wäre ich auf einem Kindergeburtstag gelandet und du kannst dir nicht vorstellen wie viel Spaß eine Gruppe von Psychologiestudenten mit Siri haben kann, wenn sie angetrunken sind. Obwohl ich mir sicher bin, dass es für mich als nüchterner Beobachter noch lustiger war."

Taemin grinste belustigt und sah mich kurz an. Ich erwiderte sein Grinsen. Ich spielte mit dem Gedanken ihn nach Marc zu fragen. Aber diesen Gedanken verwarf ich vorerst. Wenn er über ihn reden wollte, würde er das von sich aus tun. Mit einem leisen Seufzen rutschte ich näher an ihn heran.

„Tut mir leid, dass ich deinen Abend versaut habe", murmelte ich, als mich das schlechte Gewissen überkam. Ich spürte Taes Blick auf mir, doch sah nicht auf.

„Du hast mir den Abend nicht versaut, Kai, das solltest du doch wissen", entgegnete er und wuschelte mir durchs Haar, bevor er mich in eine Umarmung zog.

„Ich finde es schön, dass du meine Hilfe annimmst. Versprich mir, dass du das auch weiterhin tust!"

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich die Umarmung erwiderte.

„Versprochen", murmelte ich gegen seine Brust und atmete tief durch. Tae wusste genau was er sagen musste, damit ich mich besser fühlte.

Als wir die Umarmung lösten, musterte er mich noch einmal und schenkte mir ein aufbauendes Lächeln. Er zog mich wieder an sich, sodass ich meinen Kopf auf seiner Brust betten konnte. Den Arm legte er erneut um mich, als würde er mich vor einem Sturz bewahren wollen.

„Wieso hast du vor dem Treffen gefragt, ob Marc auch kommen würde?", kam es plötzlich von dem Älteren. Schweigend musterte ich den Pulli den Taemin trug, bevor ich leise antwortete: „Reine Interesse."

„Ach ja? Und woher kommt dieses plötzliche Interesse?"

Nun musste ich schmunzeln.

„Du magst ihn, nicht wahr?"

Taemin war einen kurzen Moment still, was mich zu ihm aufsehen ließ. Erneut hatten seine Wangen einen rötlichen Schimmer angenommen.

„Wie kommst du darauf?", fragte er nervös und warf mir einen kurzen Blick zu.

„Ich kenne dich jetzt 15 Jahre lang. Außerdem bin ich nicht doof. Ich merke es, wenn mein bester Freund verknallt ist. Seit wann ist dir sowas peinlich? Vor allem vor mir. Du kannst mir in der Sache vertrauen. Außerdem habe ich dir auch alles über Eric und meine Gefühle erzählt", antwortete ich und legte mein Kinn auf seine Brust um ihn besser ansehen zu können. Seufzend sah der blonde mich an und entspannte sich ein wenig.

Feels like home - Eric und KaiOnde histórias criam vida. Descubra agora